22.11.2010 • NewsDBUMikroverfahrentechnikNachhaltigkeit

DBU: Nachhaltige Chemie mit Mikroverfahrentechnik

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert in den nächsten drei Jahren sechs ausgewählte Forschungsvorhaben über neue chemische Verfahren in der Mikroverfahrenstechnik im Rahmen des Forschungsclusters „Novel Process Windows" des DBU-Förderschwerpunktes „Nachhaltige Chemie" mit insgesamt gut 1,5 Mio. €. Die chemische Industrie soll dadurch sicherer und sauberer werden und schonender mit der Umwelt umgehen. Die sechs Projektpartner, die die DBU mit ihren Konzepten in einem Auswahlverfahren überzeugt hatten, sind: das Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena, das Institut für Mikrotechnik Mainz, die Firma Heppe Medical Chitosan aus Halle, das Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik der Universität Braunschweig, das Leibniz-Institut für Katalyse an der Universität Rostock und das Institut für Umweltinformatik Hamburg. Alle arbeiten wiederum mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen.

Ziel der DBU-geförderten Forschungsprojekte sei es, unter anderem Energieverbrauch und Abfälle durch verbesserte Reaktionen zu vermeiden, so DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Außerdem sollten die Produkte wieder verwertbar werden und giftige Wirkungen für Menschen und Umwelt vermeiden. Ein Beispiel dafür ist das Projekt des Instituts für Chemische und Technische Verfahrenstechnik an der Uni Braunschweig: Hier sollen Farbflüssigkeiten, die für Textmarker benötigt werden, mikroverfahrenstechnisch hergestellt werden. Brickwedde: „Allein dadurch können 90% an Reinigungs- und Waschmengen vermieden werden!" Sollte das neue Verfahren erfolgreich verlaufen, versprechen sich die Forscher der Uni Braunschweig mit Kooperationspartner Pelikan einen Energie schonenderen Prozess und weniger anfallenden Abfall. Außerdem sollen die gewonnen Erkenntnisse auf andere geeignete Produktionen und Verfahren übertragen werden. In einem anderen Forschungsprojekt, das an der Uni Jena umgesetzt wird, wird das Umwelt-Entlastungspotential der Mikroreaktoren ausgelotet. Erforscht wird, wie sich Salicylsäure-Derivate per Mikroreaktortechnik herstellen lassen. Überschrieben ist das Projekt mit „Neue Prozess-Fenster für die Prozessintensivierung der Kolbe-Schmitt-Synthese". Die miniaturisierten Prozesse versprechen u. a. höhere Ausbeute an Endprodukten und weniger Abfälle.

 

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