R. Stahl: Familieneigentümer wollen Übernahme vereiteln

Die Mehrheitseigentümer des Explosionsschutz-Spezialisten R. Stahl wollen eine mehr als 300 Mio. € schwere feindliche Übernahme des schwäbischen Unternehmens verhindern. Die Gründerfamilien Stahl und Zaiser hätten R. Stahl schriftlich zugesichert, ihre Beteiligung von zusammen 51 % nicht zu verkaufen, um die Eigenständigkeit des Konzerns zu sichern, teilte der Vorstand am Dienstag mit. Das gut doppelt so große Elektrotechnik-Unternehmen Weidmüller aus Detmold hatte Anfang April ein Kaufangebot für die börsennotierte R. Stahl aus Waldenburg angekündigt, das um fast die Hälfte über deren damaligen Aktienkurs liegt.

Das kategorische Nein der Mehrheitsaktionäre ließ die R.-Stahl-Aktie deutlich sinken. Am Dienstagnachmittag lag sie mit 41 € 6 % unter dem Schlusskurs vom Vortag und 6,50 € unter der in Aussicht gestellten Kaufofferte. Weidmüller-Chef Peter Köhler hatte von "konstruktiven Gesprächen" mit den Familien gesprochen. R. Stahl liefert Schalter, Lampen und Steuerungen für die Öl-, Gas- Chemie- und Pharmabranche, wo in der Produktion keine Funken nach außen dringen dürfen, um Explosionen zu vermeiden.

Weidmüller ist mit einem Umsatz von rund 640 Mio. € und 4600 Mitarbeitern doppelt so groß wie R. Stahl, die 2013 mit 1850 Mitarbeitern auf 304 Mio. € Umsatz und ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von rund 25 Mio. € kam. Weidmüller hat es nach eigenen Angaben vor allem auf die Kunden von R. Stahl in der Prozesstechnik abgesehen.

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