Chemie-Arbeitgeber: Industrie braucht Verlässlichkeit

„Wir erwarten vernünftige Vorgaben und zielgerichtetes Handeln."

Der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg (AGV Chemie), Patrick Krauth, stellte in einem Statement zu den chaotischen Vorschlägen und Ideen aus der Politik klar: „Wir erwarten vernünftige Vorgaben und zielgerichtetes Handeln." Die Politik solle sich ein Beispiel an der Arbeit der Branche für die Bewältigung der Krise nehmen, statt sich mit sich selbst zu beschäftigen. Er machte klar, dass gerade die chemische und pharmazeutische Industrie als systemrelevante Branche in besonderer Weise bereits jetzt belastet sei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisteten Herausragendes. Er verglich die Handlungsweise der Industrie mit der Politik: Wenn in den Laboren und Betrieben nicht konsequent und mit großem Einsatz aller Menschen gehandelt worden wäre, seien längst noch keine Schnelltests oder Impfstoffe verfügbar.

Das Statement von Krauth im Wortlaut:
„Die Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie sind nicht nur systemrelevant, sondern für die Bewältigung der Pandemie dringend notwendig. Das hat sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich gezeigt. Wir arbeiten buchstäblich unter Hochdruck, in manchen Betrieben auch an der Kapazitätsgrenze. Das gilt für alle unsere Teilbranchen – wir sind eine Schlüsselindustrie und wichtig für das Funktionieren auch anderer Branchen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das Tag für Tag eine riesige Herausforderung, zusätzlich zu den Einschränkungen im privaten Umfeld.

Die chemische und pharmazeutische Industrie erwartet von der Politik klare Rahmenbedingungen, vernünftige Vorgaben und zielgerichtetes Handeln. Erst recht müsste das in der Krise gelten.

Stattdessen erleben wir gerade in der Politik, dass sie sich mit sich selbst beschäftigt. Wenn unsere Branche so gehandelt hätte, gäbe es jetzt noch keine Impfstoffe. Material für PCR-Tests und Schnelltests wäre nicht verfügbar.

Unsere Unternehmen haben eine hervorragende Hygienetradition. Diesen verantwortungsbewussten Umgang mit der Gesundheit der Kollegen und Mitmenschen nehmen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit nach Hause. Sonst hätten wir in den Unternehmen zahllose Ansteckungen. Aber das ist bei uns die absolute Ausnahme. Wir alle arbeiten hart daran, die Pandemie zu bewältigen. Die Politik muss sich daran ein Beispiel nehmen!“

„Die Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie sind nicht nur...
„Die Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie sind nicht nur systemrelevant, sondern für die Bewältigung der Pandemie dringend notwendig.", sagt patrick Krauth, der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg. Foto: AGV Chemie

Meist gelesen

Photo
13.01.2025 • News

Thyssenkrupp Nucera verlängert Vertrag mit CEO Werner Ponikwar

Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Nucera Management hat den bestehenden Vertrag mit CEO Werner Ponikwar um weitere fünf Jahre bis Juli 2030 verlängert. Darüber hinaus wird Stefan Hahn zum 1. März 2025 vom Aufsichtsrat zum neuen CFO bestellt. Stefan Hahn wird die Nachfolge von Arno Pfannschmidt antreten, der während einer verlängerten Amtszeit die Altersgrenze von 65 Jahren erreichen würde.

Photo
14.11.2024 • News

BÜFA schafft Basis für künftiges Wachstum

Die chemische Industrie in Deutschland sieht sich zunehmend vor enormen Herausforderungen. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erschweren es, die ökonomische Kraft im Inland voll auszuschöpfen. In diesem anspruchsvollen Umfeld agiert auch das Oldenburger Chemieunternehmen BÜFA und rüstet sich, seine Resilienz gegenüber möglichen komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen im kommenden Jahr weiter zu stärken.

Photo
14.03.2025 • NewsLogistik

Optimierung der Lieferkette:

Optimierte Lieferketten sind entscheidend für den Unternehmenserfolg. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „Supply Chain Solutions“?

Photo
13.01.2025 • News

Covestro erweitert Produktion in Ohio

Covestro investiert einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in die Erweiterung seines Standorts in Hebron, Ohio, USA. Mit dem Bau mehrerer neuer Produktionslinien und Infrastruktur für die Herstellung kundenspezifischer Compound-Materialien aus Polycarbonat erweitert das Unternehmen signifikant seine Kapazitäten im Geschäft mit Solutions & Specialties für den amerikanischen Markt.