BMS und Sanofi-Aventis vor Fusion?
25.01.2013 -
BMS und Sanofi-Aventis vor Fusion?
Nach einem Pressebericht des französischen Wirtschaftsblatts „La Lettre de L’Expansion“ vom 29. Januar stehen Sanofi-Aventis und das amerikanische Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb (BMS) vor einer Fusion zum weltgrößten Pharmakonzern. Beide Unternehmen hätten eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Nach einem weiteren Bericht in der Financial Times Deutschland hat BMS drei Investmentbanken damit beauftragt, das Pharmaunternehmen bei möglichen Übernahmeavancen durch Wettbewerber zu beraten. Das Mandat hätten die Citigroup, Lehman Brothers und Morgan Stanley erhalten. Die drei Banken, so will die Financial Times aus unternehmensnahen Kreisen erfahren haben, sollen die Verhandlungsoptionen prüfen, die bei einem Übernahmeversuch infrage kommen. Nach Informationen der französischen Zeitung Les Echos sprechen Sanofi- Aventis und BMS über eine Fusion.
Für Sanofi-Aventis könnte die Übernahme angesichts der relativ gut gefüllten Produktpipeline von Bristol- Myers Squibb interessant sein, meldete das Handelsblatt. Als weiteres Indiz für eine anstehende Großfusion bei Sanofi- Aventis sei, dass der ehemalige Konzern-Chef Jean-Francois Dehecq seinen Vertrag als Aufsichtsratschef immer weiter verlängert habe.
Die bislang offiziell nicht bestätigten Meldungen erscheinen durchaus plausibel: Beide Unternehmen arbeiten bereits im Rahmen von Vertriebspartnerschaften für die Medikamente Plavix und Avapro, das in Deutschland unter dem Namen Aprovel vermarktet wird, zusammen. Der Blutgerinnungshemmers Plavix gilt als zweitumsatzstärkstes Produkt der weltweiten Pharmabranche, hat jetzt aber durch generische Wettbewerber einen scharfen Umsatzeinbruch hinnehmen müssen. BMS ist im 4. Quartal 2006 mit einem Fehlbetrag von 134 Mio. US-$ in die Verlustzone gerutscht. Die Gesamtumsätze sanken von 5 Mrd. US-$ auf 4, 2 Mrd. US-$.