Global Bioenergies erhält Förderungszusage für Pilotanlage in Leuna

Global Bioenergies hat sich entschieden, ihre zweite industrielle Pilotanlage in der Nähe von Leipzig auf dem Gelände der Raffinerie Leuna zu errichten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt im Rahmen der Förderung des Bioeconomy Spitzenclusters die Errichtung dieser neuen Pilotanlage mit 5,7 Mio. €, welche von dreijährigen Entwicklungsarbeiten am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP begleitet werden soll. Der Demonstrationspilot ist für die Produktion von bis zu 100 t/a Isobuten ausgelegt.

Global Bioenergies, eine an der Pariser Börse NYSE Alternext notierte Firma, ist ein Technologieführer in der Entwicklung von Fermentationsprozessen zur ausschließlich biologischen, direkten und somit kostengünstigen Umwandlung von nachwachsenden Rohstoffen in leichte Olefine, den Ausgangsstoffen der petrochemischen Industrie.

"Die systematische Analyse verschiedener Standorte für Pilotanlagen in Nordamerika und Europa ergab, dass das Fraunhofer CBP in Leuna eine einzigartige Kombination an Know-how in den Bereichen Fermentation und olefin-spezifischem Chemieingenieurwesen bietet. Wir betrachten die anerkannten deutschen Ingenieurfähigkeiten als entscheidenden Erfolgsfaktor bei der Entwicklung unseres Prozesses.", kommentierte Marc Delcourt, Vorstandsvorsitzender von Global Bioenergies.

Gerd Unkelbach, Leiter des Fraunhofer CBP, fügte hinzu: "Das Gebiet um Leuna ist seit langer Zeit durch die petrochemische Industrie geprägt. In diesem Zusammenhang sehen wir die Ansiedlung einer auf Verfahren mit nachwachsenden Rohstoffen spezialisierten Firma wie Global Bioenergies als große Chance. Das im Oktober 2012 von Kanzlerin Merkel eröffnete CBP bietet optimale Voraussetzungen, um das technische und wirtschaftliche Potential dieses innovativen Produktionsprozesses für Isobuten zu erschließen."

"Die Unterstützung durch das BMBF und den Bioeconomy Cluster ermöglicht es uns, mit voller Kraft an einer europäischen Erfolgsgeschichte zu arbeiten und den weltweiten Übergang von fossilen zu nachwachsenden Rohstoffen mit zu gestalten", ergänzte Thomas Buhl, Geschäftsführer der Global Bioenergies.

Die Pilotanlage in Leuna wird zwei 5.000 l-Fermenter sowie ein komplettes Aufreinigungssystem umfassen und somit alle Aspekte einer industriellen Anlage abbilden. Die Produktionskapazität in Leuna von bis zu 100 t/a Isobuten ermöglicht es, interessierten Industrieunternehmen diesen Grundstoff zu eigenen Testzwecken anzubieten. Das Isobuten kann zum Beispiel für die Herstellung von Kunststoffen, Elastomeren und Treibstoffen verwendet werden. Die zweite Pilotanlage stellt für Global Bioenergies den letzten Entwicklungsschritt vor der Nutzung des Produktionsprozesses für Isobuten im großindustriellen Maßstab dar.

Im Juni 2013 hatte Global Bioenergies den Beginn ihrer ersten Pilotphase in der Bazancourt-Pomacle Bioraffinerie in der Nähe von Reims (Frankreich) bekannt gegeben. Sie wird durch französische Fördergelder des Programmes "Investissements d'Avenir" unterstützt und in Kollaboration mit der Firma Arkema und dem Forschungsinstitut CNRS durchgeführt.

Dieser erste industrielle Pilot bildet die Grundlage zur kommerziellen Nutzung des Isobutenprozesses bei der Herstellung von Methacrylsäurederivaten.

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