08.09.2013 • NewsBayerPflanzenschutzmittelPestizide

Bayer steckt eine Milliarde mehr in die Agrar-Chemie

Die Probleme der Konkurrenz spielen Bayer im Agrarchemie-Geschäft in die Hände. Da einige Pflanzenschutzmittel der Rivalen nicht mehr gegen Unkraut wirken, fragen Landwirte im wichtigen US-Markt verstärkt Pestizide des Bayer-Konzerns nach. "Die Nachfrage schießt geradezu durch die Decke", sagte Liam Condon, der Bayer Cropscience seit Dezember 2012 leitet. Eine Milliarde Euro mehr als bislang geplant will die Bayer-Agrarchemie-Tochter Cropscience daher in den Ausbau ihrer Produktion investieren. "Die Nachfrage nach unseren Produkten nimmt so stark zu, dass wir unsere Kapazitäten deutlich verstärken werden", kündigte Condon an.

Die Bayer-Sparte will jetzt im Zeitraum 2013 bis 2016 insgesamt rund 2,4 Mrd. € in ihre Anlagen stecken. "Viele Branchen kämpfen heutzutage mit Überkapazitäten. Bei Bayer Cropscience stellt sich die Situation völlig anders dar", sagte Condon. Eines der zentralen Projekte ist der Bau einer neuen Anlage für den Unkrautvernichter Liberty im US-Bundesstaat Alabama. Rund 380 Mio. € investiert Bayer in die neue Produktion, die im vierten Quartal 2015 in Betrieb gehen soll. Damit würde die Anlage zur Anbausaison 2016 liefern können. Mit Hilfe des neuen Werks will Bayer seine weltweite Produktion des Unkrautvernichters mehr als verdoppeln.

Landwirte in den USA greifen aktuell verstärkt zu dem Bayer-Mittel. Sie kämpfen zunehmend damit, dass das weit verbreitete Konkurrenzmittel Roundup von Monsanto und Generikaversionen des darin enthaltenen Wirkstoffs Glyphosat nicht mehr gegen Unkräuter wirken. In den USA machten bereits 50% der Landwirte Resistenzen gegen Glyphosat auf ihren Feldern zu schaffen. Das greife auch auf andere Regionen wie Lateinamerika und Europa über, sagte Condon.

Neben dem Ausbau seiner Pflanzenschutzmittel-Produktion will Bayer Cropscience auch sein Saatgutgeschäft voranbringen. Vor allem soll die Marktposition im Geschäft mit Sojabohnen und Weizen ausgebaut werden, wo der Konzern noch vergleichsweise klein ist. Das soll auch über Zukäufe geschehen, etwa in Lateinamerika im Sojageschäft, wie Condon sagte. Seinen Sojabohnen-Umsatz will Bayer Cropscience in den nächsten zehn Jahren deutlich erhöhen. Bayer arbeitet momentan zudem daran, bei Weizen Hochertragssorten zu entwickeln. Erste Sorten sollen 2015 auf den Markt kommen.

Seine Prognose bekräftigte der Teilkonzern. Der Spartenumsatz soll in diesem Jahr Richtung 9 Mrd. € von 8,38 Mrd. € 2012 steigen. Die Agrarchemietochter sei zudem auf gutem Weg, ihren Umsatz 2015 in Richtung 10 Mrd. € zu erhöhen, sagte Condon. Dabei sollen die Geschäfte eine operative Rendite (Ebitda-Marge) von 24 bis 25% abwerfen.

 

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