Chemie-Tarifrunde 2015: Keine Annäherungen, Verhandlungen vertagt

Die Tarifverhandlungen für die chemische Industrie in Nordrhein sind ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Die IG BCE fordert eine Entgelterhöhung von 4,8%. Außerdem will die Gewerkschaft den Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie" weiterentwickeln und den bestehenden Demografiefonds ausbauen. In beiden Punkten gab es keine Annäherungen. Die Verhandlungen werden auf Bundesebene am 24. Februar in Kassel fortgesetzt.

Frank Löllgen, IG-BCE-Landesbezirksleiter Nordrhein: „Die Arbeitgeber rühren Beton an. Es hat heute keinen Millimeter Bewegung gegeben. Deshalb werden wir jetzt unseren Forderungen demonstrativ Nachdruck verleihen. Mit Krümeln lassen wir uns nicht abspeisen, wir wollen unser Stück vom Kuchen!"

Peter Hausmann, Verhandlungsführer der IG BCE auf Bundesebene: „Wir stehen vor einer langen und harten Tarifrunde. Die Auftaktverhandlung im Tarifbezirk Nordrhein hat die wenig konstruktiven Eindrücke im Vorfeld bestätigt. Die Weiterentwicklung der Demografie-Verträge ist eine echte Zukunftsaufgabe. Doch im Arbeitgeberlager ist nicht viel Gestaltungswille zu spüren. Sie gefallen sich im Null-Bock-Modus. Auch bei den Prozenten hakt es ganz gewaltig. Nicht wenige Arbeitgeber-Funktionäre sind dabei, die Realität aus den Augen zu verlieren. Sie koppeln sich vom Rest der Welt ab. Es muss endlich Schluss sein mit dem provozierenden Gerede von einer Nullrunde. Die IG BCE setzt nicht auf den Konflikt. Aber wir weichen auch nicht aus. Wenn erforderlich, sind wir da. Und zwar mit der gesamten Kraft unserer Gewerkschaft."

Die Chemie-Tarifrunde startet traditionell in den Regionen. Nach dem Auftakt im Tarifbezirk Nordrhein folgen Hessen (27.1., Bad Homburg), Rheinland-Pfalz (28.1., Frankenthal), Baden-Württemberg (29.1., Karlsruhe), Nord (29.1., Hannover), Ost (29.1., Berlin), Saarland (3.2., Kirkel), Bayern (4.2., München) und Westfalen (4.2., Bochum).

 

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