Anlagenbau & Prozesstechnik

Rückstandsfrei reinigen

Hygienic Design-Konzept für die Lebensmittelindustrie

14.04.2010 -

Die Hygienic Design (HD)-Gehäuseserie hilft Anlagenbauern wie Betreibern von Maschinen die hohen Hygieneauflagen in der Food-Produktion sicher zu erfüllen. Die auf Hygiene getrimmten Edelstahlgehäuse zeigen ihre Vorteile vor allem bei offenen Prozessen. Gezielt eliminiert wurden bei der HD-Produktserie etwa Spalten oder außen liegende Scharniere, in denen sich Bakterien oder andere Mikroorganismen festsetzen können. Sämtliche Komponenten des Zubehör-Baukastens - von den Kabelverschraubungen bis hin zu kleinen Vorreiberverschlüssen - wurden auf Hygiene ausgelegt.

Optimale Zugänglichkeit bei der Reinigung ist ein Aspekt, der bei der Konstruktion der HD-Serie ganz oben stand. Erfüllt wurde diese Vorgabe mit speziellen Abstandshaltern für die Wandbefestigung sowie Untergestellen, die eine einfache und hygienetechnisch optimale Kabelzuführung und -abbindung ermöglichen.

Einfache Reinigung

Die HD-Schränke trotzen den Reinigungs- bzw. Desinfektionsaktionen (RuD), die zum täglichen Hygieneprotokoll bei offenen Prozessen gehören. Mit Schutzart IP 66 sorgen sie für sicheren Schutz vor Wassereintritt. Eine Besonderheit ist dabei die Abdichtung: Statt Polyurethan kommt Silikon zum Einsatz, das beständiger gegen RuD-Mittel ist.

Mit der rückstandsfreien Reinigung, die vom Fraunhofer-Institut in aufwändigen Vergleichstests bestätigt wurde, leisten die auf höchste Sauberkeit getrimmten Gehäuse einen aktiven Beitrag für mehr Sicherheit. Wirksam minimieren sie in der hochsensiblen Lebensmittelfertigung die Gefahr der Kreuzkontamination.

Reinigungstest

Was die neuen Hygienic Design-Gehäuse können und wo sie deutlich mehr Hygiene bieten als konventionelle Edelstahlgehäuse, wurde in einem unabhängigen Reinigungstest des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) ermittelt. Während bei dem Hygienic Design-Gehäuse keinerlei Rückstände feststellbar waren, wirkte das zum Vergleich getestete konventionelle Edelstahlgehäuse nur auf den ersten Blick wirklich sauber. Beim genaueren Hinsehen zeigten sich winzige Reste der fluoreszierenden Testsubstanz an den für das Strahlwasser schwerer zugänglichen Stellen und den hygienetechnischen ‚Problemzonen' wie den Scharnieren, Dichtungen oder dem Ringspalt des Schließsystems. Bei den Hygienic Design-Gehäusen hingegen konnten auch an den Nivellierfüßen und Kabelverschraubungen keinerlei Verunreinigungen festgestellt werden.

Zum Abschluss des Reinigungsberichts bestätigt Fraunhofer IPA die deutlich einfachere Reinigbarkeit: „Das Hygienic Design-Gehäuse ermöglicht durch konsequente Vermeidung nicht zugänglicher und nicht einsehbarer Stellen, sowie durch ausreichende Ablaufmöglichkeiten eine deutlich einfachere Reinigung".

Erweiterung des HD-Systems

Eine gezielte Erweiterung des HD-Systems nach unten sind hygienegerechte Klemmenkästen. Wie beim großen Bruder, dem Kompakt-Schaltschrank HD, greifen auch hier die Konstruktionsmerkmale des Hygienic Design. Konkret heißt dies: kompakte Edelstahlgehäuse und -deckel, die über eine blaue Silikondichtung sicher und spaltfrei abgedichtet sind. Wo klassische Klemmenkästen mit einer Vielzahl von Schrauben verriegelt sind, kommen die neuen HD-Varianten mit vier Schnellverschlüssen aus, die obendrein noch gezielt reinigungsfreundlich ausgelegt wurden.

Je nach Größe und Anwendung bieten die HD-Klemmenkästen Raum für kompakte Sensorik- bzw. I/O-Bauteile - oder können, ganz klassisch, als Steckdosenverteiler genutzt werden. Bei der Bestückung können die Montageplatten der bewährten KL-Klemmenkastenserie genutzt werden. Serienmäßig sind die HD-Klemmenkästen darüber hinaus mit zwei Montageschienen ausgerüstet. Neu ist dabei das dichtere Rastermaß (6,25 statt 12,5 mm), das eine noch flexiblere Bestückung zulässt.

Hygienegerechtes Maschinenkonzept

Auf der Fachmesse iba 2009 präsentierte Food Technology Lummer gemeinsam mit Branson und Rittal ein neues, hygienegerechtes Maschinenkonzept mit neuer Vibrationsschneidetechnik für die Lebensmittelindustrie. Die modular aufgebaute Anlage wurde speziell für häufig wiederkehrende Reinigungszyklen bei Wash-Down-Anwendungen entwickelt. Gerundete Oberflächen und definierte Abtropfkanten, verbunden mit einer offenen Konstruktion, ermöglichen dabei eine optimale Sauberkeitsbewertung und Schutzklasse. Alle Komponenten sind so konstruiert, dass Verschmutzungen reduziert und die gesetzlichen Vorschriften wie HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points), IFS (International Food Standard) -gerechte Produktkontrolle, FDS (Functional Design Specification)-konformes Design erfüllt sind. Basis für die Konstruktionssegmente des neuen Maschinenkonzepts bilden die Hygienic Design (HD)-Gehäuse von Rittal mit vier Schranksystemen aus Edelstahl. Diese sind als Funktionseinheiten an den Ecken der Anlage quer mit vier weiteren HD-Gehäusen verbunden. Das Design für die Lebensmittelsicherheit orientiert sich dabei an den neuesten Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft und den Normen DIN EN 1672-2:2005, DIN EN ISO 14 159 sowie an der EHEDG-Guideline Nr. 13 „Hygienic Design von Apparaten für offene Prozesse".

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