Merckle muss Ratiopharm verkaufen

Ratiopharm wird verkauft. Die Unternehmen der finanziell schwer angeschlagenen Merckle-Gruppe sind gerettet. Das Firmengeflecht wird aber zerschlagen und der Einfluss der Familie stark begrenzt. Der Pharmahersteller Ratiopharm muss auf Druck der Gläubigerbanken verkauft werden, wie die zu Merckle gehörende VEM Vermögensverwaltung mitteilte.

Nur unter dieser Bedingung wollten die rund 30 Banken den rettenden Überbrückungskredit gewähren. Mit dem Geld aus dem Verkauf des Pharmakonzerns soll die finanzielle Situation der Merckle-Gruppe mit ihren 100.000 Mitarbeitern verbessert werden. Allerdings soll das Pharmaunternehmen wegen des derzeit ungünstigen Marktumfeldes noch nicht in diesem Jahr veräußert werden, hieß es aus Unternehmenskreisen.

Als Käufer käme etwa ein Pharmaproduzent aus dem Ausland in Betracht, der sich im deutschen Markt verstärken will. In der Vergangenheit wurden als Interessenten die Unternehmen Teva Pharmaceuticals, Sanofi-Aventis, Watson, Glaxosmithkline und Daiichi Sankyo gehandelt. In den nächsten Monaten werde nun ein langfristiger Sanierungsplan für die Unternehmen der Gruppe erstellt, sagte ein VEMSprecher. Dazu gehören neben Ratiopharm und Heidelberg Cement auch der Pharmagroßhändler Phoenix sowie rund 100 weitere Unternehmen.

Die Geschäftsführung werde „alles in ihren Möglichkeiten stehende tun, um in dem Verkaufsprozess die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu wahren“, hieß es. Eine weitere Bedingung der Banken für den Überbrückungskredit war die Eindämmung des Einflusses der Familie Merckle. Adolf Merckles Sohn Ludwig wird sich aus der Gruppe zurückziehen. Nach dem Tod von Adolf Merckle war er gemeinsam mit Ratiopharm-Finanzchefin Susanne Frieß Geschäftsführer der VEM.

 

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