Start-up Wettbewerb PlanB kürt Preisträger
Immer wieder etwas Besonderes, wenn die 6 Finalisten des Start-up Wettbewerbs „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern ihre Geschäftsideen live während des Prämierungsevents pitchen.
140 geladene Gäste verfolgten am Dienstag in der Sennebogen Akademie in Straubing den spannenden Kampf um eine Platzierung.
„Wir bauen Brücken zwischen Wissensträgern, Kapitalgebern, Industrie, politischen Entscheidern und vor allem unseren Start-ups, die nachhaltige Innovationen greifbar und damit den Wandel zur Bioökonomie möglich machen.“ Damit eröffneten die Projektleiterin Dr. Laura Lautenschläger und der Geschäftsführer der BCG Andreas Löffert das Prämierungsevent der sechsten PlanB Runde und begrüßten die Gäste vor Ort und im Livestream.
Der Start-up Wettbewerb PlanB Biobasiert.Business.Bayern wird im zweijährigen Turnus von der BCG organisiert und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit dem Gründerland Bayern gefördert. Der Wettbewerb richtet sich an frühphasige Start-ups mit biobasierten Prozessen und Produkten sowie Dienstleistungen für die Bioökonomie. Seit 2014 wurden 204 Geschäftsideen bei PlanB Biobasiert.Business.Bayern eingereicht. In dieser Runde freute sich die BCG als Veranstalter besonders über eine starke Bayerische Beteiligung mit 18 von 24 Einreichungen.
Mit Resilienz und Konsistenz zur Bio-Revolution
In seinem Grußwort betonte Manfred Wolter, Abteilungsleiter für Innovation, Forschung, Technologie und Digitalisierung im Bayerischen Wirtschaftsministerium die Bedeutung der industriellen Biotechnologie „als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Wirtschaft, insbesondere in Zeiten wachsender Unsicherheiten im weltweiten Warenaustausch oder aktuell weltweit knappen Ressourcen.“
„Durch die Unterstützung des Bayerische Wirtschaftsministeriums und der Bayerischen Staatsregierung insgesamt konnte sich der Standort Straubing und die Akteure vor Ort zu einer leistungsfähigen und zukunftsfähigen Region der nachwachsenden Rohstoffe entwickeln. Das Biotech Ökosystem das hier entstanden ist sucht nicht nur in Deutschland seines Gleichen, sondern auch im europäischen Maßstab.“ So beschrieb Manfred Wolter die Entwicklungen in der Bioökonomiekompetenzregion Straubing.
Insbesondere die Ankündigung eines neuen Fonds bei Bayernkapital, noch vor der Sommerpause, mit zusätzlichen 600 Mio. EUR Beteiligungskapital sorgte für Begeisterung, da Start-ups nun von der ersten Seed-Finanzierung bis in die Phase leistungsstarker Scale-ups begleitet werden können.
In Ihrer kurzweiligen, humorvollen und zugleich tiefsinnig inspirierenden Keynote sprach Caro Matzko, bekannt z.B aus ARD alpha, arte oder dem BR, über die vielschichtige Bedeutung des Wortes „Start-up“ und schärfte dem Publikum ein „Finde dein Warum“ und „hört nicht auf die Stimme von außen, hört auf euer Bauchgefühl und vergleicht euch nicht. Erfolg kommt auf den Point of View an“.
In seinem Schlusswort freute sich Landrat und Aufsichtsratvorsitzende der BCG Josef Laumer über den gelungenen und spannenden Abend. „Während der Veranstaltung und den Netzwerkpausen ist es erfolgreich gelungen Brücken zwischen Start-ups und Kapitalgebern sowie Industrie und Forschung zu bauen“.
Gesamtes Bioökonomie-Spektrum vertreten
Die sechs Finalteams hatten je drei Minuten, um mit ihren Pitches die Experten-Jury und das Publikum von sich zu überzeugen. Unter Ihnen auch Manuel Schülert und Philipp Flauger vom Start-up SporeCraft mit mycelium-basierten Alternativen für Gipsplatten.
Mit innovativen Papieradditiven, mycelium-basierten Lösungen für Baugewerbe und Textilrecycling sowie Milchalternativen auf Biertreberbasis und innovativer Chemikaliengewinnung wurde ein breites Spektrum der Bioökonomie abgedeckt. Dabei liegt in dieser Wettbewerbsrunde der Fokus klar auf biotechnologischen Deep-Tech Verfahren.
Den ersten Platz dotiert mit 6.000 EUR sowie mit einer für ein Jahr kostenfreien Mieteinheit im Technologie- und Gründerzentrum Straubing sicherte sich das Team CeraSleeve, aus Darmstadt. René van der Poel vom Goldsponsor ADM überreichte den Preis. CeraSleeve, vertreten durch Nicole Rath und Mathias Stanzel, überzeugte mit Ihren nachhaltigen Papieradditiven auf Silica-Basis. Mit dieser Innovation machen sie nassfeste & wasserabweisende Papierprodukte kreislauffähig und zukunftsfit.
Einen Scheck über 4.000 EUR erhielt das Start-up Circular Grain aus Freising, welcher von Christiane Maxien vom Silbersponsor Wallinger Ricker Schlotter Tostmann Patent- und Rechtsanwälte überreicht wurde. Das Team nutzt den bei der Bierproduktion anfallenden Biertreber als Ausgangsmaterial für Ihre nachhaltige und nährstoffreiche Milchalternative.
Den dritten Platz und 3.000 EUR sicherten sich Andreas Wagner von Radical Dot bei München/Garching. Radical Dot hat eine innovative chemische Recyclingtechnologie zur Gewinnung von Grundchemikalien aus gemischten Kunststoffabfällen entwickelt. Der Preis wurde gesponsort durch den Bronzesponor Braskem Europe und wurde durch Landrat Josef Laumer überreicht.
Der Pitch von Mimbiosis zum Thema mycel-basiertesTextilrecycling begeisterte das Publikum – Gökçe Aydan Işık und Kerem Yilmaz bekamen den Publikumsaward von Stefan Hinsken, Raiffeisenbank Straubing überreicht.
Den Sonderpreis für die beste Entwicklungsleistung überreichte Prof. Anja Faße vom TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit an das Team von Looppack, vertreten durch Patrick Grimmeisen und Tomás Kochendörfer aus Schweinfurt. Das Team überzeugte durch Ihr Engagement und Einfallsreichtum. Ihr Ziel: Mit mycelium-basierten Lösungen für thermische und akustische Dämmungen in leicht tragenden Baukonstruktionen den Bausektor weiter zu defossilieren.
Der Sonderpreis CHEManager Innovation Pitch, gesponsort durch den CHEManager, wurde dieses Jahr stellvertretend von Prof. Dr. Volker Sieber, Rektor des TUM Campus Straubing überreicht. Gesichert hat sich den Preis das Start-up Twogee Biotech aus Martinsried bei München. Twogee Biotech entwickelt enzymatische Lösungen zur Aufwertung von Biomasserestströmen zu 2G Zuckern und weiteren Materialien.
