21.06.2018 • NewsBrainCyplusBiotechnologie

BRAIN und Cyplus entwickeln biologische Aufbereitungsverfahren für Edelmetallerze

Das Bioökonomieunternehmen BRAIN und die Cyplus wollen im Rahmen einer mehrjährigen Kooperation auf dem Gebiet der biologischen Erzaufbereitung zur Gewinnung von Gold und Silber erste Produktangebote für die globale Bergbauindustrie entwickeln.

Auf Basis von erfolgreichen Forschungsarbeiten im Labor bis in den 100 l-Maßstab haben die Partner im vergangenen Oktober auch das Scale-Up des Verfahrens in den Tonnenmaßstab realisiert und damit einen wesentlichen Meilenstein für die letzte Stufe zur Erlangung der Marktreife erreicht. Das biobasierte Verfahren konnte auch bei Volumen im Tonnenmaßstab industrierelevante Ausbeuten der gewünschten Edelmetalle aus Erzen erreichen. Aktuell wird das Verfahren in Richtung industrieller Anwendung vorangetrieben. Dieser Prozess ist so weit fortgeschritten, dass die Kooperationspartner davon ausgehen, erste Produktangebote bereits 2019 in den Markt einführen zu können.

Die Gewinnung der Edelmetalle aus den Erzen basiert auf dem Einsatz natürlich vorkommender und weiterentwickelter Mikroorganismen aus dem BRAIN Bioarchiv. Im Zuge der laufenden Kooperation haben die Partner schon früh das Ziel erreicht, eine Vielzahl von Mikroorganismen zu identifizieren, die durch hoch-spezifische Adhäsionseffekte dem Edelmetall führenden Mineral eine neue physikalische Eigenschaft verleihen. Unter Ausnutzung dieses Effekts gelingt es, Gold oder Silber von taubem Erz zu trennen und in Aufarbeitungsprozessen integriert anzureichern.

„Unsere Forschung zielt auf die Entwicklung von biobasierten Verfahren, die in den globalen Märkten zur Erzaufbereitung innovative und nachhaltige Prozesse für das sogenannte Green Mining darstellen können“, sagt Stefan Welbers, Senior Vice President and General Manager Cyplus. „Wir haben deshalb die technischen Anforderungen und baulichen Gegebenheiten in den Bergbauminen stets im Auge behalten. So können wir Minenbetreiber in absehbarer Zeit die Möglichkeit bieten, moderne biotechnologische Verfahren ohne nennenswerte Investitionskosten oder Verzögerungen des Betriebsablaufs in laufende Prozesse zu integrieren. Wir erweitern damit unser Technologie-Portfolio durch biologische Komponenten für die effiziente und schonende Aufbereitung von Edelmetallen.“

Guido Meurer, Mitglied der Geschäftsleitung und Unit Head Producer Strain Development sagt: „Wir freuen uns sehr und sind zudem stolz darauf, dass es dem interdisziplinären Team gelungen ist, einen bahnbrechenden biologischen Prozess für eine neue Aufarbeitungstechnologie zu etablieren und binnen weniger Jahre zu hoher Produktreife weiterzuentwickeln. Mit unseren Verfahren für das Green Mining können edelmetallhaltige Erzvorkommen zukünftig auch in Regionen erschlossen werden, für die herkömmliche Aufbereitungsverfahren nicht in Frage kommen. Auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Rohstoffknappheit ist Green Mining ein zunehmend wichtiges Thema und ein attraktives Geschäftsfeld.“

Das bio-basierte Verfahren wurde von den Partnern bereits zum Patent angemeldet. Darin beschrieben sind die speziellen Mikroorganismen, die über selektiv adhäsive Eigenschaften verfügen und zur Anreicherung von Edelmetallen aus Erzen eingesetzt werden können.

Das Unternehmen forscht im Rahmen des Mining-Programms auch an biologischen Lösungen für das sogenannte Urban Mining, wobei es um die Edelmetallgewinnung aus Neben- und Abfallströmen wie Schlacken, Aschen und Elektronikschrott geht. Hierfür wurde als Demonstrationsanlage der Bioxtractor fertiggestellt.

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