30.01.2014 • NewsShellSparkursExxonMobil

Shell setzt auf Sparkurs - Exxon auf neue Quellen

Die Ölbranche geht unterschiedliche Wege, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Während Shell nach einer Gewinnwarnung einen Sparkurs einleiten und den Verkauf von Geschäftsbereichen vorantreiben will, setzt Exxon Mobil verstärkt auf die Erschließung neuer Quellen, um die versiegenden zu ersetzen. 2014 müssten die Schwerpunkte verlagert werden, sagte der neue Shell-Chef Ben van Beurden am Donnerstag.

Der Branche machen vor allem Überkapazitäten bei der Weiterverarbeitung von Öl etwa zu Treibstoffen, dem sogenannten Raffineriegeschäft, zu schaffen. Die maue Weltkonjunktur und gesunkene Importe der USA wegen des dortigen Schieferöl- und -Gas-Booms drücken auf den Preis und damit die Margen. Zudem sind viele Ölvorkommen ausgebeutet und Probleme in Nigeria wegen Diebstählen, Sabotage sowie Streitereien mit den Behörden setzen den Konzernen zu.

Wie bereits vor zwei Wochen angekündigt, fiel der Gewinn von Shell im vierten Quartal um fast 50% auf 2,9 Mrd. US-$. Es war damit das schwächste Quartal seit fünf Jahren. In diesem und im kommenden Jahr sollen nun Geschäftsbereiche im Wert von 15 Mrd. US-$ verkauft und die Investitionssumme um neun auf 37 Mrd. US-$ gekappt werden. Unter anderem wird ein umstrittenes Ölförderprojekt in Alaska auf Eis gelegt. Wegen niedriger Gaspreise in den USA könnten auch dort Teile verkauft werden, was wiederum Abschreibungen nach sich ziehen könnte.

Dagegen will Exxon in den nächsten zwei Jahren Projekte deutlich vorantreiben, um neue Quellen zu erschließen. Der Nettogewinn des weltgrößten börsennotierten Ölkonzerns ging zum Jahresschluss um 16% auf 8,35 Mrd. US-$ zurück, weil der Konzern weniger Öl förderte.

So unterschiedlich der Umgang mit den Problemen, so unterschiedlich auch die Reaktion der Börse auf die Ankündigungen. Shell-Aktien legten in London 2,4% zu. "Das ist ein guter Anfang. Sie sagen genau das Richtige - lauter und detaillierter als wir erwartet hatten", sagte Analyst Peter Hutton von der Royal Bank of Canada. Exxon-Aktien gaben dagegen in New York 1,6% nach. Analyst Edward Jones vom Finanzberater Edward Jones sprach von einem mittelmäßigen Quartal für Exxon, vor allem bei der Ölförderung. "Sie haben schon Schwung verloren."

Der Verkauf von Geschäftsbereichen unter anderem in Algerien verhalf dem kleineren Konkurrenten ConocoPhillips im vierten Quartal zu einem Gewinnanstieg von fast 80% auf 2,5 Mrd. US-$. Auch bei Conoco ging die Produktion zurück. Bei dem österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV stagnierte sie wegen Lieferausfällen aus dem krisengeschüttelten Libyen. Die Margen im Raffineriegeschäft fielen wegen des harten Wettbewerbs auf historisch niedrige Stände.

 

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