Die Energiewende gestalten statt verwalten

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI), die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) haben in einem Schreiben an die Bundeskanzlerin appelliert, die Energiewende kosteneffizient und sozial gerecht zu gestalten. In einer gemeinsamen Erklärung betonen die Chemie-Organisationen den hohen Stellenwert von Energie für die deutsche Wirtschaft und besonders für die chemische Industrie: Auf dem Weg zu einer stärkeren Versorgung mit erneuerbaren Energien dürften Privatverbraucher und Industrie nicht überlastet werden. In dem Positionspapier, das die Unterschriften des Gewerkschaftsvorsitzenden Michael Vassiliadis sowie der beiden Verbandspräsidenten Klaus Engel (VCI) und Eggert Voscherau (BAVC) trägt, formuliert die Branche mehrere Aufgaben für das Pflichtenheft der Politik: Energieintensive Industriezweige wie die Chemie seien auch in Zukunft auf eine bezahlbare und zuverlässige Versorgung mit Grundlaststrom angewiesen. Der Umbau der Energieversorgung dürfe nicht zu weiteren Wettbewerbsnachteilen für die chemische Industrie führen. Vor allem dürfe die Industrie nicht noch stärker belastet werden.

Die Entlastungsregelungen - zum Beispiel im EEG und der Energiesteuer - seien existentiell für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Laut den Organisationen fehlen noch immer konkrete Antworten auf zentrale Fragen der Energiewende. Das werde besonders beim Thema Versorgungssicherheit deutlich: Für den dringend nötigen Ausbau von Netzen und Kraftwerken fehle häufig noch die gesellschaftliche Akzeptanz. Die Organisationen forderten zudem regelmäßige Standortbestimmungen für die Energiewende, die auch Kurskorrekturen ermöglichen müssten. VCI, IG BCE und BAVC weisen in der Erklärung auf die Schlüsselrolle der chemischen Industrie für das Megaprojekt Energiewende hin: Die Chemie habe eine lange Tradition, ihre eigene Energieeffizienz zu optimieren. Dadurch hat die Branche ihren Energieverbrauch von 1990 bis 2010 um 20 % gesenkt, gleichzeitig wuchs die Produktion um 58 % . Hinzu kommt: Mit ihren  Produkten trägt die chemische Industrie zu Energieeffizienz und -einsparung in allen Bereichen der Gesellschaft bei.

Meist gelesen

Photo
19.03.2025 • NewsTechnologie

Leuchttürme der Start-up-Szene – Teil 2: Ineratec

Der CHEManager Innovation Pitch, hat seit dem Launch 2019 mehr als 100 Start-ups aus über 15 Ländern die Möglichkeit geboten, innovativen Ideen, Produkte und Technologien einer breiten Zielgruppe zu präsentieren. Diesen Meilenstein nehmen wir zum Anlass, um auf einige der Gründerstories der vergangenen sechs Jahre zu blicken und deren Entwicklung aufzuzeigen.

Photo
14.11.2024 • News

BÜFA schafft Basis für künftiges Wachstum

Die chemische Industrie in Deutschland sieht sich zunehmend vor enormen Herausforderungen. Die aktuellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erschweren es, die ökonomische Kraft im Inland voll auszuschöpfen. In diesem anspruchsvollen Umfeld agiert auch das Oldenburger Chemieunternehmen BÜFA und rüstet sich, seine Resilienz gegenüber möglichen komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen im kommenden Jahr weiter zu stärken.