DPhG gegen EU-Initiative zur Arzneimittelinformation

DPhG gegen EU-Initiative zur Arzneimittelinformation. Die Europäische Kommission will noch in diesem Jahr einen Gesetzesantrag einreichen, um es der pharmazeutischen Industrie zu ermöglichen, Patienten direkt über Zeitschriften oder das Internet mit Informationen über verschreibungspflichtige Medikamente zu versorgen.

Begründet wird die geplante Gesetzesänderung damit, dass der mündige Bürger im Informationszeitalter einen Anspruch auf wichtige Informationen hat und die pharmazeutischen Unternehmer eine valide Informationsquelle für ihre Medikamente sind. Die ‚Werbung’ außerhalb der Fachkreise (Ärzte und Apotheker) soll aber wie bisher für rezeptpflichtige Medikamente verboten sein.

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) lehnt diese EU-Initiative allerdings ab, da die Grenze zwischen sachlicher Information und Werbung fließend sei und die Hersteller von Medikamenten als Wirtschaftsunternehmen primär an ihre Umsätze denken müssten, verlautete die Standesvertretung der Pharmazeuten. Dass diese Befürchtung nicht unbegründet ist, so die DPhG weiter, zeige eine Untersuchung aus den USA („Government Accountability Office Report“), wo die Pharmaindustrie sich schon seit vielen Jahren direkt an den Patienten wenden kann („direct to comsumer“).

Das wichtigste Ergebnis dieser Untersuchung aus dem Jahr 2007 ist, dass sich Auswahl und Inhalt der von der pharmazeutischen Industrie initiierten Aufklärungskampagnen weniger am Bedarf der Patienten orientiert, sondern sich vielmehr nach den wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen richtet. Die DPhG ist deshalb der Meinung, dass die Patienten Informationen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten weiterhin nur von den Fachkreisen erhalten sollten – und nicht direkt von der Pharmaindustrie.

www.dphg.de

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