21.02.2022 • NewsLogistikChemielogistikPharmalogistik

2022 – eine gute Zeit, etwas Neues zu wagen

Das neue Jahr beginnt mit den gleichen Herausforderungen wie das alte endete: Immer neue Varianten des Coronavirus stellen insbesondere für den Einkauf, die Logistik und das Supply Management über alle Branchen hinweg eine enorme Herausforderung dar.

Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin, BME © BME
Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin, BME © BME

Gleichzeitig eröffnen sich dadurch aber auch Chancen. So hat die Covid-19-Pandemie der Digitalisierung einen enormen Schub verpasst. Daraus erwachsen vielen Unternehmen neue, lukrative Geschäftsmöglichkeiten. Um diese nutzen zu können, ist allerdings zuvor eine eingehende Analyse der internen Betriebsabläufe erforderlich. Denn Fakt ist: Schon vor Ausbruch der Pandemie waren die Einkaufsstrukturen nicht in allen Unternehmen auf dem neusten Stand – und v.a. nicht krisenfest. Das haben zahlreiche Studien unseres Verbandes und nicht zuletzt die Realität seit März 2020 deutlich aufgezeigt.

Beispiel BME-Logistik-Studie: Der gemeinsam mit der Hochschule Fulda durchgeführten Erhebung zufolge wird das Management nachhaltiger Lieferketten zwar schon von einer großen Zahl deutscher Unternehmen bewusst umgesetzt. Gleichzeitig gibt es aber auch noch bei vielen Firmen „Luft nach oben“. Nicht immer wird dort Nachhaltigkeit in Supply Chains auf Basis einer konkreten Strategie und mit definierten Verantwortlichkeiten bereits umgesetzt. Das zieht sich durch nahezu alle Bereiche – von der Organisation über den Umfang der operativen Umsetzung bis hin zu konkreten Aktivitäten.

Positiv und erfreulich für den weiteren Jahresverlauf ist, dass in der Industrie, insbesondere in der Pharma- und Chemiebranche, ein Umdenken eingesetzt hat. Die meisten Unternehmen erkennen ihre Defizite und passen Risikomanagement und Beschaffungsstrategien den neuen Gegebenheiten an.

Das wurde übrigens auch auf unserem 56. Symposium Einkauf und Logistik DIGITAL Anfang November vergangenen Jahres deutlich. Einhelliger Tenor dort war, jetzt die richtigen Lehren aus der Corona-Krise zu ziehen. Dazu gehören u.a. die Bildung von Task Forces, der konsequente Einsatz digitaler Technologien unter Verwendung von Data Analytics und KI, strenges Kostenmanagement sowie vorausschauendes Risiko- und Lieferantenmanagement. Nur dann lassen sich Störungen in den Betriebsabläufen frühzeitig erkennen, Schaden vom eigenen Unternehmen abwenden und nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen.

Noch ein Wort zum leidigen Thema „Mangelwirtschaft“. Das coronabedingte Fehlen ausreichender Rohstoffe und Produktionsmaterialien sorgt bei vielen Industriebetrieben, einschließlich der Pharma- und Chemiebranche, für großen Ärger. Aber auch hier gilt es, positiv zu denken und optimistisch ins neue Jahr zu blicken. Denn es zeichnen sich erste Lösungen ab. So erhöhen einer aktuellen BME-Umfrage unter unseren Mitgliedern immer mehr Einkaufsabteilungen zur Sicherstellung ihrer Produktion und einer zeitgerechten Warenversorgung ihre Lagerbestände. Viele von ihnen wollen zudem die Liefertermine ihrer Lieferanten engmaschiger kontrollieren. Um der Material- und Rohstoffknappheit zu begegnen, gehen manche Betriebe auch dazu über, ihren Kunden digitale Alternativprodukte anzubieten.

Es ist also eine gute Zeit, offen für Ideen zu sein und etwas Neues zu wagen. Dann gibt es 2022 auch wieder Grund zum Optimismus.

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