Gassenweise Generika
Neues Hochregallager sorgt bei TEVA Pharmaceuticals für Verdopplung der Produktion
Der Markt für kostengünstige Arzneimittel und Medikamente boomt. Der Bedarf an Generika, die zu geringeren Preisen dieselbe Wirksamkeit wie die Originalpräparate aufweisen, steigt seit Jahren kontinuierlich. Um die Nachfrage befriedigen zu können, investierte die israelische TEVA Pharmaceuticals in den Standort Ungarn. Generalunternehmer Kardex Mlog errichtete unter anderem ein neues, dreigassiges Hochregallager sowie die gesamte Fördertechnik für die zusätzlichen Produktionskapazitäten.
Auf eine Jahresmenge von rund 14 bis 15 Mrd. Tabletten und Kapseln in Form von fast 800 verschiedenen Produkten wird die Herstellung im ungarischen Debrecen glatt verdoppelt. Damit stiegen auch die Anforderungen an die Lagerkapazität, zumal das alte Lager bereits zuvor bestens ausgelastet war: In den vergangenen zehn Jahren hat sich - inklusive der jüngsten Maßnahme - der Output an Medikamenten in Debrecen immerhin verzehnfacht.
In der Pharma-Industrie bewährte Komponenten
Das neu errichtete Hochregallager (HRL) verfügt über drei Gassen mit einer Länge von je 85m. Die Kapazität liegt bei 4.860 Stellplätzen für Europaletten von maximal 750kg. Die Ein- und Auslagerung erfolgt über je ein Regalbe-diengerät (RBG) des Typs MSingle-A mit einfach tiefer Lastaufnahme. Bei einer Bauhöhe von 17m erreicht jedes RBG eine Leistung von 100 Doppelspielen pro Stunde. Die Geräte haben sich bereits in zahlreichen Einsätzen in der pharmazeutischen Industrie bewähren können und sind - wie auch die Komponenten der Kardex Mlog-Fördertechnik - selbst für besonders sensible Bereiche geeignet. Die RBG können für jeden Einsatzbereich individuell konzipiert werden. In Ungarn kommen sie mit integrierten Kamerasystemen - mittlerweile ohnehin fast Standard - und einfach tiefen Lastaufnahmemitteln zum Einsatz. Andernorts, etwa in der Möbelindustrie, sind MSingle mit bis zu dreifach tiefer Lagerung in Betrieb. „Die Flexibilität unserer Produkte gibt uns die Möglichkeit, auf Basis bewährter Technologie individuelle Lösungen zu schaffen", so Mark Vogt, Leiter Vertrieb und Marketing der Kardex Mlog. „Ein Konzept, dass vor allem in anspruchsvollen Umgebungen wie eben der Pharmazeutischen Industrie überzeugt."
Noch Potenzial für weiteres Wachstum
Als Generalunternehmer waren die Experten aus Neuenstadt am Kocher auch für sämtliche Gewerke vom Stahlbau bis hin zur Fördertechnik und Materialflusssteuerung verantwortlich. Die Förderanlage erstreckt sich über mehrere Etagen, um den Palettentransport zwischen Hochregallager, Warenein- und -ausgang sowie den verschiedenen Produktionsbereichen zu ermöglichen. Insgesamt verfügt die Palettenfördertechnik über 130 Antriebe und 4 Verteilerwagen. Für Kartonagen installierte Kardex Mlog die Kleinteilefördertechnik mit 50 Antrieben. Die Palettierung erfolgt vollautomatisch über eine Roboterpalettieranlage mit einer Leistung von bis zu 420 Kartons pro Stunde. Der spätere Anschluss weiterer Anlagen für eine nochmalige Leistungssteigerung wurde bei der Realisierung der Einzellösung bereits berücksichtigt und ist daher ohne großen Aufwand möglich.
Sämtliche Abläufe werden über den zentralen Materialflussrechner (MFR) kontrolliert und gesteuert. Über die Visualisierungssoftware lassen sich Abläufe und Betriebszustände von RBG und Fördertechnik grafisch darstellen und überwachen. Der permanente Datenaustausch mit den Komponenten erfolgt über eine TCP/IP-Schnittstelle. Der MFR wurde seinerseits in das vorhandene Warenmanagementsystem integriert. Weniger als ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte der Neubau in Betrieb genommen werden und Debrecen ist wieder einer der modernsten und leistungsfähigsten unter den rund 37 Standorten der global agierenden TEVA Pharmaceutical. Auch Kardex Mlog ist international hervorragend aufgestellt und betreibt erfolgreich ihr Konzept der regionalen Nähe - in Ungarn beispielsweise mit einer Niederlassung in Budapest.
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