Lanxess startet zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2021
Ergebnis zwischen 900 Mio. und 1 Mrd. EUR erwartet
Im von der Corona-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020 zeigte sich Lanxess robust. Der Spezialchemie-Konzern erreichte ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 862 Mio. EUR und blieb damit nur um 15,4% unter dem Vorjahreswert von 1,019 Milliarden EUR. Das Ergebnis liegt sogar am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 820 bis 880 Mio. EUR. Bereits am 26. Januar hatte der Konzern vorläufige Zahlen für das starke vierte Quartal veröffentlicht, nachdem sich viele Geschäfte besser als erwartet entwickelt hatten. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte erfreuliche 14,1%, nach 15,0% im Vorjahr.
„Wir haben uns auch im Pandemiejahr 2020 gut behauptet und im vierten Quartal einen starken Schlussspurt hingelegt. Unsere Ergebnismarge zeigt: Die stabile Aufstellung des Konzerns bewährt sich auch in der Krise. Mein Dank geht an das gesamte Team, das in diesem schwierigen Jahr alles möglich gemacht hat, um das Geschäft am Laufen zu halten“, sagte Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert. „Mit dieser Mannschaft und unserer starken Aufstellung können wir 2021 optimistisch angehen und setzen voll auf Wachstum.“
Der Konzernumsatz lag 2020 mit 6,104 Mrd. EUR um 10,3% unter dem Vorjahreswert von 6,802 Mrd. EUR. Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft stieg deutlich auf 908 Mio. EUR, nach 240 Mio. EUR im Vorjahr. Grund dafür war der Verkaufserlös der Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta, den Lanxess Ende April abgeschlossen hat. Die Nettofinanzverbindlichkeiten sanken von 1,742 Mrd. EUR am Jahresende 2019 auf 1,012 Mrd. EUR zum 31. Dezember 2020.
Trotz Corona: Dividende soll erneut steigen
Die Dividende soll auch für das Ausnahmejahr 2020 erneut erhöht werden. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung, die am 19. Mai 2021 virtuell stattfindet, eine Dividende von 1,00 EUR je Aktie vorschlagen – rund 5% mehr als im Vorjahr. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von insgesamt rund 87 Mio. EUR.
Portfolioumbau geht weiter: alle Zeichen stehen auf Wachstum
Mit den Verkäufen des Membran- und des Chromchemikalien-Geschäfts sowie der angekündigten Veräußerung des Geschäfts mit Lederchemikalien hat sich Lanxess im Jahr 2020 konsequent von Bereichen getrennt, die nicht mehr zum strategischen Fokus auf Spezialchemie passen. Damit hat der Konzern den Grundstein für eine profitablere Entwicklung gelegt. Für eine solide finanzielle Basis sorgte zudem die Veräußerung der Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta.
Im Jahr 2021 stehen alle Zeichen auf Wachstum – mit Fokus auf Geschäfte mit verbrauchernahen Schutzprodukten. Innerhalb weniger Wochen hat Lanxess drei Akquisitionen in diesem Bereich angekündigt. Mit der bereits abgeschlossenen Übernahme des französischen Biozid-Spezialisten INTACE erweitert der Spezialchemie-Konzern sein Angebot an Fungiziden für Papier und Verpackungen. Mit dem Portfolio des Desinfektions- und Hygieneanbieters Theseo wird Lanxess künftig sein Angebot für den Wachstumsmarkt Tierhygiene deutlich ausbauen. Die Transaktion soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen sein.
Mitte Februar 2021 hat der Spezialchemie-Konzern die zweitgrößte Akquisition in seiner Unternehmensgeschichte bekannt gegeben. Mit der Übernahme des US-amerikanischen Konzerns Emerald Kalama Chemical kann Lanxess sein Segment Consumer Protection weiter stärken und margenstarke neue Anwendungsfelder wie die Lebensmittelindustrie und Tiergesundheit erschließen. Der Konzern rechnet damit, dass die Transaktion nach den behördlichen Freigaben in der zweiten Jahreshälfte vollzogen wird.
„Consumer-Protection-Produkte zeichnen sich durch attraktive Wachstumsraten und starke Margen aus. In diesem Bereich wollen wir wachsen und haben gleich zu Beginn des Jahres Nägel mit Köpfen gemacht“, so Zachert.
Segmententwicklung 2020: Consumer Protection mit starker Entwicklung
Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Segment Advanced Intermediates war im Gesamtjahr 2020 von der Corona-Pandemie geprägt. Die schwache Nachfrage und gesunkene Preise belasteten insbesondere den Geschäftsbereich Advanced Industrial Intermediates. Der Umsatz sank um 11,2% von 2,251 Mrd. EUR auf 1,999 Mrd. EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 336 Mio. EUR um 12,3% unter dem Vorjahreswert von 383 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen blieb mit 16,8% nahezu stabil, nach 17,0% im Vorjahr.
Im Segment Specialty Additives gingen die Absatzmengen – insbesondere aus der Automobil- und der Luftfahrtindustrie – ebenfalls coronabedingt deutlich zurück. Auch die Wechselkurse wirkten sich negativ auf Umsatz und Ergebnis aus. Der Umsatz lag auch aufgrund von leicht niedrigeren Verkaufspreisen mit 1,728 Milliarden EUR um 12,1% unter dem Vorjahreswert von 1,965 Mrd. EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 19,5% von 353 Mio. EUR auf 284 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag für das Gesamtjahr 2020 bei 16,4%, nach 18,0% im Vorjahr.
Die Geschäfte im 2020 neu gebildeten Segment Consumer Protection entwickelten sich im gesamten Jahr stark. Treiber waren das starke Geschäft mit Agrochemikalien bei Saltigo sowie die gute Nachfrage nach Desinfektionsmitteln. Der positive Portfolio-Effekt aus der Akquisition des brasilianischen Biozid-Herstellers IPEL konnte zudem nachteilige Wechselkurseffekte mehr als ausgleichen. Der Umsatz lag mit 1,110 Mrd. EUR um 5,7% über dem Wert des Vorjahres von 1,050 Milliarden EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 17,7% von 198 Mio. EUR auf 233 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte starke 21,0% nach 18,9% im Vorjahr.
Im Segment Engineering Materials belastete die in der ersten Jahreshälfte schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie Umsatz und Ergebnis. Der Umsatz ging auch aufgrund von gesunkenen Verkaufspreisen und negativen Wechselkurseffekten um 17,9% von 1,450 Mrd. EUR auf 1,190 Mrd. EUR zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 36,6% von 238 Mio. EUR auf 151 Mio. EUR. Neben der schwachen Nachfrage drückten auch ein großer, geplanter Wartungsstillstand sowie Schwierigkeiten bei der anschließenden Wiederaufnahme der Produktion in Belgien auf das Ergebnis. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag mit 12,7% unter dem Wert des Vorjahres von 16,4%.
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