Die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie, insbesondere der chemischen Industrie, steht vor großen Herausforderungen. Trotz der Abwendung einer Rezession bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Die Folgen des Konjunktureinbruchs im Jahr 2020 und der reduzierten Produktionskapazitäten, verstärkt durch die Abhängigkeit von russischem Erdgas, sind weltweit spürbar.

Die Energiefrage – ihre Herkunft und effiziente Nutzung – ist daher von zentraler Bedeutung.

Es wird deutlich, dass für den Erhalt der industriellen Leistungsfähigkeit Deutschlands und anderer Nationen die Digitalisierung und Prozessoptimierung auch im Energiesektor von entscheidender Bedeutung ist.

In den kommenden Jahrzehnten wird eine Kombination aus effizienter, softwaregesteuerter Automatisierung und Digitalisierung zu echter Nachhaltigkeit beitragen. Selbst marginale Optimierungen können den Unternehmen helfen, flexibel zu bleiben, die wirtschaftliche Stabilität zu erhalten und sich gegen Konjunkturschwankungen zu immunisieren.

Digitalisierung als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

Diese Themen standen im Mittelpunkt der 86. NAMUR-Mitgliederversammlung, die von Schneider Electric gesponsert wurde. Die Prozessindustrie war sich einig, dass Optimierung und Digitalisierung die Antwort auf die Sorgen um die Energieversorgung sind. Die Lösung liegt in der Zusammenarbeit.

Offene Prozessautomatisierung ermöglicht es Unternehmen, unabhängig von einzelnen Herstellern zu agieren. Multi-Vendor-Ansätze fördern Co-Innovation und Flexibilität. Sie ermöglichen eine schnelle Anpassung an Markterfordernisse und sichern eine kontinuierliche Profitabilität.

Ein solcher Paradigmenwechsel braucht Zeit und beginnt mit dem Aufbau von Change-Makern in den Organisationen.

Seit den 2000er Jahren hat Schneider Electric unter CEO Jean-Pascal Tricoire offene Konzepte gefördert. Das Unternehmen ist nicht mehr nur als Hardwareanbieter bekannt, sondern konzentriert sich auf softwarezentrierte Lösungen über standardisierte Plattformen. Das Ziel: bis 2025 jährlich 100 Tonnen CO₂-Emissionen einzusparen. Das neue Schneider Electric Gebäude in Frankreich, das zu 100% elektrisch und energieautark ist, unterstreicht das Engagement des Unternehmens als „Impact Maker“.

Wir sollten disruptive Technologien nicht fürchten, sondern ein Ökosystem aufbauen. Lieferanten profitieren von standardisierten Schnittstellen, da Unternehmen nicht mehr an einen einzigen Lieferanten gebunden sein wollen. Offenheit führt zu schnellerer und profitablerer Optimierung. Daten sind dabei ein entscheidender Faktor.

Daten als Motor des Fortschritts

Daten sind allgegenwärtig. Die Herausforderung besteht darin, sie schnell zu erfassen und für intelligente Entscheidungen zu nutzen.

Technologieanbieter wie Aveva ermöglichen eine effektive Datenanalyse von der Produktionsebene bis hin zum Top-Business-Analysten. Die Bereitstellung relevanter Daten ermöglicht informationsbasierte Entscheidungen. Die Trennung von Hardware und Software ermöglicht die sichere Bereitstellung von Daten über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage.

Kreislaufwirtschaft als Wegbereiter für eine nachhaltige Zukunft

Der Kunststoffverbrauch könnte sich bis 2060 verdreifachen. Schneider Electric hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 30 % seines Kunststoffbedarfs durch recyceltes oder biologisch abbaubares Material zu decken. Dies ist ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft, die Optimierung und Digitalisierung insbesondere im Recyclingprozess erfordert, um eine wettbewerbsfähige Industrie zu schaffen.

Gespräche zwischen Maschinenbauern, Recyclern, Chemieunternehmen und Endverbrauchern, darunter Schneider Electric, unterstützen eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft. Der Übergang zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist entscheidend, um verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umzugehen und sie für zukünftige Generationen zu erhalten.

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