Grüne Fabriken – Arzneimittel und Impfstoffe aus Pflanzen

Pflanzen bergen ein großes Potenzial, um die Menschen mit Impfstoffen vor Krankheiten zu schützen. ″Molecular Farming″ heißt eine Methode, mit der pharmazeutische Unternehmen Pflanzen zu lebendigen Bioreaktoren umwandeln.

©Bianca - stock.adobe.com
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Die Pflanzen erhalten einen neuen genetischen Bauplan, der sie befähigt, Substanzen für Arzneimittel und neuerdings auch Impfstoffe herzustellen – und das schnell und kostengünstig, nachhaltig und sicher.

Das Konzept des Molecular Farming ist seit mehr als 30 Jahren bekannt. Pablo Serrano, Geschäftsfeldleiter Innovation und Forschung/Biotechnologie beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) erklärt, wie die Herstellungsmethode funktioniert: „Die Methode ist einfach: Man bringt – durch Spritzen oder Eintauchen in eine bakterielle Lösung – in junge Pflanzen einen genetischen Bauplan ein, der zuvor im Labor konstruiert wurde. Als ‚Taxi‘ fungiert dabei zum Beispiel das Bodenbakterium ‚Agrobacterium tumefaciens‘, das den Bauplan in die Pflanzenzelle befördert.“ Bei der sogenannten „stabilen Transformation“ wird die neue Erbinformation in das Pflanzengenom eingebaut. Stabil heißt der Prozess deswegen, weil dabei völlig neue Pflanzen entstehen. Alle Zellen der Nachkommen enthalten den neuen Bauplan.

″Transient″, das heißt vorübergehend, ist der Vorgang, wenn die eingebrachte Erbinformation nicht in das Genom der Pflanzen eingebaut wird. Diese liegt dann nur temporär als Vorlage für die Produktion des Zielproteins in den Zellen vor. Die Gene der Nachkommen enthalten dann nicht die neue Information. „Pflanzen bergen ein großes Potenzial, therapeutische Wirkstoffe und Impfstoffe herzustellen“, unterstreicht Serrano. „Sie sind einfach anzubauen und benötigen nur Licht, Wasser und Nährstoffe.“

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