Wenn Arbeitsleistung zählt
Welche Chancen und Möglichkeiten bieten Werkverträge?
Unternehmen sind bestrebt, die Kosten bei lohnintensiven Tätigkeiten möglichst im Rahmen zu halten - so auch in der Chemie- und Pharmabranche. Als Dienstleistungsunternehmen für Logistik und Produktion konzentriert sich Beutner Logistik Dienstleistungen auf die Arbeitsanforderungen mittelständischer Unternehmen sowie großer Konzerne und sorgt mit einem geeigneten Leistungsmodell für Flexibilisierung im Personalbereich.
CHEManager befragte Jürgen Beutner, den Geschäftsführer der Beutner Logistik-Dienstleistungen zu den Möglichkeiten und Zielen dieser Leistungen.
CHEManager: Herr Beutner, welche logistischen Dienstleistungen bietet Ihr Unternehmen an? Handelt es sich um reine Personalleistungen oder gehören auch Infrastruktur wie Lager, Abfüllanlagen, etc. dazu?
Jürgen Beutner: Wir bieten Logistik-, Werklogistik- und Produktionsdienstleistungen auf Werkvertragsbasis an. Hierbei handelt es sich um reine Personaldienstleistungen, die wir „Inhouse" auf Werkvertragsbasis durchführen.
Wie werden dem Kunden diese Logistik-Leistungen berechnet?
Jürgen Beutner: Die jeweiligen Dienstleistungen rechnen wir auf Stückkostenbasis ab. Dabei nutzen wir Abrechnungsmodelle auf Palettenbasis, nach Verpackungseinheiten oder Gewicht (z.B. kg, Tonnage), aber auch monatliche Festpreise können vereinbart werden.
Worin liegt der Unterschied zwischen Werkverträgen und Zeitarbeitsverträgen?
Jürgen Beutner: Unternehmen, die zukünftig Werkverträge abschließen möchten oder weiterhin auf Zeitarbeit setzen, müssen bei der Auswahl des künftigen Dienstleiters auf Faktoren achten wie Kostenentwicklung, Einsatzdauer, Flexibilität und nicht zuletzt die Haftung.
Beim Werkvertrag erfolgt die Abrechnung bspw. nach Stückkosten; dies sind festkalkulierbare Kosten. Zeitarbeitskosten werden ab November 2012 auch für die chemische Industrie steigen, denn nach einer Einsatzdauer von sechs Wochen erhöhen sich die Stundenverrechnungssätze sukzessive alle zwei Monate von 15% Zuschlag bis auf 50% nach neun Monaten und bis zum Einsatzende.
Im Weiteren ist die Einsatzdauer des Personals beim Werkvertrag unbefristet. Dem Zeit-Mitarbeiter ist jedoch nach 12 Monaten Überlassungsdauer ein Übernahmeangebot zu unterbreiten, nach 24 Monaten Überlassungsdauer muss der Mitarbeiter übernommen werden.
Die chemische und pharmazeutische Industrie sind äußerst sensible Industrien, die in den meisten ihrer logistischen Bereiche sehr speziell geschultes Personal benötigen. Kann Beutner auch hierfür Mitarbeiter zur Verfügung stellen und die nötigen, regelmäßigen Schulungen garantieren?
Jürgen Beutner: Unsere langjährige Erfahrung in der Mitarbeiterrekrutierung hat uns gezeigt, dass Mitarbeiter, die auf dem ersten Arbeitsmarkt trotz fachlicher Ausbildung keine Chance haben, bei uns einen Arbeitsplatz finden.
Erfolgsgarant ist unser Aus- und Weiterbildungsteam. Die neuen Mitarbeiter(innen) durchlaufen ein speziell entwickeltes Eingliederungskonzept, werden von uns auf die kundenspezifischen Tätigkeitsbereiche geschult und bedarfsorientiert weitergebildet. Eine detaillierte Tätigkeitsbeschreibung sowie ein Qualitäts- und Leistungscontrolling runden hierbei das positive Mitarbeiterprofil ab.
Wie steht es um Kontinuität. Gibt es einen Personalpool, aus dem Sie schöpfen, oder müssen die Mitarbeiter für die speziellen Aufgaben jeweils gesucht werden?
Jürgen Beutner: Unser über 15 Mann starkes Einsatzteam, agiert je nach Bedarf bundesweit. Zu seinem Aufgabenbereich zählen Projektaufbau und -Betreuung. Das Team übernimmt Urlaubs- und Krankheitsvertretung und macht Projektanalysen. Es sind langjährige Mitarbeiter, die speziell für die jeweiligen Aufgabenbereiche geschult wurden.
Neue Mitarbeiter werden vom Einsatzteam am jeweiligen Standort eingearbeitet. Das Team übernimmt die kurzfristige Betreuung, zieht sich nach der Einarbeitungsphase jedoch zurück, um einem Vorarbeiter die weitere Betreuung zu überlassen.
In der Logistikbranche wird allgemein über einen großen Mangel an Fachkräften geklagt. Chemie- bzw. Pharmalogistik benötigt noch stärker spezialisierte Fachkräfte im Logistikbereich. Wo finden Sie dieses ausgesuchte Personal?
Jürgen Beutner: Ein bundesweites Netzwerk bestehend aus Personalberatern, Jobbörsen, Weiterbildungs- und Qualifizierungseinrichtungen sowie international tätige Jobscouts ermöglichen uns, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Zusätzlich bieten wir unseren Kunden an, die Personalrekrutierung zu übernehmen. Unser Branchen-Know-how wird von den Kunden gerne genutzt.
Die Mitarbeiter der Chemiebranche bspw. genießen, was ihre Entlohnung betrifft, einen sehr fairen Tarif und man kann wohl davon ausgehen, dass Beutner Löhne in dieser Höhe nicht leisten kann. Weshalb sollte es für eine arbeitssuchende Logistik-Fachkraft attraktiv sein, sich bei Beutner zu bewerben und nicht direkt beim Chemieunternehmen?
Jürgen Beutner: Wie bereits erwähnt, bieten wir auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Chance, die am ersten Arbeitsmarkt keine Festanstellung finden. Dabei wird vorab in Ausbildung, Einarbeitung und Betreuung investiert.
Unsere Mitarbeiter erhalten IGZ-Tariflohn. Nach einer Einarbeitungszeit von ca. vier Wochen wird eine Leistungs-/Qualitätsprämie gezahlt. Der Tariflohn erhöht sich im Weiteren je nach Eignung um ca. 30 %, mit dem Ziel, das Lohnniveau anzupassen.
Die Mitarbeiter bilden das Zentrum unseres täglichen Tuns und Handelns. Unser Leitsatz heißt deshalb: Probleme in der Familie, finanzielle Probleme oder Probleme am Arbeitsplatz - gemeinsam finden wir immer eine Lösung. Denn eines ist sicher, nur zufriedene Mitarbeiter tragen zum Erfolg bei.
Welche Vorteile hat ein Unternehmen, das Ihre Dienstleistungen in Anspruch nimmt? Weshalb könnte dies attraktiv für die genannten Branchen sein?
J. Beutner: In der Vergangenheit haben wir unsere Wachstumssteigerungen zu einem großen Teil aus dem bestehenden Kundenstamm generiert. Die Kunden haben uns zunächst einen Teilbereich in der Logistik oder Produktion übertragen. Nach erfolgreicher Umsetzung wurden die Aufgabenbereiche kontinuierlich erweitert.
Vor allem in drei Bereichen sehe ich Vorteile: bei den Einsparpotentialen, in der Flexibilität und Haftung.
Nach Abschluss unserer 4-Stufen-Analyse erkennen wir in der Regel die Verbesserungs- und Einsparpotentiale in den Unternehmen. Unterschiedliche Entlohnungs- sowie Leistungs- und Qualitätssysteme, in Verbindung mit der Stückkostenabrechnung sichern zukünftige Einsparungen.
Durch unsere Werkverträge ergibt sich die Möglichkeit, die Bereiche Logistik und Produktion flexibler zu betreiben. Arbeitskonten, Leistungsprämien, ein flexibles Einsatzteam sowie auf Wunsch unser 24-Stunden-Bereitschaftsservice sind in Sachen Flexibilität gute Argumente. Und obendrein haften wir für alle mit uns vertraglich vereinbarten Dienstleistungen in Höhe von max. 5 Mio. €.
Mein Fazit: Leistung schafft Vertrauen.