VDI stellt 5-Punkte-Programm für einen wettbewerbsfähigen Innovationsstandort vor

Der Deutsche Ingenieurtag (DIT) in Düsseldorf ist der Summit für den Technologiestandort Deutschland. Der VDI ruft auf dem diesjährigen DIT zum Aufbruch in eine neue Zeit der Innovation auf.

Dafür legt der VDI ein 5-Punkte-Programm mit Empfehlungen für einen langfristig wettbewerbsfähigen Innovationstandort vor. Ingenieure sichern mit ihrer Kompetenz die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Das größte Treffen der Community in Deutschland stand 2025 unter dem Motto „Zukunft Deutschland 2050“. „Deutschland ist heute leider nicht mehr der starke Innovationsmotor für Europa und die Welt. Das bereitet mir tiefe Sorgen, denn wir verlieren Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft. Damit Deutschland als Industrie- und Technologiestandort langfristig wieder attraktiv und wettbewerbsfähig wird, leiten wir aus einem positiven Zukunftsbild systematisch die erforderlichen Technologien ab. Beim Aus- und Aufbau von Schlüsselindustrien müssen wir in Dekaden denken – über mehrere Legislaturperioden hinweg“, sagt VDI-Präsident Prof. Lutz Eckstein. Mit der Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ entwickelt der VDI konkrete Zukunftsperspektiven für den Standort Deutschland – gemeinsam mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Unter diesem Leitmotiv diskutierten Ingenieure auf dem DIT mit Rednerinnen und Rednern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Im Zentrum der Veranstaltung stand ein vom VDI erarbeitetes 5-Punkte-Programm zur langfristigen Stärkung des Innovations- und Technologiestandorts Deutschland. Prof. Lutz Eckstein übergab die Punkte an Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.

1. Deutschland braucht eine langfristige Technologie- und Innovationsstrategie mit klaren Zielen und Prioritäten, über Legislaturperioden hinaus.

2. Notwendig ist der Aufbruch in eine neue Zeit der Innovation, damit Deutschland als integraler Teil von Europa im globalen Wettbewerb in Schlüsseltechnologien eine führende Rolle spielt. Das Land benötigt dringend zukunftsfähige Ansätze der Wertschöpfung, wofür Innovationen und Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktionsstandorte Voraussetzungen sind.

3. Eine wichtige Grundlage für den Erfolg einer langfristigen Technologie- und Innovationsstrategie sind Vertrauen und gesellschaftliche Akzeptanz. Hierzu braucht es offene, faktenbasierte gesellschaftliche Debatten über Chancen und Risiken von Technologien.

4. Aus Ideen muss Wertschöpfung werden. Wettbewerbsfähige sowie verlässliche Rahmenbedingungen sind unabdingbar, um Patente, Forschungsergebnisse und Entwicklungen erfolgreich in die industrielle Anwendung zu bringen und wieder mehr Wertschöpfung in Deutschland zu generieren.

5. Der Schlüssel für Innovationsfähigkeit sind Fachkräfte, insbesondere im technischen Bereich. Der VDI fordert eine umfassende Fachkräftestrategie, einschließlich einer konsequenten und verbindlichen MINT-Bildung in allen Schulformen.

Der VDI als gemeinnütziger Verein mit über 130.000 Mitgliedern vertritt keine einseitigen Interessen, sondern möchte die aktuelle Debatte um die Zukunft Deutschland mitgestalten, Orientierung geben und Szenarien aufzeigen, wie wir als Land wieder global wettbewerbsfähig und attraktiv für Fachkräfte und Unternehmen werden können. Die neue Bundesregierung hat die Chance und Aufgabe, in den nächsten vier Jahren die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen und für verlässliche Rahmenbedingungen zu sorgen. Mit dem auf dem Ingenieurtag diskutierten 5-Punkte-Programm bietet der VDI Ansatzpunkte für die zu adressierenden Handlungsfelder.

„Die kommenden Jahrzehnte bis 2050 sind entscheidend für die Zukunft Deutschlands als tragende Säule Europas. Die erforderlichen Investitionen in innovative Technologien und Schlüsselindustrien braucht Verlässlichkeit und Kontinuität über Wahlperioden hinaus. Aus meiner Sicht ist es im ersten Schritt sinnvoll, ein motivierendes Zielbild für Deutschland 2050 zu definieren. Welchen Beitrag wollen wir zur Lösung der globalen Herausforderungen leisten? In welchen Schlüsseltechnologien wollen wir deshalb eine führende Rolle spielen? Andere Länder machen es uns vor, dass langfristige Ziele und Strategien zu beeindruckenden Entwicklungen führen können. Deshalb kommt es jetzt auf die neue Bundesregierung an: sie muss die Standortfaktoren für Industrie und Wissenschaft grundlegend verbessern. Nur dann können wir in eine neue Zeit der Innovation aufbrechen. Deutschland braucht jetzt Mut und Entschlossenheit, die Zukunft aktiv zu gestalten“, so Prof. Eckstein.

VDI-Direktor Adrian Willig diskutierte auf dem DIT mit der Wirtschaftsweisen Prof. Veronika Grimm sowie der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi und Matthias Zink, Vorstandsmitglied und CEO Powertrain & Chassis bei Schaeffler. Er stellte dabei klar, dass es einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedarf, um unseren Wohlstand zu erhalten. „Es ist kein Naturgesetz, dass Deutschland wirtschaftlich erfolgreich bleibt. Der Innovationsmotor stottert in Deutschland. Neue Technologien werden in Deutschland oft zu langsam oder auch gar nicht gezielt bis zur Marktreife gebracht. Ingenieure und Ingenieurinnen liefern die Machbarkeit für die Herausforderungen unserer Zeit. Es braucht endlich wieder eine klare Vision für Technik und Innovation als Grundlage unseres Wohlstands. Wenn Deutschland weiter zur Weltspitze gehören will, braucht es Strukturreformen und eine echte Innovationsstrategie der neuen Bundesregierung.“

Der Deutsche Ingenieurtag 2025 hat deutlich gemacht, dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern muss und dafür braucht es eine klare Vision und eine auf diese abzielende Technologiestrategie.

VDI-Präsident Prof. Lutz Eckstein übergibt ein 5-Punkte-Programm an Hendrik...
VDI-Präsident Prof. Lutz Eckstein übergibt ein 5-Punkte-Programm an Hendrik Wüst, MdL.
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