Chemieindustrie erwartet moderaten Aufschwung

Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer, VCI
Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer, VCI

Die Chemie- und Pharmaindustrie hat das wechselhafte Jahr 2013 mit einem guten Schlussquartal beendet. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht des Verband der Chemischen Industrie (VCI) hervor. Danach legte die Produktion in Deutschlands drittgrößter Industriebranche von Oktober bis Dezember 2013 kräftig zu. Dadurch stieg der Umsatz, obwohl die Preise für Chemieprodukte das vierte Quartal in Folge nachgaben. Die Inlandsnachfrage nach Chemikalien blieb stabil auf hohem Niveau. Parallel zog die Auslandsnachfrage an. Die deutschen Chemieunternehmen konnten den Handel mit nahezu allen Regionen der Erde ausweiten. Dabei legten die Verkäufe in die Kernstaaten der EU im Schlussquartal erstmals im Jahr 2013 wieder zu.

„Die Aussichten für 2014 sind momentan gut für die Branche. Der Aufwärtstrend vom Jahresende setzt sich fort. Alle Chemiesparten spüren eine Belebung. Wir rechnen mit steigender Chemienachfrage im In- und Ausland, insbesondere von unseren europäischen Industriekunden. Rückschläge sind aber nicht ausgeschlossen. Derzeit gehen vor allem von der politischen Krise in der Ukraine Risiken für die Weltwirtschaft aus", äußerte sich VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann zur aktuellen Chemiekonjunktur. Zwar gingen nur 2 % des Exportvolumens der deutschen Chemie nach Russland und für die Ukraine liege der Wert lediglich bei 0,1-0,2 %. Die Gefahr bestehe aber, dass die Firmen wieder in „Hab-Acht-Stellung" gingen und nur noch auf Sicht fahren. Die Unternehmen hätten aus der letzten Wirtschaftskrise gelernt, ihre Anlagen schnell herunterzufahren. Das Vertrauen sei danach erst langsam zurückgekehrt. Eine Zuspitzung der Krise würde daher die Erholung der Branchenkonjunktur gefährden.

Für das Jahr 2014 rechnet der VCI mit einem Anstieg der Chemieproduktion um 2 %. Die Preise werden voraussichtlich um 0,5 % sinken, sodass der Branchenumsatz um 1,5 % auf 191,5 Mrd. € steigen könnte.
Die Chemieproduktion ist von Oktober bis Dezember 2013 im Vergleich zum Vorquartal um 2,3 % gestiegen. Das deutliche Plus verdankte die Branche vor allem dem Pharmageschäft. Im Vorjahresvergleich legte die Chemieproduktion um 3,7 % zu. Die Chemikalienpreise setzten ihren Sinkflug im vierten Quartal weiter fort. Chemikalien kosteten von Oktober bis Dezember 0,5 % weniger als im Vorquartal. Polymere bildeten die Ausnahme, was auf ein baldiges Ende des Preisverfalls hoffen lässt. Ungeachtet der Preisentwicklung stieg der Branchenumsatz im vierten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorquartal um 2,1 % auf 44,4 Mrd. €. Die Wachstumsimpulse kamen dabei erstmals wieder aus dem Auslandsgeschäft.
„Auch in diesem Jahr erwarten wir stärkere Impulse aus dem Exportgeschäft", sagte Tillmann. „Wir rechnen mit steigender Chemienachfrage im In- und Ausland, insbesondere von unseren europäischen Industriekunden." Das Europageschäft ist nach wie vor die wichtigste Säule für die Branche. Aktuell gehen mehr als 70 % der Chemieexporte in die europäischen Nachbarländer.
Zitat: „Der Aufwärtstrend vom Jahresende setzt sich fort. Alle Chemiesparten spüren eine Belebung."

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