Dystar verkauft Standort Brunsbüttel

Dystar plant, die Herstellung von Reaktivfarbstoffen Anfang 2012 weitgehend an asiatische Standorte zu verlagern. Im Zuge dieser Strategie wurde bereits im Frühjahr der Standort Geretsried des zur Kiri Holding gehörenden Textilfarbenherstellers an Pulcra Chemicals veräußert. Nun hat Dystar mit der CBW Chemie Bitterfeld Wolfen und der WeylChem-Gruppe eine Einigung über den Verkauf der Anlagen am Standort Brunsbüttel erzielt.
An dem Standort, der in den Bayer-Industriepark Brunsbüttel eingebunden ist, werden derzeit vorwiegend Reaktivfarbstoffe hergestellt. Der Standort verfügt über eine Reaktorkapazität von ca. 2.500 m3. Neben den Synthesestraßen für bis zu 25.000 t/a Farbstoffe finden sich in Brunsbüttel noch Produktionslinien zum Halogenaustausch und für Umsetzungen mit Phosgen.
CBW und WeylChem werden den Standort zukünftig als gemeinsame Produktionsplattform nutzen. Die CBW wird mit den Anlagen in Brunsbüttel ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Auftragssynthese von Papier-, Textil-, und Lederfarbstoffen wesentlich ausweiten. WeylChem, ein führender Produktionspartner der Pflanzenschutzmittelhersteller, beabsichtigt, zukünftig auch Phosgenierungen anzubieten und damit das eigene Technologieportfolio abzurunden. Die Phosgenierungskapazität in Brunsbüttel soll ausgebaut werden. Die Managementverantwortung für den Standort wird bei der CBW liegen. Im Rahmen der Transaktion, die bis zum Oktober abgeschlossen sein soll, werden alle 120 Mitarbeiter übernommen.
Dystar betreibt insgesamt 21 Produktionsanlagen in 13 Ländern, in Deutschland u.a. noch in Ludwigshafen und Leverkusen. Wie im Rahmen der Übernahme durch Kiri Dyes & Chemicals vereinbart, wird Dystar die Produktion am Standort Leverkusen Ende 2011 einstellen. „Ein Verkauf des Standortes oder von Teilbereichen kommt für Dystar bei entsprechendem Interesse jederzeit in Frage", so Eric Hopmann, Geschäftsführer Dystar Deutschland. Den Standort Ludwigshafen und die dortige Indigo-Produktion will Dystar auf jeden Fall aufrechterhalten. Dort wurde Ende April erst eine neue Anlage zur Herstellung von Natriumamid in Betrieb genommen.