05.09.2013 • NewsBasi SchöberlBundesregierungMittelstand

Mittelstand fordert die Förderung für Neuanlagen sofort auszusetzen

Der Mittelstand der Chemischen Industrie hat von der kommenden Bundesregierung einen sofortigen Kostenstopp bei der Energiewende gefordert. Reinhold von Eben-Worlée, Vorsitzender des Ausschusses selbständiger Unternehmer im Verband der Chemischen Industrie (VCI), stellte in Berlin ein von rund 200 Unternehmen unterzeichnetes Memorandum des Chemie-Mittelstands vor. Danach hat sich das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mittlerweile zu einer gefährlichen Kostenlawine für alle Verbraucher und besonders für kleine und mittlere Betriebe der Branche entwickelt.

Von Eben-Worlée, Geschäftsführender Gesellschafter der Worlée-Chemie in Hamburg, sagte: „Die Energiewende droht vor die Wand zu fahren, wenn die Politik nicht gegensteuert. Die weiter steigende EEG-Umlage wirkt wie eine Sondervermögensteuer für energieverbrauchende Unternehmer. Das schwächt unsere Investitionskraft und gefährdet Arbeitsplätze. Bis zu einer grundlegenden EEG-Reform fordern wir daher von der neuen Bundesregierung als Sofortmaßnahme ein Aussetzen der Förderung von Neuanlagen." Ein weiterer Preisanstieg für den Ausbau erneuerbarer Energien sei für den Chemie-Mittelstand nicht hinnehmbar, so von Eben-Worlée.

In seinen Forderungen unterstützt wurde er durch Ingo Nawrath, Geschäftsführer der basi Schöberl aus Rastatt. Laut Nawrath belegen die Kostenanstiege in jüngster Zeit, dass das EEG in seiner heutigen Form ausgedient habe. Nawrath sagte: „Eine EEG-Reform muss die Belastung für alle Verbraucher eindämmen, erneuerbare Energien in den Markt integrieren und EU-kompatibel sein. Wenn die Energiewende so wie heute organisiert bleibt, arbeitet sie gegen energieintensive Unternehmen wie basi Schöberl, die auf eine Grundlast-Versorgung zu bezahlbaren Preisen angewiesen sind." Nawrath machte sich dafür stark, dass energieintensive Betriebe nicht stärker belastet werden. Falls die nächste Bundesregierung die Härtefallregelung beim EEG abschafft, wird basi Schöberl laut Nawrath durch Mehrbelastung von mehreren Millionen Euro keine neuen Investitionen in Deutschland tätigen. „Die Mehrkosten gefährden auch unsere Kunden, die wiederum ihren Standort Deutschland dann in Frage stellen müssen", sagte Nawrath.

Die Worlée Chemie mit Sitz in Hamburg erzielte 2012 einen Umsatz von rund 115 Mio. € und beschäftigt mehr als 250 Mitarbeiter. Das energieintensive Unternehmen ist nicht von der EEG-Umlage befreit und zahlt derzeit 460.000 € an EEG-Kosten sowie rund 160.000 € an weiteren energiegebundenen Abgaben ohne Netznutzungsentgelte. Diese Kosten machen zusammen mehr als die Hälfte der Gesamtkosten für Strom des Unternehmens aus.

basi Schöberl mit Sitz in Rastatt erzielte 2012 einen Umsatz von 30 Mio. € und beschäftigt 125 Mitarbeiter. Das energieintensive Unternehmen zahlt an seinem Standort in Frankreich keine EEG-Umlage. Die Stromkosten des deutschen Standortes von basi Schöberl liegen laut Unternehmen ungefähr 300% höher als bei seinem französischen Standort.

Meist gelesen

Photo
13.01.2025 • News

Thyssenkrupp Nucera verlängert Vertrag mit CEO Werner Ponikwar

Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Nucera Management hat den bestehenden Vertrag mit CEO Werner Ponikwar um weitere fünf Jahre bis Juli 2030 verlängert. Darüber hinaus wird Stefan Hahn zum 1. März 2025 vom Aufsichtsrat zum neuen CFO bestellt. Stefan Hahn wird die Nachfolge von Arno Pfannschmidt antreten, der während einer verlängerten Amtszeit die Altersgrenze von 65 Jahren erreichen würde.

Photo
10.03.2025 • NewsStrategie

Triste Farben im Jubiläumsjahr

Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) repräsentiert über 200 meist mittelständische Lack-, Farben- und Druckfarbenhersteller in Deutschland und blickt als Wirtschaftsorganisation auf eine 125-jährige Geschichte zurück.

Photo
14.11.2024 • News

BÜFA schafft Basis für künftiges Wachstum

Die chemische Industrie in Deutschland sieht sich zunehmend vor enormen Herausforderungen. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erschweren es, die ökonomische Kraft im Inland voll auszuschöpfen. In diesem anspruchsvollen Umfeld agiert auch das Oldenburger Chemieunternehmen BÜFA und rüstet sich, seine Resilienz gegenüber möglichen komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen im kommenden Jahr weiter zu stärken.

Photo
14.03.2025 • NewsLogistik

Optimierung der Lieferkette:

Optimierte Lieferketten sind entscheidend für den Unternehmenserfolg. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „Supply Chain Solutions“?