11.02.2014 • NewsMerckBiotechnologyBionovis

Merck setzt in Brasilien auf Geschäft mit Biotech-Nachahmern

Merck setzt im Wachstumsmarkt Brasilien auf das Geschäft mit Nachahmern von lukrativen Biotech-Arzneien. Merck habe im November eine Vereinbarung mit den brasilianischen Firmen Bionovis, Fiocruz und Instituto Vital Brazil zur Produktion von sechs Biotech-Nachahmerarzneien gegen Arthritis und Krebs für den brasilianischen Markt geschlossen, wie ein Sprecher am Montag bestätigte. Die "Financial Times" hatte zuvor über den Vertrag berichtet. Merck war im Jahr 2012 in das Geschäft mit Kopien biotechnologischer Arzneien eingestiegen. Der Konzern arbeitet dabei mit dem indischen Generika-Konzern Dr. Reddy's Laboratories zusammen, der schon seit längerem in diesem Geschäft aktiv ist.

Bei den Nachahmern für das lateinamerikanische Land handelt es sich nach Angaben des brasilianischen Gesundheitsministeriums um Biogenerika der umsatzstarken Krebsmedikamente Avastin, Rituxan/Mabthera und Herceptin von Roche. Auch ein Nachahmer des Krebspräparats Erbitux der Darmstädter ist dabei. Dazu kommen Kopien der Arthritris-Medikamente Remicade von Johnson & Johnson (J&J) und Merck & Co sowie Enbrel von Amgen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist auch der Bau einer Produktionsfabrik Teil der Vereinbarung. Mit den Originalpräparaten wurden zuletzt weltweit Milliarden umgesetzt. Die Vereinbarung erstreckt sich zunächst über einen Zeitraum von fünf Jahren. In dieser Zeit garantiert die brasilianische Regierung die Abnahme der Medikamente für das brasilianische Gesundheitssystem.

Nachahmer von Biotecharzneien - in der Fachwelt "Biosimilars" genannt - gelten als neuer großer Markt für die Pharmabranche. Experten gegen davon aus, dass das Geschäft in naher Zukunft kräftig anziehen wird, da in den nächsten Jahren mehr als zehn Biotech-Arzneien mit Jahresumsätzen deutlich jenseits der Milliardenschwelle ihren Patentschutz verlieren. Diese Präparate stehen zusammen für etwa 40% des gesamten weltweiten Geschäfts mit Biotech-Medikamenten. Die Pharmamarktforscher des Instituts IMS Health erwarten, dass im Zuge dieser Entwicklung der Weltmarkt für Biotech-Nachahmer im Jahr 2020 auf elf bis 25 Mrd. US-$ zunimmt. Er würde dann 4 bis 10% des gesamten weltweiten Umsatzes mit Biotech-Medikamenten ausmachen. Im Jahr 2012 lag der Anteil solcher Präparate den Experten zufolge gerade einmal bei 0,4%.

 

Meist gelesen

Photo
10.03.2025 • NewsStrategie

Triste Farben im Jubiläumsjahr

Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) repräsentiert über 200 meist mittelständische Lack-, Farben- und Druckfarbenhersteller in Deutschland und blickt als Wirtschaftsorganisation auf eine 125-jährige Geschichte zurück.

Photo
14.11.2024 • News

BÜFA schafft Basis für künftiges Wachstum

Die chemische Industrie in Deutschland sieht sich zunehmend vor enormen Herausforderungen. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erschweren es, die ökonomische Kraft im Inland voll auszuschöpfen. In diesem anspruchsvollen Umfeld agiert auch das Oldenburger Chemieunternehmen BÜFA und rüstet sich, seine Resilienz gegenüber möglichen komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen im kommenden Jahr weiter zu stärken.