29.03.2011 • NewsCompliance FootprintREAChGHS

Auswirkungen von GHS und REACh auf Sicherheitsdatenblätter und Etiketten

Das „Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals" (GHS) hat das bisherige europäische System für die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien nach 42 Jahren abgelöst. Seit Anfang 2009 ist die Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 - auch CLP (Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures) genannt, in Kraft. Abb. 1 zeigt den Zeitplan der GHS-Einführung in der EU.

GHS ist ein Kind des so genannten Rio-Gipfels von 1992 („Purple Book"). Der aktuelle Stand der Implementierung ist bei der United Nations Economic Commission for Europe (UNECE) einzusehen. Die GHS-Verordnung (CLP) ist in der EU bereits in Kraft. Die Regelungen zu den Sicherheitsdatenblättern sind Bestandteil von REACH.

Berechnung von Gemischen

GHS ist auf Stoffe relativ einfach anzuwenden. Wenn keine Prüfdaten für ein Gemisch vorliegen, die eine direkte Einstufung in Gefahrenkategorien erlauben, sieht die GHS-Verordnung verschiedene Elemente zur Einstufung vor: Übertragungsgrundsätze (Bridging Principles), Beurteilung durch Experten und die Rechenmethode. Die Rechenmethode beinhaltet das Additionsprinzip für die Gesundheitsgefahren „akute Toxizität", „ätzende" resp. „reizende Wirkung" und für „gewässergefährdend". Die physikalischen Gefahren bedürfen der Bestimmung durch experimentelle Evidenz. Die Tabelle zeigt ein Rezepturbeispiel, anhand dessen die Einstufungen für die akute Toxizität, die Haut- und Augengefährdung sowie die Gewässergefährdung aufgrund der neuen Rechenmethode ermittelt wurden.
Nach Berechnung der Zwischenresultate und Elimination der schwächeren Gefahrenkategorien erhalten wir folgendes Resultat für die Gefahrenkategorien und H-Sätze:

Gefahrenkategorien:

  • TAOr4
  • CSk2
  • CEy1
  • NChr3

H-Sätze:

  • H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken
  • H315: Verursacht Hautreizungen
  • H318: Verursacht schwere Augenschäden
  • H412: Schädlich für Wasserorganismen, Langzeitwirkung

Der Unterschied zwischen EU-Symbol und den GHS-Piktogrammen springt ins Auge (Abb. 2).


Schlussfolgerung

Die Einführung von GHS wird für alle Beteiligten eine spezielle Herausforderung. Ohne Informatikhilfsmittel dürfte diese Aufgabe nicht zu bewältigen sein. Trotz allem wird GHS zu einer Vereinheitlichung im internationalen Chemikalienhandel führen.

Anbieter

Compliance Footprint AG

Buchholzstrasse 27
8053 Zürich
Schweiz

Kontakt zum Anbieter







Innovation Pitch

Die Start-up-Plattform für Chemie und Biowissenschaften
Entdecken Sie die Innovatoren von morgen

Die Start-up-Plattform für Chemie und Biowissenschaften

CHEManager Innovation Pitch unterstützt Innovationen in der Start-up-Szene der Chemie- und Biowissenschaften. Die Plattform ermöglicht es Gründern, Jungunternehmern und Start-ups, ihre Unternehmen der Branche vorzustellen.

Präzise CO₂-Messung

Verluste, die keiner sieht

Verluste, die keiner sieht

In CCUS-Projekten der chemischen Industrie wird die präzise CO₂-Messung zur Schlüsseltechnologie - Coriolis-Systeme spielen dabei eine zentrale Rolle.

Meist gelesen

Photo
19.05.2025 • NewsChemie

OQ Chemicals firmiert künftig wieder als Oxea

Der bis Mai 2020 unter dem Namen Oxea bekannte Hersteller von Oxo-Zwischenprodukten und Oxo-Derivaten, der zwischenzeitlich zum Omanischen Energieunternehmen OQ gehörte und unter dem Namen OQ Chemicals firmierte, kehrt zu seinem alten Namen und seinen Wurzeln zurück.

Photo
08.08.2025 • News

Carbios und Indorama kooperieren bei rPET

Carbios wird recycelte Monomere bereitstellen, die von Indorama Ventures zu Filamenten für die Verstärkung von Reifen des Herstellers Michelin verarbeitet werden.