Merck bei Versum am Ziel?

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Möglicherweise kann Merck den feindlichen Übernahmeversuch des US-amerikanischen Elektronikmaterialzulieferers Versum Materials gegen den Mitbieter Entegris „kampflos“ gewinnen. Der Vorstand des 2016 vom US-Industriegashersteller Air Products & Chemicals abgespaltenen Chemiegeschäfts bestätigte am 8. April, dass das verbesserte Barangebot von Merck in Höhe von 53 USD pro Aktie - gegenüber den Ende Februar angebotenen 48 US-Dollar pro Aktie - als "Superior Proposal" im Sinne des Fusionsvertrags zwischen Versum und Entegris vom Januar 2019 anzusehen sei.

Das neue Angebot von Merck schätzt Versum auf 6,4 Mrd. USD. Der Darmstädter Konzern hat sich auch bereit erklärt, die Nettoverschuldung von Versum zu übernehmen, die laut Berichten bis zu 700 Mio. USD betragen könnte.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters war Merck-Chef Stefan Oschmann nach einem Treffen mit Versum-CEO Seifi Ghasemi bereit, den Einsatz zu erhöhen.

Entegris kann allerdings noch bis zum 11. April den bestehenden Fusionsvertrag mit Versum anpassen. Das in Massachussets ansässige Unternehmen hat jedoch bekannt gegeben, dass es keine Pläne hat, sein ursprüngliches Angebot von 42,43 USD pro Aktie zu erhöhen. Bei Kündigung der Vereinbarung mit Entegris ist Versum verpflichtet, Entegris eine Trennungsgebühr von 140 Mio. USD zu zahlen.

Das feindliche Angebot des Darmstädter Familienunternehmens vom 27. Februar überraschte den Markt und das Versum-Management und wurde zunächst vom Board des US-Unternehmens abgelehnt. Merck wandte sich daraufhin direkt an die Versum-Aktionäre.

Zur Finanzierung der Übernahme hat der Darmstädter Konzern mit der Bank of America Merrill Lynch, BNP Paribas Fortis und der Deutschen Bank eine Vereinbarung geschlossen.

Versum Materials mit Hauptsitz in Tempe, Arizona, beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter an 14 Standorten in Asien und Nordamerika und erzielte 2018 einen Umsatz von rund 1,4 Mrd. USD. Das Portfolio umfasst hochreine Chemikalien und Gase, Zuführsysteme, Dienstleistungen und Technologien für die globale Halbleiter- und Displayindustrie.

Merck, das bei der Herstellung von Flüssigkristallen für Displays weltweit führend ist, plant die Integration des Geschäfts in seine Sparte Performance Materials, zu der neben anderen Produkten auch Chemikalien und Lösungsmittel zu Herstellung von Mikrochips gehören.

Anbieter

Merck KGaA

Frankfurter Str. 250
64293 Darmstadt
Deutschland

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