Novartis-Division Sandoz investiert in Antibiotika Produktion in Tirol
Österreich unterstützt 150-Mio.-EUR-Investition im Werk Kundl
Sandoz, die Generikadivision des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, hat Ende Juli Pläne für ein Investitionsvorhaben in Tirol angekündigt. In einem Schulterschluss mit der österreichischen Bundesregierung will das Unternehmen mehr als 150 Mio. EUR in die Herstellung von Antibiotika am Standort Kundl investieren.
In den kommenden fünf Jahren plant die Novartis-Tochter mehr als 150 Mio. EUR zu investieren, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der integrierten Antibiotikaproduktion zu sichern. Das soll durch neue und optimierte Prozesse für aktive pharmazeutische Wirkstoffe (APIs) und fertige Darreichungsformen (FDF) erzielt werden.
Im Rahmen des gemeinsamen Vorhabens wird die österreichische Bundesregierung Fördermittel von rund 50 Mio. EUR zur Verfügung stellen bzw. koordinieren. Dies ist Teil der Bemühungen der Alpenrepublik, die in Europa ansässige Produktion von wichtigen Medikamenten zu stärken. Novartis und die österreichische Regierung rechnen mit einem formellen Abschluss des Abkommens noch vor Ende des Jahres.
Sandoz-CEO Richard Saynor erklärte: „Dieses Vorhaben ist ein großartiges Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und dem privaten Sektor, um langfristig die Patienteninteressen innerhalb und außerhalb Europas zu sichern. Antibiotika sind das Rückgrat moderner Medizin, und unser Werk in Kundl ist die letzte verbliebene voll integrierte Antibiotikaproduktion in der westlichen Welt, in der sowohl die Wirkstoffe als auch Fertigformen hergestellt werden. Dieses gemeinsame Investitionsvorhaben soll dazu beitragen, dass dies auch so bleibt.“
Michael Kocher, Landespräsident von Novartis in Österreich, fügte hinzu: „Das ist ein weiteres hervorragendes Beispiel für das starke Bekenntnis zu unseren Produktionsstandorten in Österreich. In den vergangenen 25 Jahren haben wir mehr als 2,5 Mrd. EUR in Österreich investiert. Wir schätzen den Schulterschluss mit der österreichischen Bundesregierung sehr, um die Antibiotikaproduktion in Österreich zu halten. Wichtig ist nun, dass wir im Dialog bleiben, um nachhaltige Preismodelle für Generika zu gestalten, die eine kostendeckende Produktion in Europa erlauben.“
Mit den Fördermitteln, die die österreichische Regierung ermöglicht, wird die Entwicklung neuer Prozesstechnologien für die Wirkstoffherstellung von Penicillin-Präparaten unterstützt. Sandoz verpflichtet sich trotz des immensen globalen Preisdrucks – besonders aus China –, relevante Penicilin-Wirkstoffproduktion für die nächsten 10 Jahre in Europa zu halten. Sandoz produziert nach eigenen Angaben ausreichend Penicillin in Kundl, um potenziell den ganzen europaweiten Bedarf zu decken.