VCI zum Start des International Sustainable Chemistry Collaborative Centre ISC3

Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt haben ein neues internationales Zentrum für Nachhaltige Chemie (ISC3) etabliert. Der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Kurt Bock, begrüßte auf einer Konferenz in Berlin zum Start von ISC3 diesen Schritt. Er plädierte für einen weltweiten und ganzheitlichen Ansatz, denn nachhaltige Chemie umfasse mehr als den Umweltbereich: „Wir brauchen ein Konzept, das die ökologische, ökonomische und soziale Dimension von Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt. Nur dann wird es gelingen, die 17 von der UN 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele in den Alltag umzusetzen“, betonte Bock, der Mitglied im Lenkungskreis der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3 ist. Diese wird vom VCI, der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) gemeinsam getragen.

Der VCI-Präsident verwies darauf, dass die Plattform ISC3 zum richtigen Zeitpunkt komme: 2020 werde das Mandat des UN-Programms zum weltweit sicheren Umgang mit Chemikalien (SAICM) auslaufen. Hier könne man mit ISC3 anknüpfen. Bock betonte, dass die deutsche chemische Industrie die UN-Initiative SAICM zum Chemikalien-Management von Anfang an unterstützt habe. Auch viele Nichtregierungsorganisationen haben sich in die Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Initiative eingebracht. In Zusammenarbeit mit der Chemieindustrie wurden Projekte durchgeführt, um beispielsweise den Transport und die Lagerung von Chemikalien in Ghana sicherer zu machen.

Auch bei ISC3 werde die Branche von Beginn an über Chemie3 mitarbeiten, so Bock. Via ISC3 könne jetzt auch der internationale Diskussionsprozess organisiert werden, wie sich die UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 erreichen lassen. „Beide Initiativen ergänzen sich. Wir bieten unsere Unterstützung an, um Nachhaltigkeit nicht nur national, sondern weltweit in der chemischen Industrie voranzubringen“, sagte der VCI-Präsident auf der Konferenz.

Bock führte weiter aus, dass die chemische Industrie mit ihren Innovationen dazu beitrage, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, zum Beispiel Hunger und Armut bekämpfen, die Gesundheitsversorgung verbessern sowie eine bezahlbare und umweltverträgliche Energieversorgung sicherstellen. Denn vor allem neue Produkte und Verfahren der Chemie hätten einen wesentlichen Anteil an der Umsetzung dieser Ziele.

Zugleich mahnte der VCI-Präsident eine größere Offenheit für Innovationen an. Neben dem Vorsorgeprinzip solle ein Innovationsprinzip eingeführt werden, um bei der Formulierung von Gesetzen und Vorschriften zu prüfen, ob sich diese negativ auf die Innovationsfähigkeit unseres Landes auswirken.

Der VCI-Präsident erinnerte daran, dass Nachhaltigkeit für die chemische Industrie kein Neuland ist. Mit ihrer Initiative Chemie3 bekenne sich Deutschlands drittgrößter Industriezweig seit 2013 zu einer nachhaltigen Entwicklung. Schon seit mehreren Jahrzehnten stärke die Chemie mit branchenweiten und sozialpartnerschaftlichen Initiativen ökologisches und sozial verantwortliches Handeln. Dafür stehe stellvertretend das Programm Responsible Care für Umweltschutz und Sicherheit. Entsprechend breit sei das Fundament, auf das Chemie3 von Beginn an setzen konnte. „Nachhaltigkeit ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung der chemischen Industrie in Deutschland. Chemie3 ist damit die Basis für die Zukunftsstrategie der Branche“, betonte Bock.

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