Gendorf steigert Energieeffizienz
Netzwerk hilft klima- und energiepolitischen Ziele zu erreichen
Das Energieeffizienz-Netzwerk „Gendorf plus“, das auf Initiative von InfraServ Gendorf im November 2017 gegründet wurde – und nach zwei Jahren Laufzeit Ende 2019 – planmäßig auslief. Ziel des Netzwerkes war es, über einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mehr Effizienzpotenziale in kürzerer Zeit zu heben als es jeder Teilnehmer für sich alleine vermochte.
Neben dem Standortbetreiber und den am Chemiepark Gendorf ansässigen Standortunternehmen Clariant und Global Amines gehörten dem Netzwerk auch BYK Chemie Moosburg, Clariant Moosburg, UPM Schongau und OMV Burghausen an. Das Netzwerk ist Teil der von der Bundesregierung gestarteten „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“, deren Ziel es ist, einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele zu leisten.
Ziel erfüllt: Energie von mehr als 5.700 Haushalten gespart
Zu Beginn der gemeinsamen Arbeit bei Gendorf Plus hatten die teilnehmenden Unternehmen eine Zielgröße von 20 GWh Energieeinsparung definiert, die am Ende der gemeinsamen Arbeit nachhaltig gehoben sein sollte. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Strombedarf eines 3-Personen Haushalts liegt bei ca. 3.500 kWh im Jahr – so gerechnet galt es, den Energiebedarf von ca. 5.700 Haushalten energetisch einzusparen. Im Ergebnis wurden insgesamt 25 mögliche Einzelmaßnahmen zur Effizienzsteigerung vorgestellt, diskutiert, manche verworfen, andere weiter- oder neu entwickelt. Am Ende stehen jährlich mehr als 21 GWh Energieeinsparung und nahezu 5.900 t CO2-Minderung zu Buche. „Von A wie Abwärmenutzung bis hin zu Z wie Zielwertanpassung, mit Einspareffekten von einigen Tausend bis hin zu mehreren Millionen kWh pro Jahr, war alles vertreten“, beschreibt Peter Geyer, zuständiger Projektleiter bei InfraServ Gendorf. Sein Fazit: „Wir haben das Ziel erreicht und freuen uns darüber. Aber es wird auch offensichtlich, dass die Effizienzmaßnahmen immer kleinteiliger und aufwändiger werden, da man in der Vergangenheit bereits sehr stark daran gearbeitet hat.“ Es werde daher vor allem in der Chemieindustrie immer schwieriger, größere Effizienzhebel zu finden, so Geyer. Der Chemieparkbetreiber trägt an der Zielerreichung unter anderem durch eine Maßnahme aus dem Bereich Kraftwerk bei: auf Basis mathematischer Analysen wurde ein Modell entwickelt, mit welchem die unterschiedlichen Speisewasserpumpen in Abhängigkeit des Dampfbedarfs des Standortes insgesamt energetisch noch besser gefahren werden können.
„Es ist offensichtlich, dass die Effizienzmaßnahmen immer kleinteiliger und aufwändiger werden."
Erfahrungsaustausch im Team
Neben den messbaren Erfolgen hat im Netzwerk auch die sprichwörtliche Chemie gut gepasst. Gerade der Erfahrungsaustausch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinweg lieferte Ideen und Anregungen. „Dieselbe Idee mag bei dem Einem kaum nennenswerte Effekte bringen, für den Anderen aber gewaltige Einsparungen bedeuten“, betont Peter Geyer die Wichtigkeit des unternehmensübergreifenden Netzwerks. Darüber hinaus hatte sich die Gemeinschaft neben den konkreten Maßnahmen weitere Schwerpunktthemen für seine Treffen gesetzt – teils mit internen, teils mit externen Referenten. Auf der Tagesordnung standen sowohl technische Themen wie die richtige Auslegung von Pumpen als auch besondere Themen aus den Anforderungen der ISO 50001 wie die mathematisch korrekte Normierung von Energiekennzahlen oder Mitarbeitersensibilisierung im Hinblick auf energetisches Bewusstsein.
Hausaufgaben gemacht
Satement von Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter InfraServ Gendorf
„Die Beteiligung an der Initiative Energieeffizienz-Netzwerk war für uns als Chemiepark-Betreiber selbstverständlich. Allerdings sind Nachhaltigkeitsziele für uns und viele Chemieunternehmen auch nichts Neues. In den letzten zehn Jahren ist die Produktion im Chemiepark Gendorf bspw. um knapp 40 % gestiegen. Durch konsequentes Arbeiten an der Energieeffizienz ist es am Standort trotzdem gelungen, den Energieverbrauch nahezu stabil zu halten. Die Chemieindustrie macht also schon seit Jahren ihre Hausaufgaben. Daher ist auch eine starke Industrie in Deutschland kein Widerspruch zum Umwelt- oder Klimaschutz. Im Gegenteil: Unser Beitrag zum allgemeinen Wohlstand macht Nachhaltigkeit und Klimaschutz überhaupt erst möglich. Diese Kenntnis sollte in der Politik auch nicht verloren gehen.“
Kontakt
InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG
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