Deutsche Kunststoffindustrie stagniert im 2. Halbjahr 2011 auf hohem Niveau


Nach furiosen ersten sechs Monate bilanziert die deutsche Kunststoffindustrie für die zweite Jahreshälfte 2011 eine verhaltenere Geschäftsentwicklung. Die Aussichten für die erste Jahreshälfte 2012 werden wieder etwas positiver beurteilt. Dies berichtet der Branchendienst „KI - Kunststoff Information" als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich 484 Unternehmen beteiligt haben. KI befragt seit 2001 im halbjährlichen Rhythmus Führungskräfte der Kunststoffindustrie zu Geschäftsverlauf und -erwartung, Investitionen und Beschäftigung sowie aktuellen Themen. 32 % aller Unternehmen beurteilen die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte mit „schlechter als in den ersten sechs Monaten 2011", während 29 % eine Verbesserung melden. Damit wurden die Erwartungen aus Juli 2011 insgesamt knapp verfehlt. In den Teilbranchen zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild:
Aus der Kunststoffverarbeitung überwiegen die positiven Meldungen, der Kunststoffmaschinenbau zeigt sich sehr stabil. Kunststofferzeugung und -distribution aber berichten in der Mehrzahl über eine negative Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Die Beschäftigung ist von Juli bis Dezember im erwarteten Umfang gestiegen. 39 % der Befragten verzeichneten Zuwächse, 12 % verringerten ihre Beschäftigtenzahl. Für die erste Jahreshälfte 2012 sind die Erwartungen der Branche insgesamt wieder positiver. 31 % rechnen mit besseren Geschäften, während die Zahl derjenigen, die schlechtere Geschäfte erwarten, auf 19 % sinkt. Am optimistischsten zeigen sich Kunststofferzeugung und -distribution, die Erwartungen der Kunststoffverarbeitung entsprechen dem Branchentrend. Schlusslicht ist der Kunststoffmaschinenbau, wo über 50 % mit einer negativen Geschäftsentwicklung rechnen.
Dies deckt sich mit der rückläufigen Dynamik in der Investitionsplanung. 34 % der Unternehmen erhöhen, 22 % verringern ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr. Im Januar 2010 hatten 39 % höhere und 10 %geringere Investitionen geplant. Unverändert hoch ist der Anteil der Erweiterungsinvestitionen an den Gesamtinvestitionen mit 43 %. Eine ähnliche Verlangsamung ist bei der Beschäftigung zu beobachten. 26 % rechnen mit einer Ausweitung, 9 % mit einem Rückgang. Vor einem Jahr lauteten die Erwartungen noch zu 39 %„steigend" und zu 5 % „fallend".
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