15.06.2022 • NewsHaufe AkademieHaufeMario Kestler

„Zukunftlernen“ heißt die Zukunft der Arbeitswelt gestalten

Damit wir mit der rasanten Entwicklung der Arbeitswelt nicht nur Schritt halten, sondern sie auch prägen können, sollte Lernen zum Teil der Arbeit werden.

Der neue Umgang mit Lernen im Arbeitskontext fordert Mitarbeitende,...
Der neue Umgang mit Lernen im Arbeitskontext fordert Mitarbeitende, Führungskräfte und Personalentwicklung heraus. | © Tierney - stock.adobe.com

Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden 85 Mio. Jobs weltweit voraussichtlich „wegautomatisiert“. Gleichzeitig entstehen rund 97 Mio. neue Jobprofile mit vollkommen neuen Anforderungen: Die Studie „The Future of Jobs Report 2020“ des World Economic Forums zeigt deutlich, wie rasant und wie gravierend sich unsere Arbeitswelt wandelt. Diese Entwicklung ist eine enorme Herausforderung für alle Unternehmen und ihre Beschäftigten. Wie können wir angesichts der Dynamik die Zukunftsfähigkeit von Organisationen und Arbeitnehmern sichern?
Gleichzeitig bietet dieser Umbruch eine gewaltige Chance: Denn Digitalisierung und Automatisierung schaffen auch viele Freiräume – wir können die Zukunft der Arbeitswelt vollkommen neu gestalten. Dazu müssen wir jedoch auch in der Lage sein. Der Weg dazu führt über kontinuierliche Weiterbildung für alle Beschäftigten: Damit wir mit der Entwicklung nicht nur Schritt halten, sondern sie prägen können. Folgende Hebel können beim „Zukunftlernen“ helfen:

#1 Mindshift: Lernen ist Teil der Arbeit
Meetings, Telefonate mit Kunden oder das Erstellen von Kalkula­tionen – der Arbeitsalltag ist meist straff durchgetaktet. Wer kennt das nicht? Kapazitäten für kontinuierliche Weiterbildungen sind da eher rar. Aus diesem Grund braucht es einen Mindshift bei allen Beteiligten – vom Management über die Führungskräfte bis hin zu den Mitarbeitenden selbst: Denn ein Team-Brainstorming darüber, welche Skills in Zukunft benötigt werden, um die Zusammenarbeit noch besser zu gestalten, ist mindestens genauso erfolgskritisch wie ein Akquisegespräch. Wie sich dieser Shift in der Praxis leben lässt? Indem wir übers Lernen sprechen wie über die Arbeit auch. Zum Beispiel durch den regelmäßigen Austausch im Team: Denkanstöße wie „Was haben die einzelnen Mitarbeitende im letzten Monat Neues gelernt?“ oder „Wie gut ließen sich die Erkenntnisse in ihren Alltag integrieren und wie profitierten sie von dem neuen Wissen?“ geben hier eine klare Richtung vor. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor neben dem Austausch im Team: Die Unterstützung durch die Personalentwicklung und das Vorleben kontinuierlicher Weiterentwicklung durch die Vorgesetzten. So entsteht eine Energie, die aus einem „Pflichtprogramm Weiterbildung“ ein Zukunftlernen mit Spaß macht!

#2 Die Lernenden im Mittelpunkt
Damit der Funke beim Zukunftlernen wirklich überspringen kann, braucht es neben den passenden Bedingungen auch die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden. Haben sie wirklich Lust, sich weiterzuentwickeln, gibt es quasi keine Hürde mehr, die nicht verhältnismäßig leicht zur Seite geräumt werden könnte. Auch wenn in Unternehmen auf gemeinsame Ziele hingearbeitet wird, hat jeder Mensch seine eigenen Entwicklungswünsche: Was möchte ich besser können? Wo möchte ich sicherer werden? Welche Herausforderungen werden sich mir noch stellen und wie bereite ich mich gut darauf vor? Hier ist mehr Selbstbestimmung angezeigt. Selbst wenn ein bestimmter Entwicklungswunsch nicht direkt auf ein Unternehmensziel einzahlt, hat ein Unternehmen mit lernbereiten und veränderungsdynamischen Mitarbeitenden insgesamt doch bessere Karten für den Wandel. Die Win-Win-Situation liegt auf der Hand.

#3 Die richtige Lerninfrastruktur schaffen
Zukunftlernen bedeutet neben dem notwendigen kulturellen Mindshift auch ein Umdenken bei der Infrastruktur des Unternehmens: Das klassische jährliche Präsenzseminar ist hier nicht immer zielführend. Vielmehr brauchen Unternehmen ein Lernökosystem, in dem alle Lernangebote in eine Gesamtstrategie eingewoben sind. Moderne Learning-Experience-Plattformen setzen diesen Ansatz technologisch um und ermöglichen den Mitarbeitenden nicht nur schnell die benötigten Lerninhalte zu finden, sondern auch eigenen Content hochzuladen und so ihr Wissen mit den Kollegen zu teilen. Im besten Fall wird Lernen aufgrund dieser neuen Möglichkeiten auch gar nicht mehr als Lernen wahrgenommen. Die schnelle und einfache Verfügbarkeit von Know-how – auch mobil – wirkt vielmehr als willkommene Unterstützung im Berufsalltag und integriert Lernen so einfach und selbstverständlich in die tägliche Arbeit wie den Kaffee zwischendurch.

#Fazit: Herausforderungen als Chancen erkennen
Der neue Umgang mit Lernen im Arbeitskontext fordert Mitarbeitende, Führungskräfte und Personalentwicklung heraus. Es braucht Orientierung und Stimmigkeit, um mehr Selbstwirksamkeit zu erreichen. Die Lernbereitschaft der Mitarbeitenden wird zukünftig zum Schlüssel für persönlichen und unternehmerischen Erfolg.

Mario Kestler, Geschäftsführer, Haufe Akademie, Freiburg

Mario Kestler ist seit 2001 Geschäftsführer der Haufe Akademie und bereits...
Mario Kestler ist seit 2001 Geschäftsführer der Haufe Akademie und bereits seit 1986 bei der Haufe Group tätig. Die Bereiche Kommunikation und Marketing treiben ihn besonders um, wobei seine Leidenschaft in der Entwicklung von Menschen und Organisationen liegt. Dank Ausbildung zum systemischen Berater kann er beides aus vielfältigen Blickwinkeln betrachten. Er war Hauptinitiator des S.mile-Projekts, welches 15 Teilnehmern für zwei Jahre kostenfreien und unbegrenzten Zugang zum gesamten Qualifizierungsprogramm der Haufe Akademie ermöglichte.

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