Bürokratieabbau: Kautschukindustrie fordert drei Jahre ohne neue Industrie-Regulierung
„Qualität muss Vorrang vor Quantität haben“, so Michael Klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk) heute in Frankfurt am Main mit Blick auf aktuelle bürokratische Herausforderungen.
„Die Industrie braucht mindestens die nächsten drei Jahre, um die bestehenden Dokumentationspflichten aus der jüngsten nationalen und europäischen Gesetzgebung qualifiziert umzusetzen.“, so Klein weiter. In Deutschland sowie in der EU sollten daher bis 2027 keine neuen Rechtsakte erlassen werden, die zusätzliche Dokumentations- und Nachweispflichten für die Industrie erzwingen. „Wir müssen anhalten. Wir müssen nachdenken und bewerten. Und wir müssen definitiv umsteuern“, so Klein. In der Mobilitätsregulierung, Lieferkettenregulierung, Unternehmens-Finanzierungsregulierung, Corporate Social Responsibility Regulierung, bei Carbon Footprint-Nachweisen und in der Chemikalienregulierung seien in den vergangenen vier Jahren trotz der globalen Krisen immer neue Wirtschaftsgesetze entstanden, deren Umsetzung selbst Behörden massiv überlaste.
Eine in zweierlei Hinsicht problematische Entwicklung, so Klein. Erstens könne der Staat nicht einmal mehr eine Einhaltung seiner eigenen neuen Vorgaben sicherstellen, zum Beispiel mittels Marktüberwachung. „Es bleibt dann die Wahl zwischen dem Kapazitäts- und Bürokratieaufbau bei den Behörden oder der Diskriminierung gesetzestreuer einheimischer Industrie gegenüber unkontrollierten Wettbewerbern aus unregulierten Weltregionen. Zweitens ist der Aufbau von Überwachungssystemen nur die Spitze des Eisbergs. Die viel umfangreicheren Pflichten treffen uns als deutsche Industrie: Ein nie dagewesener Aufwand zur Implementierung neuer Nachweis-Systeme. Da ist der Aufbau ganzer Personal-Stabsabteilungen mit den entsprechenden Mehrkosten. Und dann fehlen vielfach Daten, Instrumente, Alternativ-Stoffe, Verfahren und insbesondere die Übergangszeiten, um die neuen gesetzlichen Anforderungen an unternehmerische Nachweisführungen zu erfüllen. Der Bürokratie-Burnout ist zum Greifen nahe. Nicht nur in unseren Unternehmen. Stopp! Hallo EU-Kommission, hallo Bundesregierung: Wir alle brauchen drei Jahre ohne weitere Bürokratie-Belastung. Beginnend jetzt!“, so Klein abschließend.


Anbieter
wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V.deutschen Kautschukindustrie e.V. Unter den Linden 26
10117 Berlin
Deutschland
Meist gelesen

WeylChem Gruppe: Ein führender Anbieter in der Feinchemie
Die WeylChem Gruppe, ein Teil der International Chemical Investors Group (ICIG), hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2005 als führender Anbieter im Bereich der Feinchemie etabliert.

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea
Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.

Boehringer Ingelheim benennt neuen Vorsitzenden der Unternehmensleitung
Der Gesellschafterausschuss von Boehringer Ingelheim hat Shashank Deshpande, Mitglied der Unternehmensleitung und Leiter des Geschäftsbereichs Humanpharma, ab dem 1. Juli 2025 zum Vorsitzenden der Unternehmensleitung ernannt.

Carbios und Indorama kooperieren bei rPET
Carbios wird recycelte Monomere bereitstellen, die von Indorama Ventures zu Filamenten für die Verstärkung von Reifen des Herstellers Michelin verarbeitet werden.

Chemie 2025: Kein Wachstum, aber Hoffnung
Halbjahresbilanz des Verbands der Chemischen Industrie