VIP3000: Mit Riesenschritten in das digitale Zeitalter
25.06.2018 -
Am Anfang war die Idee, einen Stammtisch und damit verbunden die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch von Gleichgesinnten in der Pharmabaubranche einzurichten. Der Teilnehmerkreis erweiterte sich schnell und schon bald war den Initiatoren klar, dass sie mit dieser Idee eine Lücke geschlossen hatten, die bislang nur durch kostenpflichtige externe Seminare abgedeckt werden konnte. Der Austausch zu Fachwissen und neuen Trends. Um der Idee mehr Struktur und klares Vorgehen zur verleihen, wurde 1995 der Verein mit genau dieser Zielrichtung gegründet. Mittlerweile engagieren sich knapp 60 Mitglieder im VIP3000. Dabei umfassen die Hauptbereiche Dienstleistungen, Prozess und Bau sowie Ausbau vielfältige Leistungen aus dem Themenfeld Pharmabau und -betrieb. Die pharmazeutische Verfahrenstechnik und Haustechnik gehören ebenso dazu wie die pharmagerechte Erstellung von Produktionsgebäuden oder Logistikzentren. Von der Reinraum-, Labor- und Fabrikplanung über das Projektmanagement und IT-Consulting bis zur Mess- und Regeltechnik und der Qualifizierung und Validierung: Die Mitglieder verfügen über Know-how für die unterschiedlichsten Phasen und Bedürfnisse eines Vorhabens in der pharmazeutischen, chemischen oder kosmetischen Industrie. Aber im VIP3000 sind nicht nur Unternehmen, sondern auch Forschungsinstitutionen wie die Hochschule Albstadt-Sigmaringen oder das Herrmann-Rietschel-Institut der Technischen Universität Berlin engagiert. In den vergangenen zehn Jahren erlebte der VIP3000 Veränderungen mit einem klaren Fokus: Nicht auf Papier soll der Austausch stattfinden, sondern auf allen Ebenen. „Um das Wissen zu verbreiten und ein starkes Netzwerk aufzubauen und zu pflegen, konzentrieren wir uns deshalb auf die Präsenz und Kooperation auf Messen verbunden mit entsprechenden Vorträgen und Aktionen. Wir arbeiten mit Hochschulen zusammen und geben unter anderem ein Expertenprofil heraus“, so Ralf Gengenbach. „Und wir machen neue Erkenntnisse und ihre Anwendungen bekannt und unterstützen deren Umsetzung. Sei es um reinraumtechnische Systemlösungen weiterzuentwickeln, Gebäudekonstruktionen zu optimieren oder Ressourcen wirtschaftlicher einzusetzen – wir unterstützen uns gegenseitig mit Know-how und treiben neue Themen und Entwicklungen in der Branche voran“ ergänzt Rino Woyczyk.
Digital – mit dem Menschen im Mittelpunkt Um Innovationen den Weg zu bereiten, setzt sich VIP3000 mit Trends und Zukunftsthemen intensiv auseinander. Ein klarer Fokus liegt dabei auf der Industrie 4.0 bzw. auf Pharmabau 4.0. Denn moderne Technologien bieten die Möglichkeit, Produktion, Dienstleistungen und Service zu vernetzen. Doch die digitalen Tools und neuen Möglichkeiten kennenzulernen ist nur der erste Schritt. Für Unternehmen ist es vor allem von Bedeutung, den Mehrwert dieser Technologien für den Bau und Betrieb bspw. von nachhaltigen Reinräumen zu erkennen. Nur dann können sie die verschiedenen Einsatzvarianten vergleichen und entsprechend dem eigenen Bedarf optimale Lösungen finden. Für die Zukunft der Pharmabranche wird entscheidend sein, wie sie die Innovationen einsetzt und in ihre komplexen Prozesse integriert. In diesem Sinne – als schlussendlicher Entscheider – steht der Mensch trotz aller modernen Entwicklungen noch immer im Mittelpunkt und sollte auch in Zukunft die zentrale Rolle spielen – so zumindest die Überzeugung des VIP3000. Denn auch das weltweit beste IT-Programm und Daten in der Cloud ersetzen nicht das nach wie vor unerlässliche menschliche Denken, damit wir komplexe Zusammenhänge stets kritisch hinterfragen, bewerten und gegebenenfalls verändern können. Daher sind im VIP3000 Experten rund um das Thema Pharmabau vereinigt, die sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen und nicht mit einer Computerstimme und nicht mit dem Handy, sondern mit den Kollegen reden, wenn es um knifflige Fragestellungen geht, die manchmal vielleicht auch eine emotionale Entscheidung brauchen. Gegenüber den digitalen Netzwerkplattformen hat das persönliche Networking im VIP3000 noch immer oberste Priorität.
Unsere Vision: Plattform für den Austausch Die aktive Präsenz auf Messen und Fachsymposien sowie die Organisation von eigenen Veranstaltungen stellt neben den regelmäßigen Mitgliederversammlungen einen wichtigen Pfeiler der Vereinsarbeit dar. „Damit wir immer am Puls der Zeit bleiben und erfolgreich im globalen Wettbewerb bestehen, stehen wir im stetigen Dialog miteinander und berichten über unsere Erfahrungen und Erkenntnisse“, stellt Ralf Gengenbach dar. So hat der VIP3000 in den vergangenen Jahrzehnten bereits acht Fachsymposien veranstaltet und an zahlreichen Messen teilgenommen. Das Symposium im Oktober 2016 widmete sich bspw. dem Thema Digitalisierung. Branchenkenner der Pharmaindustrie trafen sich in Reiskirchen bei Gießen, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Im Fokus von hochkarätigen Referenten standen dabei das Recruiting von engagierten und für neue Aufgabenbereiche ausreichend ausgebildeten Fachkräften ebenso wie die Qualifizierung eines Roboters für die Pharmaproduktion oder die Verpackungstechnik 4.0. Die Teilnehmer profitierten von unterschiedlichen, durchaus auch sehr kontroversen Perspektiven. Aus den Vorträgen ergaben sich anregende und überaus kritische Diskussionen – vor allem über die Chancen, die das digitale Zeitalter für die Life-Sciences-Branche bringt und wie Unternehmen mit den dynamischen Marktbedingungen umgehen können.
Treffpunkt Lounges Tradition hat neben den eigenen Veranstaltungen auch die gemeinschaftliche Teilnahme der Mitglieder des VIP3000 an der Messe Lounges. Der Vorteil eines gemeinsamen Auftritts in einem eigens gestalteten Areal auf der Lounges liegt auf der Hand: sowohl für Mitglieder als auch für die Besucher. Denn als Know-how-Pool aus engagierten Mitgliedern trägt der VIP3000 zum aktiven Wissensaustausch und Wissenstransfer in die Praxis bei. Welche Frage auch immer zum Thema Pharmabau auftaucht, der VIP3000 weiß, welcher Fachspezialist aus dem Mitgliederkreis helfen und die Antwort geben kann. In diesem Sinne versteht sich VIP3000 als eine Kooperationsplattform, die auf inhaltsreiche und informative Fachtreffen ausgerichtet ist. Beim Auftritt 2018 erreichte die Messepräsenz eine neue Dimension: 27 Mitglieder wirkten mit und stellten sich auf einem eigenen, noch größeren und zentral gelegenen Standareal vor. Mit Produktshows, Live-Demonstrationen und Case Studies organisierte der VIP3000 ein abwechslungsreiches und gehaltvolles Programm. Experten der vertretenen Unternehmen boten dabei fachliche Impulse und Informationen rund um die Planung und Realisierung moderner pharmazeutischer Betriebsstätten und deren Reinräume. Auf der VIP3000 Aktionsbühne fanden täglich Vorführungen zu aktuellen Themen statt, quasi die Praxis zum Anfassen. Außerdem hielten die Mitglieder über die drei Messetage nicht weniger als 33 Vorträge in einem im VIP3000-Areal eigens integrierten Vortragsraum. Hier konnten sich Besucher auf den neuesten Stand der GxP-Themen weiterbilden und sich von neuen Erkenntnissen inspirieren lassen. Geballtes Wissen zur kostenfreien Mitnahme. Und obenauf erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat zur Dokumentation der nicht unbedeutenden Weiterbildungsmaßnahme.
Den Überblick behalten Zur Lounges 2018 brachte der Verein sein neues „Expertenprofil Pharma-Reinraum-GxP“ heraus. Als Nachschlagewerk für Profis beinhaltet es alle relevanten Themenbereiche, die schon in der Planung eines Reinraum- und Pharma-Projekts berücksichtigt werden müssen. Neben detaillierten Expertenprofilen sind im Kompendium auch Best-Practice-Beispiele sowie Branchen- und Technologietrends detailliert aufbereitet – und dies in zweisprachiger Ausgabe, in Deutsch und Englisch. Alternative Planungs- und Bauabläufen bei internationalen Projekten, die Umrüstung eines Montage-Reinraums für Medizinprodukte oder das Industrie-Scale-up einer Fermentation: Die Fachbeiträge und Case Studies im Expertenprofil umfassen unterschiedlichste Fragestellungen aus der Praxis. Wer sich also über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Pharmabau informieren möchte, findet hier wertvolle Tipps, Anregungen und Erfahrungsberichte.
Kooperation mit Hochschulen Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt in der Vernetzung von Industrie, Universitäten und Hochschulen. Dadurch werden die zukünftigen Arbeitskräfte bedarfsgerecht und industrienah ausgebildet, Innovationen vorangetrieben. Zu den Initiativen in diesem Bereich gehört z. B. der VIP3000-Award. Mit ihm werden seit 2015 herausragende studentische Facharbeiten an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen gekürt, um den Life-Sciences-Nachwuchs zu fördern und gleichzeitig neue Impulse für die Branche zu generieren. Die Zukunft liegt im Nachwuchs!
Zukunft VIP3000 Und wie ist es um die Zukunft des Vereins bestellt? Wie im Namen des Vereins schon manifestiert, geht es hier um eine Interessensgemeinschaft zum Thema Pharmabau. Interessenten rund um das Fachgebiet sind gefragt und eingeladen. Und so soll es auch in Zukunft bleiben. Es sind die Fachspezialisten und Dienstleister, die rund um das Thema Pharmabau spezifisches Wissen besitzen und dies durch den regen Austausch im Verein vermehren. Natürlich gibt es auch Interessenten auf der Anwenderseite. Aus Compliance-Gründen hat der Verein jedoch keine pharmazeutischen Hersteller als Mitglieder, sondern ausschließlich Dienstleister und Lieferanten – und die Gewerke, Produkte und Disziplinen sind mehrfach vertreten. Hierdurch wird zum einen die Neutralität gewahrt, zum anderen aber auch sichergestellt, dass die aufkommenden Trends der Branche durch Experten begleitet und vorangetrieben werden. So klar wie die Ausrichtung auf Teilnehmer ist auch die Ausrichtung auf die Vereinsgröße. Der VIP3000 hat kein Interesse durch Größe und Mitgliederzahlen zu bestechen – das war Gestern. Heute ist Wissen, Erfahrung und Austausch gefragt und das ist nun mal nur in überschaubarer Größe möglich. Da sind 60 oder gar 70 Mitglieder bereits eine kritische Grenze.
„Unsere Vision ist Austausch, Kommunikation und Investition in Wissen“, so Rino Woyczyk. „Wir sind Experten mit Leib und Seele und lieben unseren Job. Und unser VIP3000 ist eine Plattform, wo wir unsere Leidenschaft leben können“. Und darin sind sich Vorstand und Mitglieder einig....
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