01.10.2014 • News

Die deutsche Biotechnologiebranche

(Ausgabe: CHEManager 18/2014)     Eckdaten der Biotechbranche     2013 war ein durchwachsenes Jahr für die deutsche Biotechnologiebranche. Verbesserten Finanzierungsbedingungen standen eine Stagnation bei Umsatz und Mitarbeiterzahlen sowie rückläufige Ausgaben für Forschung & Entwicklung gegenüber (Grafik 1). Die Zahl der Mitarbeiter in den dedizierten, hauptsächlich mit Biotechnologie beschäftigten Unternehmen ging leicht auf 16.950 zurück (-2,8 %). Die Zahl dieser Firmen ist auf aktuell 570 gestiegen (+0,9 %). Das Durchschnittsalter der deutschen Biotechfirmen liegt bei mittlerweile elf Jahren. Die meisten davon befinden sich in Bayern (104), Berlin-Brandenburg (94), Nordrhein-Westfalen (87) und Baden-Württemberg (86).

Inhaltliche Schwerpunkte     Bei den inhaltlichen Schwerpunkten der deutschen Biotechbranche herrscht seit Jahren ein konstantes Bild: Die Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen oder von neuen diagnostischen Methoden steht im Fokus der meisten Biotechunternehmen. 275 Firmen (48,2 %) sind diesem Feld der „roten" Biotechnologie zuzurechnen. Der Anteil der in der industriellen oder „weißen" Biotechnologie tätigen Firmen stagniert bei 58 Unternehmen. Dem Anwendungsfeld der Pflanzenbiotechnologie oder „grünen" Biotechnologie sind in Deutschland 21 Firmen zuzurechnen, drei weniger als 2012. Mit 188 Firmen ist ein wachsender Teil der Branche (33 %) in keinem speziellen Feld aktiv (Grafik 2).

Kooperationen     Biotechnologische Technologien und Prozesse sind oftmals nachhaltiger als konventionelle Verfahren. Ob sich eine Umstellung rechnet, steht daher vermehrt im Zentrum gemeinsamer F&E-Projekte von Biotechfirmen mit anderen Unternehmen, Instituten oder Organisationen. 231 Firmen haben in der aktuellen Umfrage der BMBF-Initiative biotechnologie.de Angaben zum Thema Kooperationen gemacht; sie arbeiteten 2013 bei knapp 2.300 Projekten mit Partnern aus Forschung oder Wirtschaft zusammen(Grafik 3). Knapp ein Drittel (658) aller Kooperationen bezieht sich auf Vorhaben mit Forschungseinrichtungen, aber auch mit der Industrie gibt es vielfältige Verknüpfungen (774).



Finanzierung     Mehr Geld aus Kapitalerhöhungen, weniger aus Finanzierungsrunden und kein Geld aus Börsengängen. Dies ist das Fazit zum Finanzierungsjahr 2013. Zusammen mit den öffentlichen Fördermitteln ergibt sich eine Gesamtsumme von 404 Mio. € (+16 % ggü. Vorjahr). Während öffentliche Fördermittel mit 49 Mio. € zu Buche schlagen (+5 %), sind 2013 mit 354 Mio. € deutlich mehr Eigenkapitalinvestitionen in Biotechfirmen geflossen (Grafik 4). Allerdings ist die Dynamik des Aufschwungs zwischen den privat finanzierten und börsennotierten Firmen unterschiedlich verteilt. Die Situation bei Wagniskapitalfinanzierungen hat sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert.

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