Börger: Drehkolbenpumpen mit neuer Kolbengeometrie - Neue Kolbengeometrie steigert Leistung von Drehkolbenpumpen. Wirkungsgrad erhöht, Standfestigkeit verbessert und Pulsation stark vermindert
Eine neue Geometrie der Drehkolben des Pumpenherstellers Börger aus Borken-Weseke verbessert die Leistungsfähigkeit dieser Pumpen und erweitert damit auch deren Einsatzspektrum. Die neuen „Optimum“-Kolben haben eine besonders flächenstarke Abdichtung, damit können die Pumpen auch bei höheren Drücken eingesetzt werden. Zudem fördert die Pumpe durch die neue Kolbengeometrie nahezu pulsationsfrei und verhindert auch die Rückströmung sicher. Die große Standfestigkeit und der verbesserte Wirkunggrad führen zu spürbaren Einsparungen bei den Wartungsund Energiekosten. Eindeutig besser beherrschbar wird der Umgang mit abrasiven Medien. Mit den neuen Kolben kann fast jede Börger- Drehkolbenpumpe nachgerüstet werden.
Schon bisher haben sich Börger- Drehkolbenpumpen unter den schwierigsten Rahmenbedingungen in der Praxis bewährt. Sie haben einen großen, freien Durchgang und sind besonders unempfindlich gegenüber mit Fasern oder Feststoffen beladenen Medien. Dabei sorgen sie für einen gleichmäßigen Transport des Fördergutes. Die Pumpen weisen eine Vielzahl von Konstruktionsmerkmalen auf, wodurch sie sich besonders zum Einsatz bei aggressiven, abrasiven und mit sonstigen feststoffbelasteten Medien eignen. Im Bedarfsfalle sind alle medienberührenden Teile direkt vor Ort für eine Wartung zugänglich, ohne dass die Pumpe, der Antrieb oder Teile der Rohrleitung demontiert werden müssen. Bei dem als MIP (maintenance in place) bekannten System ist der Pumpenraum durch einen Schnellschlussdeckel bequem zugänglich, so dass eventuell vom Medium beanspruchte Teile leicht zugänglich sind. Das Pumpengehäuse un der Drehkolben sind dabei besonderen Belastungen ausgesetzt. Dem Schutz des Gehäuses dienen axiale Gehäuseschutzplatten aus gehärtetem Stahl oder Edelstahl, die ebenso wie die optional lieferbaren radialen MIPSchutzschalen durch den Schnellschlussdeckel leicht austauschbar sind.

Neue Geometrie verbessert Leistungsmerkmale
Gegen den Abrieb der Kolben durch fremdstoffbelastete und abrasive Medien werden nachstellbare Kolbensysteme mit rundum gummierten Kolben genauso eingesetzt wie Kolben mit leicht auswechselbaren elastomerbeschichteten Spitzen. Ein weiterer Weg, die Pumpe standfest zu machen, kann zu Kolben mit mehreren Flügeln führen. Ziel ist es dabei, den Abrieb auf mehrere Spitzen zu verteilen und einen gleichmäßigeren und pulsationsärmeren Lauf zu erreichen. Um zu verhindern, dass bei entsprechend abrasivem Medium die Kolbenspitzen sukzessive abgetragen werden und sich im Laufe der Zeit Spalten zwischen den Kolben und der Gehäusewand bilden, die zu einer Abnahme der Förderleistung führen, wurde bei dem neu entwickelten Optimum- Kolben ein grundsätzlich neuer Weg beschritten. Um die Abdichtflächen zum Gehäuse hin besonders kräftig dimensionieren zu können, sind die voll gummierten Kolben zweiflüglig ausgeführt. Durch eine ausgeklügelte Formgebung werden dabei mögliche Nachteile sonstiger mehrflügliger Systeme vermieden. Die radialen Kolbenflächen sind über eine lange Strecke im selben Radius wie das Gehäuse ausgeführt, so dass nicht nur über eine, wie bisher bei allen Drehkolbenpumpen bekannte, schmale Linie, sondern über eine große Fläche abgedichtet wird. Möglich ist das durch die hohe Passgenauigkeit des Gehäuses sowie die besonders präzise Lagerung und den voll synchronen Lauf der Kolben bei Börger-Drehkolbenpumpen. Für zurückströmendes Medium besteht einfach kein Durchkommen. Beim Optimum-Kolben stehen die Flügelkanten annähernd in einem rechten Winkel zum Pumpengehäuse. Abrasive Teile werden durch die Flügelkanten einfach dem Gehäuse entlang geschoben, so dass sie sich nicht zwischen Kolbenspitze und Gehäusewand einklemmen und das Obermaterial beschädigen können. Eine Rückströmung des Mediums wird zuverlässig verhindert. Die Kolben halten einer Beanspruchung durch das Medium bedeutend länger stand.

Pulsationsfrei dank Wendelung
Die großflächige Abdichtfläche und die daraus resultierende breite Taillienform des Optimum Kolbens machen eine starke Wendelung möglich. Somit vereinen sich die von der Praxis geforderten Eigenschaften: Eine große Abdichtung und eine nahezu pulsationsfreie Förderung – eine Revolution in der Kolbengeometrie. Die voll mit Gummi ummantelten Drehkolben sind sehr robust ausgeführt, so dass sie selbst intensivem Dauerbetrieb in rauer Umgebung bestens gewachsen sind. Ein sehr gleichmäßiger Rundlauf ohne spürbare Pulsation wird durch die starke Wendelung der Kolben erreicht. Aufgrund der verbesserten Form der Kolben und der besonders guten Abdichtung wurde die Förderleistung entscheidend verbessert. Eine Rückströmung wird auf lange Zeit sicher verhindert. Die Druckstabilität und die daraus resultierenden, höheren Standzeiten führen zu einer spürbaren Kosteneinsparung. Durch das ausgefeilte Baukastensystem und die hohe Passgenauigkeit können die neu entwickelten Optimum- Kolben problemlos in fast jede bereits gelieferte Börger-Drehkolbenpumpe eingebaut werden. Für eine hohe Laufleistung sorgt das sehr robuste Gleichlaufgetriebe mit separat abgedichteten, mediumunberührten Wellen. Selbstverständlich lässt sich für die jeweilige Anwendung aus einer Vielfalt der zur Verfügung stehende Einzelelemente und Werkstoffe „Ihre“ individuelle Börger-Drehkolbenpumpe fertigen. Jede Pumpe wird an die speziellen Bedürfnisse des Bestimmungsortes angepasst. Erste erfolgreiche Tests mit dem neuen Optimum-Kolben wurden in verschiedenen Kläranlagen in Medien gefahren, die landläufig als Pumpenkiller angesehen werden. So wurde bei der Faulturmbeschickung in stark mit Mineralstoffen versetztem und zur Zopfbildung neigendem Primärschlamm eine mehr als 1,5fach längere Standzeit erzielt wie mit der vorher eingesetzten Verdrängerpumpe einer alternativen Pumpenbauart. Beim Vergleichstest mit einer baugleichen Drehkolbenpumpe mit mehrflügligen Serien-Kolben wurde die Kolben-Standzeit im Schnitt verdoppelt.