Strategie & Management

Messe im Aufwärtstrend

IFAT 2008 verzeichnet Anstieg vor allem bei Flächenbelegung der internationalen Aussteller

03.11.2010 -

Auf der IFAT, der 15. Internationalen Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling, die vom 5. bis 9. Mai 2008 in München stattfindet, erwarten den Messebesucher innovative Branchenlösungen und der neueste Stand der Technik zur Umsetzung praxisorientierter, wirtschaftlicher Lösungen sowie ein breites Angebot an qualifizierten Dienstleistungen.

Die wichtigste Umweltmesse der Welt wird 2008 noch größer als vor drei Jahren, diesmal mit einer Ausstellungsfläche von insgesamt 192.000 m2. Die Flächenbelegung liegt damit um 22.000 m2 höher als vor drei Jahren. Dies bedeutet eine Zunahme um 13%. Einen noch kräftigeren Zuwachs verzeichnet die Messe bei der Fläche der internationalen Aussteller. Sie vergrößern ihre Ausstellungsfläche um 18%. Die IFAT ist die weltweit größte Messe für Umwelt und Entsorgung. Mit dem Ausbau des Themas der Energiegewinnung aus Abfallstoffen wird der Bereich Biogas stärker in den Fokus gerückt. Damit geht die Messe auf aktuelle Entwicklungen am Markt ein und stellt ihre Vorreiterrolle als internationale Leitmesse erneut unter Beweis. Wegweisende Fachtagungen, Symposien und Foren sowie Veranstaltungen zum Hochwasser- und Katastrophenschutz runden das Angebot 2008 ab. In den Foren präsentieren Aussteller und Verbände im Rahmen von Vorträgen und Podiumsdiskussionen aktuelle Produktentwicklungen, Trends und Marktanalysen. Sie vermitteln neue Anregungen und aktuelles Wissen und bieten die Möglichkeit, Geschäftskontakte zu knüpfen.

Trends in der mobilen Gaswarnung

Gaswarngeräte sind dort erforderlich, wo mit toxischen und explosionsfähigen Gasen oder Sauerstoffmangel zu rechnen ist, zum Beispiel in schlecht belüfteten Räumen, Schächten, Tanks oder Kanälen. Gerade bei Faul- und Rotteprozessen in der Abwasseraufbereitung oder bei der Herstellung von Biogas können giftige Gase unvermittelt und in häufig unbekannter Zusammensetzung entstehen. Messebesucher haben die Chance, sich über aktuelle Branchentrends und die dazugehörigen technischen Lösungen zu informieren.

Grundsätzlich zu unterscheiden sind stationäre und mobile Gaswarngeräte. Fest installierte Anlagen sind meist mit nur einem schadstoffspezifischen Sensor ausgestattet und überwachen die Einhaltung von Grenzwerten kontinuierlich. Bei tragbaren Handgeräten kann der Einsatzort hingegen täglich wechseln. Sie dienen in der Regel der personenbezogenen Raumüberwachung, der Kontrolle von Behälteratmosphären oder der Lecksuche.

Zur Detektion werden unterschiedliche Sensortechnologien eingesetzt. Toxische Gase und Sauerstoff werden vor allem auf Basis elektrochemischer Prozesse erfasst, bei der Kohlendioxid-Messung wird zunehmend die Infrarot (IR)-Messtechnik eingesetzt. Für die Ermittlung von brennbaren Gasen mit Handmessgeräten bringt die IR-Technik noch nicht die von der Norm geforderte Genauigkeit. Hier ist das gängige Verfahren zur Messung der unteren Explosionsgrenze (UEG) nach wie vor die katalytische Verbrennung, auch Wärmetönung genannt.

Verschärfte gesetzliche Vorgaben und immer spezifischere Kundenanforderungen treiben die Hersteller der entsprechenden Geräte zu fortlaufender Innovation. So erfordern niedrige und stetig weiter sinkende Arbeitsplatzgrenzwerte für Gefahrstoffe immer sensiblere Sensoren. Zeitgemäße Gaswarngeräte müssen auch niedrigste Konzentrationen zuverlässig erkennen und davor warnen - und dies möglichst ohne Fehlalarme. Beispielsweise werden bei vielen Gasen mittlerweile nicht mehr ausschließlich die Spitzenwerte als Kriterium für eine potentielle Schadstoffeinwirkung auf den Mitarbeiter herangezogen, sondern Dauerbelastungen gemessen. Eine Strategie, die automatisch empfindlichere Sensoren nötig macht. Ein Beispiel für eine gesetzliche Neuerung, die unmittelbare Auswirkungen auf die eingesetzte Messtechnik hat, ist die kürzlich in den USA beschlossene Grenzwertverschärfung für brennbare Atmosphärenbestandteile wie Methan oder Hexan. Bislang wurde ein Prozentanteil der unteren Explosionsgrenze als nicht mehr tolerable Schwelle herangezogen, zum Beispiel 10% UEG (entspricht 4.400 ppm) für Methan. Jetzt gilt hier der messtechnisch wesentlich anspruchsvollere toxische Grenzwert von 1.000 ppm (ppm = parts per million = 10-6 = Teile pro Million).

Eine weitere Herausforderung an die Sensorik von Gaswarngeräten sind neue Gefahrstoffe, die mit neuen Produktionsverfahren einhergehen. Die Gaswarntechnik muss hier mit angepassten oder völlig neuartigen Sensoren sicherstellen, dass Personen, die sich im möglichen Gefährdungsbereich befinden, zuverlässig gewarnt werden.

Generell ist ein Trend zu Multisensor-Geräten zu beobachten, die bis zu sechs verschiedene Gase erfassen können. Trotz der erweiterten Funktionalität sollen die Geräte möglichst ohne aufwändige Anwenderschulung von jedem Mitarbeiter quasi sofort einsetzbar sein. Die Hersteller kommen dieser Anforderung durch auf das Wesentliche reduzierte Bedienfelder und einfache Menüführung nach, die einen intuitiven Einsatz des Gerätes erlauben.

Für einen gesteigerten Tragekomfort werden die mobilen Gaswarngeräte immer kleiner, flacher, leichter und stabiler. Praktisch alle Modelle sind mittlerweile wasserdicht und staubgeschützt, manche sind zudem mit Sonderfunktionen wie einem drehbaren Grafikdisplay ausgestattet.

Um im Fall des Falles ihre Warnung in möglichst allen Arbeitsumfeldern unmissverständlich und unübersehbar „an den Mann zu bringen", bieten einige aktuelle Geräte zusätzlich zu akustischen und optischen Signalen einen Vibrationsalarm und mehrfarbige Displaybeleuchtung an. Mit den Ampelfarben signalisiert ein grün leuchtendes Display „keine Gefahr", Gelb bedeutet „Voralarm" und Rot visualisiert die zweite Alarmstufe.

Auch Veränderungen in der Arbeitsorganisation haben Einfluss auf die Gestaltung der Gaswarngeräte und ihrer technischen Peripherie. So fordern viele Kunden eine vereinfachte, schnellere und damit preiswertere Wartung. Eine Möglichkeit hierzu ist der Einsatz von Dockingstationen. In diese werden die Handmessgeräte eingesetzt und durchlaufen eine automatische Überprüfung ihrer Funktionen, inklusive der Erfüllung der ausführlichen Dokumentationspflichten. Das Konzept einer präventiven Instandhaltung sorgt für Pflege- und Austauschmaßnahmen noch bevor das Gerät tatsächlich ausfällt. Die IFAT 2008 ist Schaufenster für die dazu passenden Technologie- und Dienstleistungsangebote.

Biogasanlagen

Technik und Dienstleistungen rund um das Thema Biogas bilden einen neuen Messeschwerpunkt. Von der Gewinnung und Aufbereitung des Inputmaterials über den Vergärungsprozess bis hin zur Strom- und Wärmeerzeugung - die Biomasse-Nutzung bietet noch jede Menge Raum für Innovationen und Effizienzsteigerungen. Jedes Biogas-Projekt muss sich wirtschaftlich gegen andere Nutzungskonzepte behaupten. Bei der Nutzung landwirtschaftlicher Rohstoffe steht zum Beispiel die Biogaserzeugung in direkter Konkurrenz zur Futter- und Nahrungsmittelproduktion. Bei steigenden Preisen für das Rohmaterial rentieren sich heute nur noch Biogasanlagen, die möglichst viel Biogas unter möglichst geringem Material-, Energie- und Finanzmitteleinsatz erzeugen. Dementsprechend schrauben Technologie- und Systemanbieter derzeit die Anlagen-Effizienz mit vielen neuen Ideen nach oben.

Die am weitesten verbreitete Nutzung von Biogas ist der Einsatz in Blockheizkraftwerken (BHKW). Allerdings schwankt der umweltfreundliche Brennstoff stark in seiner Zusammensetzung. Werte wie Klopffestigkeit und Flammgeschwindigkeit können sich innerhalb von Sekunden um 30 bis 50% ändern. Um im BHKW unter diesen wechselnden Bedingungen effizient Energie zu erzeugen, bietet sich neben Gas-Ottomotoren der Einsatz eines entsprechend angepassten Zündstrahlmotors an. Der Zündstrahlmotor basiert auf dem Prinzip des Dieselmotors. Beim Betrieb mit Biogas wird dieses mit Hilfe eines elektrisch angesteuerten Gasregelventils der angesaugten Verbrennungsluft beigemischt und im Motor verdichtet. Das Einspritzen einer geringen Menge Pflanzenöl leitet im Brennraum die Zündung des Schwachgas-Luftgemisches ein. Eine zentrale Rolle spielt hierbei eine innovative Regelelektronik, die den idealen Einspritzzeitpunkt, die nötige Einspritzmenge und die beste Verbrennungstemperatur vorgibt. Nach Herstellerangaben lassen sich so Wirkungsgrade von bis zu 44% erzielen - bei gleichzeitig verringerten Emissionswerten und erhöhter Motorlebensdauer.

Als Alternative zur direkten Verbrennung in einem BHKW etabliert sich zur Zeit die Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität und die anschließende Einspeisung ins Erdgasnetz.

Über die IFAT

Die IFAT ist die wichtigste Messeveranstaltung der Welt für Umwelt und Entsorgung: Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling. Mit 2.223 Ausstellern aus 36 Ländern sowie 109.000 Fachbesuchern aus 166 Ländern präsentierte sich die Veranstaltung im Jahr 2005 mit neuen Rekordzahlen. Die IFAT 2008, die vom 5. bis 9. Mai 2008 in München stattfindet, bietet ein attraktives Ausstellungsprogramm: Innovative Branchenlösungen und den neuesten Stand der Technik zur Umsetzung praxisorientierter, wirtschaftlicher Lösungen sowie ein breites Angebot an qualifizierten Dienstleistungen im Bereich der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft mit zahlreichen attraktiven Informationsveranstaltungen. Veranstalter ist die Messe München International (MMI).

Ausstellungsthemen sind:
1. Wassergewinnung und -aufbereitung
2. Wasser- und Abwasserbehandlung
3. Wasserverteilung und Kanalisation
4. Küsten- und Hochwasserschutz NEU!
5. Abfallentsorgung und Recycling
6. Energiegewinnung aus Abfallstoffen NEU!
7. Straßenreinigung, Straßenbetriebs- und -winterdienst Technologietransfer
8. Altlastensanierung/Bodenaufbereitung
9. Abgas- und Abluftreinigung/Luftreinhaltung
10. Lärmminderung/Schallschutz
11. Leergut Rücknahmesysteme
12. Mess-, Regel- und Labortechnik
13. Dienstleistungen