20.10.2015 • NewsEnsingerCompoundierung

Ensinger: neuer Standort für Kunststoffproduktion und Verwaltung

Ensinger hat den Hauptsitz seiner österreichischen Niederlassung von Lenzing nach Seewalchen am Attersee verlagert. Der Kunststoffverarbeiter errichtete auf dem neuen Firmengelände ein modernes Produktions- und Verwaltungsgebäude mit mehr als 4.000 m² Gesamtfläche. Am vergangenen Freitag (16. Oktober) wurde der Standort offiziell eröffnet. Der Unternehmensgründer Wilfried Ensinger bedankte sich bei den Mitarbeitern der in Seewalchen ansässigen Geschäftsbereiche sowie bei den Planern, Architekten, Baufirmen und Landesbehörden für die Unterstützung.

Compounds und Halbzeuge aus technischen Kunststoffen
Mit 3.000 m² Hallen- und 1.400 m² Bürofläche bietet der zweigeschossige Neubau der Niederlassung Österreich ideale Expansionsmöglichkeiten für die Fertigung und den Vertrieb ihrer Kunststoffprodukte. Am Standort Seewalchen sind drei Geschäftsbereiche des Unternehmens ansässig:

1. Die Halbzeugsparte von Ensinger verfügt über ein Lager vor Ort und liefert thermoplastische Kunststoffstäbe, -platten und -rohre an Industriekunden in ganz Österreich. Die wichtigsten Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe (u.a. POM, PA6, PA66, PET, PE, PTFE, PPS, PEEK, Polyimid) sind in verschiedenen Abmessungen lieferbar.

2. Das Tochterunternehmen Ensinger Sintimid stellt mit Hilfe von Sintertechniken Stäbe, Platten und Kurzrohre aus Polyimid-Materialien her (Produktlinie Tecasint). Diese Kunststoffe verfügen über eine besonders hohe thermische Langzeitbeständigkeit – der Temperaturanwendungsbereich reicht von -270 °C bis +300 °C. Selbst bei kurzzeitiger Erwärmung auf 350 °C schmelzen oder erweichen diese Werkstoffe nicht.

3. Der Vertrieb der Sparte Ensinger Compounds ist ebenfalls am oberösterreichischen Standort ansässig. Bei der Compoundierung werden die Rohstoffe aufgeschmolzen, mit Füll- oder Zuschlagstoffen zu dünnen Strängen extrudiert und zu Granulaten geschnitten. Durch diesen Veredelungsprozess lassen sich die Eigenschaften der Kunststoffe anwendungsspezifisch anpassen.

Nicht verlegt wurde die Produktion des P84-Polyimidpulvers. Sie erfolgt auch zukünftig auf dem auf dem Betriebsgelände der Lenzing.

Zehn Monate Bauzeit
Von der Entwicklung bis zur Umsetzung dauerte das gesamte Bauprojekt nur knapp zehn Monate. „Mit ihrer technischen Kompetenz und ökonomischen Lösungen haben uns die beteiligten Partner optimal unterstützt“, sagte Dr. Heimo Bieringer, Geschäftsführer der Ensinger Sintimid. Bei Planung und Bau wurde besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige Ressourcennutzung gelegt. „Dank der energieeffizienten Bauweise rechnen wir zugleich mit einer deutlichen Reduktion der Betriebskosten pro Quadratmeter“, erläuterte Robert Kaiser, Leiter Controlling und Prokurist. „Wärmepumpen ermöglichen es, die Abwärme aus der Produktion zum Heizen zu nutzen“.

Gebogenes Isolierglas
Ein interessantes Detail der hochwertigen Architektur ist die Pfosten-Riegelfassade mit kreissegmentiertem, gebogenem Glas. Mit einer Viertel-Drehung führt die gläserne Fassade Besucher ins Gebäude. „Die gradlinigen Konturen, die das Bauwerk in Seewalchen prägen, haben wir im Eingangsbereich bewusst abgerundet“, erläutert Michael Frey, Geschäftsführer von Schmelzle + Partner Architekten. Die Abstandhalter für die – mit Hilfe eines speziellen Heißbiegeverfahrens hergestellten – Isolierglasscheiben stammen von Ensinger selbst. Dank seiner integrierten Stabilisierungsdrähte bleiben die präzise an den gewünschten Radius angepassten Kunststoffprofile des Typs Thermix TX.N plus zuverlässig in Form. Die Fassade ist hoch dämmend, bei den Dreifach-Isolierelementen liegt der Wärmedurchgangseffizient gerade einmal bei 0,89 W/m²K.
 

Batterietechnologie

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Batterie: Materialien, Prozesstechnologien und Anlagen

Ob Batterien für die E-Mobilität oder Energiespeicher für die Energiewende – Batteriesystem sind ein Schlüssel für die Elektrifizierung der Gesellschaft.

Webinar

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern
ERP für die Chemie

Die Ära Chemie 4.0 gekonnt meistern

Während die Nachfrage an Chemieprodukten in Westeuropa nur langsam wächst, steigt der Bedarf in Schwellenländern überdurchschnittlich.