IG BCE erwartet Nachahmer von Eon-Aufspaltung

Die Gewerkschaft IG BCE erwartet nach der Aufspaltung von Eon ähnliche Schritte bei anderen Energieversorgern. Er gehe davon aus, dass sich der Druck auf die anderen Konzerne durch die Ankündigung von Eon erhöhe, sagte Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis. Es sei allerdings nicht zu erwarten, dass die Konkurrenz dem Beispiel eins zu eins folge. Dies sei schon wegen der unterschiedlichen Unternehmensstrukturen nicht einfach möglich. Bei der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sind viele Beschäftigte aus Energieunternehmen organisiert.

Der größte deutsche Energiekonzern will unter dem Druck der Energiewende das Geschäft mit der Stromerzeugung aus Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken sowie den Energiehandel 2016 mehrheitlich an die Aktionäre abgegeben und den Rest an die Börse bringen. Der verbleibende Konzern besteht dann noch aus der Erzeugung von Ökostrom sowie dem Betrieb der Strom- und Gasnetze und dem Vertriebsgeschäft.

Die Ankündigung hatte auch die Diskussion über die Kosten für die AKW-Abrisse neu entfacht. Bei der Opposition und auch Teilen der Koalition gibt es Sympathien dafür, die von den Konzernen gebildeten Rücklagen in einem Fonds oder einer Stiftung zu bündeln, um sie direkt staatlicher Aufsicht zu unterstellen. Dieses Modell befürwortet auch die IG BCE. "Der Stiftungsgedanke wäre eine Idee", sagte Gewerkschaftschef Vassiliadis. Der Staat sei durch das Atomrecht ohnehin in der Verantwortung. Die Unternehmen sollten daraus nicht entlassen werden. Es sei jedoch fraglich, ob es sinnvoll sei, die Firmen, die wegen der Energiewende womöglich in wirtschaftliche Schieflage gerieten, mit dem Rückbau der Kernenergie allein zu lassen.

Insgesamt haben die vier deutschen AKW-Betreiber Eon, RWE, Vattenfall und EnBW Rückstellung von gut 36 Mrd. EUR gebildet. Sie sind durch die Energiewende und den Atomausstieg angeschlagen, so dass auch die Frage der Entsorgungskosten im Falle einer Pleite im Raum steht.

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