Die Versorgung der verschiedenen dezentralen Salzsilos in der kalten Jahreszeit stellt immer wieder eine logistische Herausforderung für die verschiedenen Straßenmeistereien dar. Der witterungsbedingte Verbrauch ist von Ort zu Ort unterschiedlich und damit ist die Nachschubversorgung individuell. Die logistischen Leistungen laufen unbemerkt im Hintergrund und bedeuten für die einzelnen Dienststellen bei Wetterumschwung einen sehr hohen Sondereinsatz.

Die Hauptstadt der Bundesrepublik, Berlin, ist für die nächste kalte Saison bestens gerüstet. Damit ausreichend „Streugut", bzw. Salz zur rechten Zeit in ausreichender Menge vorhanden ist, hat sich die Berliner Stadtreinigung (zuständig für diese Aufgabe) entschlossen ihre Logistik zu optimieren. Das kommunale Unternehmen will damit in Zukunft Übertragungsfehler aus diversen Listen eliminieren und ungenaue Bestands-Informationen der einzelnen Silos vermeiden. Des Weiteren soll die Verbrauchsvorhersage an Streugut verbessert werden und dadurch eine zeitnahe Bedarfsplanung ermöglichen.

Sichere Bestandsüberwachung
Auf 13 Liegenschaften der BSR-Straßenreinigung befinden sich für den Winterdienst mehr als 50 Streugutsilos von 60 bis 350 m³. Ziel ist es, über das Intranet aktuelle Bestandsinformationen in der jeweiligen Einsatzleitung und in der Zentrale zu erhalten, um somit einen Überblick über die tatsächlichen Sicherheitsreserven an den jeweiligen Standorten zu gewinnen. Eine kontinuierliche Überwachung der Silobestände soll auch die jeweiligen Trends erkennbar machen.

Ganzheitliches Konzept
Die Wunschlösung der Hauptstädter hat Birkenheuer Fördertechnik aus Euskirchen zusammen mit Endress+Hauser umgesetzt. Das Konzept besteht jeweils aus drei Hauptbausteinen:

1. Plausible sichere Messung in den Salzsilos mit geführtem Radar
2. Direkte Übertragung der Messdaten über das Gateway Fieldgate FXA in das Firmen-Intranet
3. Softwarepaket mit Fieldgate DA-Scheduler und Visualisierungssoftware P View

• Dazu wurden die verschiedenen Silos mit einer kontinuierlichen Füllstandmessung vom Typ Endress+Hauser Levelflex M ausgerüstet. Das geführte Radar-Messgerät bietet hohe Messsicherheit und ist unabhängig von spiegelnden Oberflächen, Staub und Befüllgeräuschen.
  Die Verbindung zu den einzelnen Silostationen und die Abfrage der Silofüllstände wurde über die Systemkomponente Fieldgate mit der Software „DA-Scheduler" realisiert. Das Fieldgate FXA520 mit Ethernet Anschuss übergibt die Messdaten direkt an das Firmen-Intranet der Berliner Stadtreinigung. Die Systemkomponente Fieldgate ist alternativ auch in der Ausführung mit integriertem GSM Modem erhältlich, was für sehr entlegene Standorte von Vorteil ist.
  Die Visualisierung der Silos basiert auf der Endress+Hauser Visualiserungs-software P View SPV150. Über eine Auswahlseite gelangt man auf eine Übersichtsseite des jeweiligen Standortes, in der alle aktuellen Füllstände der Silos sowohl graphisch als auch numerisch dargestellt werden. Weitere Ansichten über Trends, Alarmsignale und eine Detailansicht des einzelnen Silos sind möglich. Über den P View Web Client können die Mitarbeiter zudem direkt über das Internet auf die Visualisierung zugreifen.
  Die weitere Integration der aktuellen Füllstände und des Durchschnittsverbrauch ins SAP System des Kunden erfolgte via OPC Schnittstelle. Mit der neuen Lösung des automatisierten Bestandsmanagements kann die BSR-Straßenreinigung die Versorgung der einzelnen Standorte und Silos effizient und zeitnah steuern.
  
  Fazit
  Der nächste Winter kann kommen, die Berliner Stadtreinigung ist bestens mit dem neuen System gerüstet. Durch die aktuellen Bestandsinformationen an den Standorten kann die Bevorratung der winterlichen Situation zeitnah angepasst werden und flexibel die Versorgung mit Streugut aus verschiedenen Standorten regional abgesichert werden.
  
  Vorteile durch den Einsatz eines ­Bestandsmanagements
• Übersicht der aktuellen Bestandinformationen aller Standorte auf einen Blick
• Zentraler Überblick auf individuelle Trends an den einzelnen Standorten
• Zentrale Informationen über alle Alarmmeldungen in den Einzelnen Silos (z. B. Unterschreitung des Min. Bestandes, oder Überfüllung des Silos)
• Verbesserte Vorhersage und Bedarfsplanung
• Optimierte Prozesse in der Beschaffung
• Vermeidung von Versorgungsengpässen durch intelligente Berücksichtigung der Verbrauchshistorie
• Weniger Störungen durch verspätete ­Anlieferung
• Absicherung ausreichender Mengen an Streugut, bzw. Möglichkeit der flexiblen Versorgung aus anderen Standorten