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Chemiehandel: Chancen für den Mittelstand

Flexibilität ist gefragt, Interview mit CSC Jäklechemie-Geschäftsführer Robert Späth

24.05.2011 -

Die CSC Jäklechemie feierte im April ihr 125-jähriges Firmenjubiläum. Die 1886 vom Apotheker Wilhelm Jäkle in Nürnberg gegründete Chemikaliengroßhandlung versorgte die damals stark wachsende Industrie der Region Nürnberg und Fürth mit chemisch-technischen Produkten. Heute ist das Unternehmen mit innovativen Produkten in sensiblen Marktsegmenten wie Lebensmittelzusatzstoffe, Kühlwasserbehandlung oder in der Lack- und Farbenindustrie vertreten. 1998 trat Robert Späth in vierter Generation mit in die Geschäftsführung ein. Nach dem Rückzug seines Vaters Konsul Günter Späth aus der aktiven Geschäftsführung im Jahr 2005 leitet Robert Späth das Unternehmen zusammen mit dem langjährigen Finanz- und Personalleiter Bernd A. Kurth. Dr. Birgit Megges befragte Robert Späth zu seinen Beobachtungen in der Branche.

CHEManager: Herr Späth, in der Branche wird viel über Konsolidierung gesprochen. Sie selbst führen ein mittelständisches Unternehmen. Wo liegen Ihre Chancen?

Robert Späth: Der Erfolg eines Unternehmens ist auch immer ein Thema der Leistungsfähigkeit. Viele mittelständische Familienunternehmen nutzen die Chance, sich zu spezialisieren und auch das entsprechende Know-how zu entwickeln. Mit einer attraktiven und gelebten Unternehmensphilosophie mit z.B. einem aktiven Engagement für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz können qualifizierte Mitarbeiter gewonnen werden, die für die Leistungsfähigkeit unerlässlich sind. Das Unternehmen muss so entwickelt werden, dass wir nicht mit standardisierten Massengütern im Wettbewerb stehen, sondern mit innovativen Produkten, Beratung und Service wettbewerbsfähig bleiben. Das ist eine Chance, die im Mittelstand durchaus wahrgenommen wird.

Die Bereitschaft von Produzenten zum Outsourcing hat in den letzten Jahren eher abgenommen. Beobachten Sie in dieser Hinsicht eine Änderung?

Robert Späth: Ja, der Trend zum Outsourcing hin zu ausgesuchten Partnern verstärkt sich wieder. In der Krise wurde bei den Produzenten auch im personellen Bereich sehr stark eingespart. Dadurch wird jetzt wieder mehr Dienstleistung zu solchen Handelshäusern verlagert, denen es gelungen ist, sich als vertrauenswürdiger Partner zu profilieren.

Auch wenn die betrieblichen Bedingungen stimmen, gibt es Unsicherheiten wie nicht absehbare Entwicklungen auf den Weltmärkten. Wo liegen Ihre Bedenken?

Robert Späth: Die Märkte sind sicherlich ein großer Unsicherheitsfaktor. Ich mache mir aber auch Gedanken um die gesetzlichen Regulierungen wie REACh oder GHS. Auch die sich derzeit beschleunigende Politikänderung zum Energiekonzept wird Auswirkungen zeigen. Mit der zunehmenden Verwendung von Biokraftwerken steigt der Bedarf an Düngemitteln für die benötigten Getreidesorten sehr stark. Das hat einen Hebeleffekt auf die Preisentwicklung etlicher unserer Produkte. Ein weiterer Punkt ist auch die schwankende Ölpreisentwicklung, die sich, von Weltpolitik und Spekulation beeinflusst, auf alle Folgeprodukte auswirkt.

Wie gehen Sie damit um?

Robert Späth: Im Umgang mit diesen Unsicherheiten hilft uns nur eines: Wir müssen uns sehr flexibel auf die Entwicklungen einstellen. Und ich denke, dass dazu besonders der flach organisierte Mittelstand in der Lage ist.

Kontakt

CSC JÄKLECHEMIE GmbH&Co.KG

Matthiasstr. 10-12
90431 Nürnberg
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