Merck schließt Vereinbarung zur Akquisition des Pharmaunternehmens SpringWorks
Merck und SpringWorks gaben heute den Abschluss einer endgültigen Vereinbarung zur Akquisition von SpringWorks durch Merck bekannt. SpringWorks mit Sitz in Stamford im US‑Bundesstaat Connecticut ist auf schwere seltene Erkrankungen und Krebs spezialisiert und hat bereits Produkte am Markt.
Der Kaufpreis von 47 USD je Aktie in bar entspricht einem Eigenkapitalwert von rund 3,9 Mrd. USD bzw. einem Gesamt‑Unternehmenswert von 3,4 Mrd. USD (3,0 Mrd. EUR) basierend auf dem Cash‑Bestand von SpringWorks zum Stichtag 31. Dezember 2024 sowie einer Prämie von 26% auf den unbeeinflussten volumengewichteten 20‑Tage‑Durchschnittskurs der SpringWorks-Aktie von 37,38 USD am 7. Februar 2025. Das war der Tag vor dem ersten Aufkommen von Spekulationen an den Märkten über eine mögliche Transaktion zwischen Merck und SpringWorks.
„Die vereinbarte Akquisition von SpringWorks ist eine richtungsweisende Maßnahme zur aktiven strategischen Gestaltung unseres Portfolios mit dem Ziel, Merck als international breit aufgestellten, innovationsstarken Vorreiter in Wissenschaft und Technologie zu positionieren. Im Unternehmensbereich Healthcare schärfen wir mit dem Zukauf unsere Fokussierung auf seltene Tumoren, beschleunigen das Wachstum und stärken unsere Präsenz in den USA“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck. „Über diese beabsichtigte Transaktion hinaus werden wir in unseren drei sich ergänzenden Unternehmensbereichen auch weiterhin Gelegenheiten für passende Zukäufe ausloten. Unser Fokus liegt dabei grundsätzlich auf strategischer Eignung, finanzieller Robustheit und langfristiger Wertschöpfung.“
Die geplante Transaktion steht voll und ganz in Einklang mit den Prioritäten für Geschäftsentwicklung/M&A des Healthcare-Geschäfts von Merck, die das Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag im Oktober 2024 erläutert hatte. Demnach setzt Merck bei Healthcare weiterhin auf externe Innovation durch Einlizenzierung qualitativ hochwertiger Substanzen in verschiedenen Entwicklungsphasen und gezielte Akquisitionen, die eine frühzeitige Wertschöpfung versprechen. Darüber hinaus fügt sich der anvisierte Zukauf nahtlos in die strategische Zielsetzung von Merck ein, die Präsenz seines Healthcare-Geschäfts in den USA als weltweit größtem Pharmamarkt zu stärken.
Der Unternehmenszusammenschluss wird nach Abschluss der Transaktion unmittelbar zu den Umsatzerlösen von Merck beitragen. Mit einem positiven Effekt auf das Ergebnis je Aktie pre (EPS pre) rechnet das Unternehmen im Geschäftsjahr 2027. Finanziert wird die Akquisition aus dem vorhandenen Barbestand und mit neuem Fremdkapital. Nach diesem geplanten Zukauf wird Merck weiterhin in der Lage sein, größere Transaktionen stemmen zu können. Das Unternehmen wird auch künftig Gelegenheiten für Akquisitionen in seinen drei Unternehmensbereichen prüfen, mit einem Schwerpunkt auf Life Science. Merck ist entschlossen, sein starkes Investment Grade Rating aufrechtzuerhalten.
Das Portfolio von SpringWorks für seltene Tumorerkrankungen beinhaltet zwei Therapien mit Marktzulassung: eine First-in-Class-Standardtherapie zur systemischen Behandlung von Desmoidtumoren bei Erwachsenen sowie die erste und einzige zugelassene Therapie für Erwachsene und Kinder mit durch Neurofibromatose Typ 1 (NF1) bedingten, nicht vollständig resezierbaren symptomatischen plexiformen Neurofibromen (PN). Mit dem Portfolio wird Merck seine Umsätze unmittelbar und nachhaltig steigern können. Darüber hinaus komplementiert es den Fortschritt von Merck im Bereich seltener Tumorerkrankungen. Erst kürzlich sicherte sich das Unternehmen durch die Ausübung einer Option die Rechte zur weltweiten Vermarktung von Pimicotinib, einem von Abbisko Therapeutics entwickelten und in der klinischen Prüfung befindlichen Wirkstoff zur Behandlung von tenosynovialem Riesenzelltumor (TGCT).
„Mit SpringWorks bietet sich uns die einzigartige Gelegenheit, eine Führungsposition bei seltenen Tumoren aufzubauen und in diesem Bereich, der eine große Therapielücke aufweist, eine solide Grundlage für weitere Investitionen zu schaffen“, sagte Peter Guenter, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Healthcare. „Merck und SpringWorks bilden zusammen genau die richtige Kombination, um den Behandlungserfolg bei seltenen Tumorerkrankungen zu verbessern und innovative Therapien für mehr Patienten weltweit zugänglich zu machen. Gleichzeitig bietet sich uns die Möglichkeit, an die ersten Erfolge von SpringWorks in den USA anzuknüpfen und diese fortzuschreiben. Die geplante Akquisition wird langfristig für nachhaltiges Wachstum in unserem Healthcare-Geschäft sorgen. Gemeinsam mit meinem Nachfolger Danny Bar-Zohar freue ich mich darauf, diese strategische Transaktion unter Dach und Fach zu bringen und dadurch im Leben der Patientinnen und Patienten, die von diesen komplexen und schwierig zu behandelnden Tumoren so stark betroffen sind, Entscheidendes zu bewirken.“
Im Gegenzug eröffnet die vereinbarte Akquisition SpringWorks die Möglichkeit, seine Reichweite auf Märkte außerhalb der USA auszudehnen und von den umfangreichen globalen Ressourcen des Unternehmensbereichs Healthcare von Merck zu profitieren.
„Bei SpringWorks haben wir uns von Beginn an darauf konzentriert, bahnbrechende Lösungen für Patienten mit schwerwiegenden Krankheiten zu entwickeln. Wir haben in den USA erfolgreich zwei Best-in-Class-Medikamente auf den Markt gebracht und wollen nun im nächsten Schritt unsere Therapien weltweit zugänglich machen. Damit befinden wir uns an einem richtungsweisenden Punkt unserer Unternehmensentwicklung. In den Gesprächen mit Merck hat sich herauskristallisiert, dass wir eine breite Wertebasis teilen, darunter der Anspruch, Patienten mit seltenen Tumoren zu einem längeren und besseren Leben zu verhelfen“, sagte Saqib Islam, CEO von SpringWorks Therapeutics. „Wir sind davon überzeugt, dass wir durch den Zusammenschluss mit Merck nicht nur einen bedeutenden unmittelbaren Mehrwert für unsere Stakeholder schaffen, sondern auch die Ressourcen und das Know-how von Merck nutzen können, um die Zukunftsperspektiven für unsere Patientenzielgruppen zu verbessern. Gleichzeitig werden sich für unsere Mitarbeitenden neue berufliche Perspektiven in einem internationalen Konzern eröffnen.“
Die Transaktion wurde von den Anwesenden seitens der Geschäftsleitung von Merck und des Board of Directors von SpringWorks mit jeweils einstimmigem Beschluss genehmigt. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im zweiten Halbjahr 2025 gerechnet vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre von SpringWorks, behördlicher Genehmigungen und der Erfüllung weiterer üblicher Abschlussbedingungen.
