Afyren und Südzucker setzen strategische Bioökonomie-Partnerschaft fort
Afyren und Südzucker haben vereinbart, ihre langjährige Partnerschaft fortzusetzen, um eine nachhaltige, biobasierte und zirkuläre Produktion von Chemikalien entsprechend den Zielen der EU für den ökologischen Wandel voranzutreiben.
Die Partnerschaft, die einen zentralen Bestandteil der EU-Initiative After Biochem unter Leitung von Afyren bildet, wurde 2021 in einem mehrjährigen Vertrag bekräftigt. Im Rahmen der Vereinbarung liefert die Südzucker AG nicht für den Verzehr bestimmte landwirtschaftliche Nebenprodukte aus der Zuckerproduktion als Ausgangsstoff für Afyrens erste Produktionsanlage Afyren Neoxy, die eine Familie von sieben zu 100% biobasierten Carbonsäuren herstellt, was die Versorgungssicherheit auf lokaler Ebene sicherstellt. In den vergangenen Jahren bauten die beiden Partner eine einzigartige langfristige Rohstoffpartnerschaft auf und schufen eine neue Wertschöpfungskette in Europa.
Die Verfügbarkeit von Biomasse stellt eine zentrale Herausforderung für die Bioökonomie dar, die von der EU als strategische Wertschöpfungskette für grünes Wachstum, industrielle Resilienz und die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen anerkannt wird. Angesichts steigender Nachfrage ist es entscheidend, nachhaltige und verantwortungsvoll beschaffte Rohstoffe zu sichern, um Konkurrenz mit der Lebensmittelproduktion zu vermeiden und die langfristige Verfügbarkeit von Ressourcen innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen zu gewährleisten. Durch die Ausweitung ihrer Zusammenarbeit über After Biochem hinaus tragen Afyren und die Südzucker zur Entwicklung eines starken Bioökonomiesektors in Europa bei, indem sie nachhaltig gewonnene, nicht für die Nahrungsmittelproduktion bestimmte Biomasse in eine Vielzahl hochwertiger Produkte für unterschiedliche Märkte umwandeln.
„Unsere Partnerschaft mit Südzucker, Europas führendem Zuckerproduzenten, hat entscheidend dazu beigetragen, einen langfristigen, wettbewerbsfähigen Zugang zu wichtigen Rohstoffen zu sichern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,“ sagte Nicolas Sordet, Chief Executive Officer von Afyren. „Gemeinsam haben wir im Rahmen des After Biochem-Projekts ein Kreislaufwirtschaftsmodell aufgebaut, neue biobasierte Wertschöpfungsketten geschaffen und zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten erschlossen, um Umweltschäden zu verringern, die CO2-Bilanz zu verbessern und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.“
Ein wichtiger Aspekt dieser Partnerschaft ist die räumliche Nähe von Afyren Neoxy und der Südzucker. Letztere verfügt über Tausende Hektar Land in unmittelbarer Nähe der Vorzeige-Bioraffinerie in Carling-Saint-Avold an der deutsch-französischen Grenze, sodass die Versorgung mit lokalen biobasierten Rohstoffen gewährleistet ist.
„Durch die Zusammenarbeit mit Afyren können wir dazu beitragen, Nebenprodukte aus Zuckerrüben zu hochwertigen Chemikalien aufzuwerten und so die Abhängigkeit von Erdölderivaten verringern,“ erklärte Marcus Reuter, Head of Co Products, Südzucker. „Diese Partnerschaft unterstreicht unser Engagement, gemeinsam mit innovativen Partnern vor Ort einen starken Bioökonomiesektor in Europa aufzubauen und nachhaltig gewonnene, nicht für den Verzehr bestimmte Biomasse in hochwertige Produkte umzuwandeln. Durch die Ausrichtung unserer gesamten Wertschöpfungskette auf Nachhaltigkeit erfüllen wir die sich wandelnden Kundenanforderungen, diversifizieren die Verwertung unseres Produktportfolios und tragen zu einer Kreislaufwirtschaft bei, die den sich wandelnden Marktanforderungen Rechnung trägt.“
Die Partnerschaft ermöglicht Afyren und Südzucker, neue Möglichkeiten für strategische Kooperationen auszuloten, die nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken gewährleisten und so zum Aufbau einer grenzüberschreitende Bioökonomie beitragen.
Das im Mai 2020 ins Leben gerufene Projekt After Biochem brachte mit Afyren Neoxy die erste Bioraffinerie ihrer Art hervor, ein Vorzeigeprojekt zur Umwandlung landwirtschaftlicher Nebenprodukte in natürliche, hochwertige Moleküle, die in einer Vielzahl an Branchen zum Einsatz kommen: Geruchs- und Aromastoffe, Körperpflege, Lebens- und Futtermittel, Pharmazeutika und Industriechemikalien. Finanziert mit 33 Mio. EUR aus dem Horizon 2020-Programm der EU und dem Gemeinsamen Unternehmen für biobasierte Industriezweige (BBI-JU), das inzwischen als Gemeinsames Unternehmen für ein kreislauforientiertes biobasiertes Europa (CBE-JU) firmiert, vereint das Konsortium Partner aus Frankreich, Deutschland, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden – darunter Afyren und Südzucker.
