Chemie verbindet – Moleküle und Menschen
VAA-Serie Lebenswege: Isabel Neuhaus, Produktionsmanagerin bei BASF
MINT-Berufe, die Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik erfordern, sind von entscheidender Bedeutung für unsere Zukunft. Sie bilden die Grundlage für viele wichtige Entwicklungen und Innovationen. Doch in Wissenschaft und Industrie fehlt es an qualifiziertem MINT-Nachwuchs. Um zur Popularisierung dieser Berufsfelder beizutragen, lassen wir in Kooperation mit dem VAA, der Vertretung der Fach- und Führungskräfte in Chemie und Pharma, in den kommenden CHEManager-Ausgaben junge Wissenschaftler zu Wort kommen. Sie berichten über ihre persönliche Motivation und ihren Ausbildungs- und beruflichen Lebensweg. Den Auftakt der Serie gibt Isabel Neuhaus, Chemikerin bei BASF in Ludwigshafen.
„Was machst Du beruflich?“ „Ich bin Chemikerin.“ „Echt?! Chemie habe ich als erstes Fach abgewählt.“
Diese Gesprächssituation begegnet mir häufig und bringt mich zum Nachdenken. Es verdeutlicht das gesellschaftliche Bild der MINT-Berufe und besonders der Chemie in Deutschland. Das Vorurteil: Chemie ist langweilig, schwer zu verstehen, gefährlich und verschmutzt die Umwelt. Ich empfinde genau das Gegenteil: Chemie ist spannend, logisch, sicher und nimmt als ressourcenintensive Industrie eine Schlüsselfunktion für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein. Aber warum kann ich das so sehen und andere nicht? Warum habe ich Chemie nicht abgewählt?
Ich hatte ein Vorbild: meinen Vater. Mein Vater ist leidenschaftlicher Naturwissenschaftler und selbst promovierter Chemiker. Schon als Kind hat mein Vater mir abends oder am Wochenende am Frühstückstisch die Geburt von Sternen im All, die Funktionsweise der Heizung, die Farbe des Regenbogens, das Aufgehen des Hefeteigs, den Reinigungseffekt des Waschmittels und die alkoholische Gärung in einfachen Worten erklärt.
Durch ihn habe ich meine Umwelt mit anderen Augen wahrgenommen und hinterfragt, warum die Dinge so sind wie sie sind. Es hat mich fasziniert, dass es für (fast) alles eine logische Erklärung gibt und wir unsere Welt verbessern können, wenn wir sie verstehen. In der Chemie hat mich besonders das Experimentieren gereizt, da ich sehen konnte, wie aus der Mischung von Stoffen etwas Neues entsteht. Zum Leidwesen meiner Mutter habe ich z. B. im Badezimmer selbst Reinigungsprodukte – unter viel Schaumbildung – zusammengemischt. Doch irgendwann waren die Experimente zuhause zu langweilig und ich wollte in einem richtigen Labor stehen – mit Kittel und Schutzbrille.
Es war klar für mich, dass ich in der Oberstufe den Chemie-Leistungskurs wähle – neben Deutsch als Zweitfach. Ich arbeite auch gern kreativ und habe Spaß an Sprache, Kunst und Design. Deshalb hatte ich bei der Studienwahl zwischen Produktdesign und Chemie geschwankt. Um eine Entscheidung zu treffen habe ich mir folgende Fragen gestellt: Was kann ich am besten? Was macht mir am meisten Spaß? Wo sind die Jobchancen besser (Berufseinstieg, Entwicklungsmöglichkeiten, Gehalt)? Was kann ich einfach als Hobby weiterführen und was nicht? Wo ist der Beitrag am größten, um die Welt zu verstehen, zu gestalten, zu verbessern? Meine Antwort: Chemie!
2005 ging es los mit dem Diplomstudium an der TU Darmstadt. Die ersten Semester waren hart und haben mich an meine persönlichen Grenzen gebracht. Ich musste lernen, dass Labortätigkeit und wissenschaftliches Arbeiten viel Geduld, Erfahrung und Frustrationstoleranz erfordern. Fleiß und theoretisches Wissen, mit dem ich in der Schule erfolgreich war, reichten nicht mehr aus. Es galt, durch viele (Fehl-)Versuche zu verstehen, wie Reaktionen wirklich funktionieren. Es gibt viele Parameter, die darüber entscheiden, ob ein Experiment gelingt oder scheitert. Mit jedem Laborpraktikum wurde ich besser, die Flecken auf meinem Kittel weniger und ich war stolz auf jedes Gramm reines Produkt im Glaskolben, das ich selbst hergestellt hatte. Was mich durch das Studium getragen hat, war die Unterstützung von Familie, Freunden und meinen Kommilitonen. Mit meinen Labor- und Lernpartnern hat das Lernen und Experimentieren einfach viel mehr Spaß gemacht. Jeder versteht einen Teilbereich besonders gut, kennt Tricks, Eselsbrücken und kann es dem anderen erklären. Ein Professor hatte in der Einführungsvorlesung im ersten Semester gesagt „Rottet euch zusammen, dann geht’s leichter“. Und er hatte recht. Bis heute sind meine Kommilitonen echte Freunde und einer davon ist heute mein Ehemann.
„Wo ist der Beitrag am größten, um die Welt zu verstehen, zu gestalten, zu verbessern? - Meine Antwort: Chemie!“
Chemie verbindet – Moleküle und Menschen
Mit dem Fortschritt im Studium wurde auch immer transparenter, in welchen kommerziellen Produkten einzelne Chemikalien zum Einsatz kommen und wie diese hergestellt werden. Nach den ersten Exkursionen zu Chemiewerken von Südzucker, Lyondellbasell und BASF war mir klar: Da will ich hin – von Glas zu Stahl, von Gramm zu Tonnen, von Wissenschaft zu Wirtschaft. Den ersten Blick in die 800 °C heiße Brennkammer eines Steamcrackers werde ich nie vergessen – seitdem war ich „On fire“.
Im Rahmen meiner Diplomarbeit in Kooperation mit BASF zum Einsatz spezieller Agenzien in der Polymersynthese wurde mir bewusst: Bei großvolumigen Produkten können bereits kleine Verbesserungen einen großen Unterschied machen. Hier kann ich schnell einen wirksamen Beitrag leisten – durch maßgeschneiderte Produkte und eine effiziente Produktion. Nach Abschluss meines Diplomstudiums wollte ich noch tiefer in die Materie einsteigen. Während meiner Doktorarbeit habe ich mit einem thailändischen Polymerhersteller zusammengearbeitet. Dabei stand die Optimierung von Prozessfahrweisen und Produkteigenschaften mit Hilfe von kinetischen Simulationsmodellen im Mittelpunkt. Konkret ging es um Beschichtungen von Getränkeverpackungen, die sich einfacher verarbeiten lassen sollten und gleichzeitig die nötige Flüssigkeitsbarriere nach außen garantieren. Heute betrachte ich eine gewöhnliche Milchtüte mit anderen Augen, da ich weiß, wieviel technologisches und chemisches Know-how dahintersteckt.
Während der Promotion habe ich gelernt, dass viel Mathematik und IT in chemischen Verfahren stecken. Syntheseoptimierung findet nicht mehr nur im Labor, sondern auch am PC statt. Durch den Kontakt zu meinem asiatischen Industriepartner und durch die Teilnahme an interkontinentalen Konferenzen habe ich festgestellt: Überall auf der Welt kämpfen wir mit den gleichen technischen Problemen und wir können diese am besten gemeinsam lösen. Strukturformeln, Differentialgleichungen, Prozessfließbilder und Reaktionsnetzwerke sind international verständlich – Sprachbarrieren spielen eine untergeordnete Rolle.
Chemie vernetzt – Moleküle und Menschen
Das sehr gute Netzwerk, das in meinem Arbeitskreis bestand und das ich auf internationalen Tagungen erweitern konnte, haben mich auch zu meinem ersten Job bei BASF gebracht. Mein Name war in der Fach-Community bekannt und ich wurde aktiv auf offene Stellen aufmerksam gemacht. So hatte ich das Glück, noch vor der Verteidigung meiner Doktorarbeit meine erste Stelle als Entwicklungsingenieurin in der Sicherheitstechnik bei BASF anzutreten. Dort habe ich gelernt, wie sicher die Chemie ist und wieviel Daten erhoben werden müssen, um ein Produkt auf den Markt zu bringen. Es müssen zahlreiche Stoffeigenschaften bestimmt werden, bevor eine Substanz produziert, transportiert, gelagert werden kann. Erst dann ist es vermarktbar und schafft Wert für den Kunden. Als Mitarbeiterin des Sicherheitstechniklabors war ich somit Teil der Wertschöpfungskette in der Chemie.
Chemie schafft Wert – für Moleküle und Menschen
Als MINT-Akademikerin stehen einem in einem Großkonzern fast alle Möglichkeiten für die berufliche Weiterentwicklung offen. Vom Labor ins Marketing, von der Produktion in die Supply Chain, vom Rohstoffeinkauf zu HR. Vier Jahre nach meinem Unternehmenseintritt hatte ich Lust auf eine neue Herausforderung. Um herauszufinden, welche Stelle am besten zu mir passt, habe ich mich gefragt, was ich gern an meinem jetzigen Job mag, was ich neu lernen will und wer aus meinem Netzwerk mir Einblicke und Kontakte zu den interessanten Stellen vermitteln kann. Mit meiner bisherigen Berufserfahrung, der Lust auf Produktion und der Empfehlung von einem ehemaligen Kollegen aus der Sicherheitstechnik, bin ich an meine zweite Stelle als Project Operations Managerin gekommen. Ich habe in dieser Funktion Anlagensicherheitskonzepte für den Umgang mit detonationsfähigen Stoffen am Standort Ludwigshafen erarbeitetet.
Nach weiteren zweieinhalb Jahren durfte ich mich nach einer Umstrukturierung meines Unternehmensbereichs als Prozess Managerin mit globalen Sicherheitskonzepten beschäftigen, um gleiche Sicherheits- und Produktionsstandards an allen Standorten weltweit zu schaffen. Wer sich mit Sicherheit beschäftigt, muss nicht nach dem Sinn seiner Arbeit fragen. Wir wollen unsere Anlagen sicher betrieben und, dass Menschen und Umwelt bestmöglich geschützt werden. Das ist unser höchstes Gut und da gibt es keine Kompromisse. Chemie schafft Sicherheit – für Moleküle und Menschen.
Auch hier gilt es die Balance zu halten, denn die sicherste Anlage ist die, die nicht produziert. Deshalb ist mir bei meiner Arbeit besonders wichtig, dass experimentelle Erkenntnisse, theoretische Berechnungen in Worst-Case-Szenarien aber auch positive, praktische Betriebserfahrung unserer langjährigen Mitarbeitenden miteinbezogen werden. Es braucht gut ausgebildete Personen auf allen Ebenen von der Schicht bis zur Betriebsleitung, um zu einer ganzheitlichen Risikobewertung zu kommen und sinnvolle, wirksame Sicherheitsmaßnahmen für die Produktion abzuleiten. Das Ziel muss eine sichere, aber auch hochverfügbare, wirtschaftliche und zukunftsfähige Anlagen sein. Nur so werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung als weltweit wichtiger Rohstofflieferant gerecht.
Chemie braucht Verantwortung – für Moleküle und Menschen
In meiner aktuellen Position als Produktionsmanagerin in einem Betrieb für chemische Zwischenprodukte sind Sicherheit und Verantwortung allgegenwärtig. Mein Verantwortungsbereich erstreckt sich über den gesamten Produktionsbetrieb, der sieben verschiedene Produktionsanlagen, zwei Tanklager und eine Verbrennungsanlage umfasst. Hierbei liegen meine Hauptaufgaben in der Produktionsplanung, Logistik, Qualitätssicherung, Arbeitssicherheit und der Führung von über 70 Mitarbeitenden in Tag- und Wechselschichten. Wir produzieren Moleküle, die als Ausgangsstoffe für eine Vielzahl von Folgeprodukten dienen, von Pulverlackbeschichtungen bis hin zu Abgaskatalysatoren und Antibiotika. Ein Großteil unserer Rohstoffe stammt aus der eigenen Verbundproduktion am Standort. Unsere Produkte werden wiederum an andere Betriebe weitergegeben, wodurch wir integraler Bestandteil des BASF-Verbundsystems sind.
Diese Tätigkeit erfüllt mich mit Stolz: Unsere Chemie schafft nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch gesellschaftlichen Wert. Wir tragen dazu bei, die (Um)Welt zu verbessern, sei es durch lösungsmittelfreie Lacke, verbesserte Ernten durch Herbizide oder die Heilung von Krankheiten durch Arzneimittel. Die aktuellen Herausforderungen, denen wir in der chemischen Industrie gegenüberstehen, sind vielfältig: Sicherung stabiler globaler Lieferketten, Fachkräftequalifizierung, Bewältigung steigender Produktionskosten und strenger Umweltauflagen in der Europäischen Union. Doch wir setzen uns täglich dafür ein, unsere limitierten Rohstoffe wertschöpfend einzusetzen und eine umweltfreundliche Produktion zu gewährleisten.
In der Verbrennungsanlage, die zu meinem Betrieb gehört, werden bspw. Abgasströme aus unserer und benachbarter Fabriken thermisch umgesetzt und zur Dampferzeugung genutzt, der an anderer Stelle Reaktoren und Destillationskolonnen beheizt. Besonders in Krisenzeiten wird deutlich, wie wichtig eine systemrelevante Produktion in Deutschland ist. Eine starke und stabile heimische Produktion gewährleistet nicht nur eine kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung, sondern trägt auch zur Resilienz unseres Landes bei.
Um den Industriestandort Deutschland nachhaltig wettbewerbsfähig aufzustellen, müssen unsere Verfahren und Prozesse nachhaltig und effizient sein. Jeder und jede muss in ihrem Verantwortungsbereich Rohstoffe und Energien einsparen, Abfallströme nutzen (s. Beispiel oben), Lieferwege kurzhalten und fossile Energieträger ersetzen.
Der Stromverbrauch der BASF-Standorte in Deutschland entspricht etwa 1 % des Gesamtstrombedarfs der Bundesrepublik. Ein Großteil unseres Bedarfs wird von betriebseigenen Kraftwerken und in Zukunft auch durch neue Windparks in der Nordsee gedeckt. Dies zeigt den großen Hebel der chemischen Industrie und unsere Verantwortung.
Für alle genannten Herausforderungen sind kluge Ideen und innovative Ansätze gefragt, für die wir gut ausgebildete Naturwissenschaftler und Ingenieure benötigen, die als Teams zusammenarbeiten. Als Führungskraft ist es mir ein Anliegen, starke Teams zu formen, denn nur gemeinsam können wir Bestleistungen erzielen. Jeder von uns trägt zum Erfolg bei – vom Anlagenfahrer bis zur Betriebsleitung. Uns eint unser MINT-Hintergrund auf verschiedenen Ausbildungsebenen und unser gemeinsames Ziel, die Produktion auch unter herausfordernden Bedingungen zu optimieren. Die Vielfalt unserer naturwissenschaftlich-technischen Ausbildungen ermöglicht es uns, die besten Ideen hervorzubringen.
Doch auch andere Dimensionen von Diversität sind entscheidend für eine effiziente und effektive Zusammenarbeit. Mir liegt die Stärkung von Frauen in MINT-Berufen besonders am Herzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass gemischte Teams zu innovativeren Ergebnissen gelangen. Diese Überzeugung basiert sowohl auf meinen eigenen Erfahrungen als auch auf dem Feedback aus meinem Umfeld. Die aktive Mitarbeit von Frauen auf Schicht, bei technischen Diskussionen und Workshops verbessert das Arbeitsklima deutlich. Als Pionierin in einem männlich dominierten Umfeld ist es anfangs oft eine Herausforderung, sich zu behaupten und das eigene Können zu zeigen. Doch in den meisten Fällen wird schnell der Mehrwert erkennbar. Die weibliche Perspektive auf komplexe Probleme sowie die aktive und empathische Einbindung aller Teilnehmenden können eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Projekten einnehmen. MINT-Frauen zeigen oft eine besondere Leidenschaft für ihr Fachgebiet und eine intrinsische Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, andere mit ihrem Engagement anzustecken und positiv zu beeinflussen.
Eine gesunde Mischung an Geschlechtern, die stets Leistung und Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellt, ist an vielen Stellen der Schlüssel zum Erfolg. Leider ist die Frauenquote in technischen Berufen immer noch gering. In der gesamten globalen BASF Gruppe sind es immerhin schon fast 30 % in Führungspositionen. Am Produktionsstandort Ludwigshafen sind wir allerdings erst bei 16 % in disziplinarischer und 6 % in fachlicher Führungsrolle. Hier arbeiten Unternehmen und BASF interne Frauennetzwerke gemeinsam an Maßnahmen, den Anteil weiter zu steigern.
Initiativen wie „Perspektivwechsel – Frauen in Produktion und Technik“, Girls‘ Day, Schülerlabore bei BASF, Netzwerke und Vereine, wie der Femtec.Alumnae (FTA), tragen dazu bei, die Attraktivität von MINT-Berufen bei der jungen Generation zu steigern und schaffen Netzwerke zum Austausch. Bei „Girls macht MI(N)T“-Veranstaltungen des FTA bspw. werden Experimentiernachmittage für Mädchen angeboten, bei denen sie u. a. Roboter programmieren oder Lippenpflege herstellen. Lernen über eigene Erfahrung hat den größten Einfluss auf die persönliche Entwicklung. Aber auch Vorbilder spielen eine entscheidende Rolle. Je mehr weibliche Vorbilder sichtbar werden, desto mehr Mädchen können sich vorstellen deren Rolle einzunehmen. Auf diese Weise können wir die Botschaft vermitteln: „Du kannst das auch.“
Chemie entwickelt – Moleküle und Menschen
Das Format VAA connect, das ich u. a. mit den bekannten VAA-Mitgliedern Monika Brink und Manuela Rousseau im Rahmen der Kommission Diversity 2016 initiieren durfte, hat zum Ziel, Frauennetzwerke in der chemisch-pharmazeutischen Industrie miteinander zu vernetzen und persönliche und berufliche Entwicklungswege aufzuzeigen. Mir selbst hat die Lesung aus „Wir brauchen Frauen, die sich trauen“ und der Austausch mit Autorin Manuela Rousseau bei einer VAA connect Veranstaltung 2019 Lust und Mut gemacht, mehr Verantwortung in Beruf und Ehrenamt zu übernehmen. Darauffolgend habe ich mich im Femtec.Alumnae engagiert, dem High-Potential-Netzwerk für MINT-Frauen und war dort zwei Jahre Vorstand für Mitglieder und Programme. Gestärkt durch die Freude an der Führungsrolle im Ehrenamt, habe ich mir auch beruflich die verantwortungsvolle Rolle als Produktionsmanagerin zugetraut.
Dank vieler Vorbilder, Wegbegleiter, Unterstützer – von meinen Eltern bis zu meinen Führungskräften – bin ich heute da, wo ich jetzt bin…und es geht sicher noch weiter.
Mit meiner Geschichte, meinem Engagement und diesem Artikel möchte ich anderen Mut machen und zu mehr Begeisterung für MINT-Berufe beitragen, denn ich wünsche mir, dass der Eingangsdialog in Zukunft so endet:
„Ich bin Chemikerin.“ „Echt?! Spannend, erzähl mir mehr darüber… das will ich auch machen!“.
Isabel Neuhaus, Produktionsmanagerin, BASF SE, Ludwigshafen
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Zur Person
Nach Diplom und Promotion im Fachbereich Chemie an der TU Darmstadt, stieg Isabel Neuhaus als Entwicklungsingenieurin im Jahr 2014 bei BASF ein. Es folgten Stationen als Technologie- und Prozessmanagerin. Aktuell arbeitet sie als Produktionsmanagerin in einem Produktionsbetrieb für chemische Zwischenprodukte. Neuhaus engagierte sich u.a. als Regionalsprecherin des Jungchemikerforums der GDCh, in der VAA Kommission Diversity und im Femtec.Almunae (FTA). Sie wirkte bei der Gründung des Netzwerks VAA connect und der Kooperation zwischen dem VAA und dem FTA mit.
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Der Beitrag wurde für das VAA-Jahrbuch 2024 „Lebenswege“ verfasst, in dem rund 30 Frauen und Männer der jüngeren Generation berichten, warum sie sich für eine Ausbildung, ein Studium oder einen Beruf auf dem Gebiet der MINT-Fächer entschieden haben. Das Jahrbuch kann kostenfrei im Internet heruntergeladen werden:
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