US-Unternehmen setzen auf Operational Excellence
28.02.2012 -
Unternehmen, die auf Operational Excellence (OpEx) setzen, erwarten ein erheblich größeres Umsatz- und Ertragswachstum, als Unternehmen ohne Verbesserungsinitiativen. Dies zeigt eine Studie, die von der US-Publikation IndustryWeek in Kooperation mit dem Beratungsunternehmen TBM Consulting durchgeführt wurde. 300 Geschäftsführer und Manager privat geführter oder börsennotierter Unternehmen aus der produzierenden Industrie wurden dazu befragt. So erwarten z.B. 61 % der Unternehmen mit OpEx-Programm ein Gewinnwachstum von 5,1 % oder höher, während 49 % der Unternehmen ohne Verbesserungsprogramm mit gleichbleibenden oder sogar sinkenden operativen Erträgen rechnen.
„Zwar haben die meisten produzierenden Unternehmen bereits OpEx-Programme implementiert, um Produktivitätssteigerungen zu generieren und Kosten zu senken. Nur ganz wenige Unternehmen nutzen ihre Verbesserungsprogramme jedoch dazu, die Unternehmensstrategie umzusetzen und Wachstum zu generieren. Umso interessanter ist es zu sehen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Umsetzung von OpEx-Programmen und erhöhten Wachstumsprognosen zu bestehen scheint", sagt Bill Remy, Executive Vice President International bei TBM Consulting.
Verbesserungskonzepte weit verbreitet, aber ausbaufähig.
Tatsächlich setzen 84 % der befragten Unternehmen mittlerweile OpEx Initiativen um; das jedoch mit unterschiedlichem Reifegrad. Lediglich ein Viertel der Befragten (26 %) geben an, dass Kontinuierliche Verbesserungsprogramme das Fundament ihrer Unternehmenskultur und Unternehmensstrategie bilden. Nichtsdestotrotz sei die betriebsinterne Umsetzung eines derartigen Programmes in vielen Punkten noch verbesserungsfähig. 27 % der Unternehmen arbeiten diesbezüglich an besseren Kommunikations- und Planungsprozessen, während 14 % schnellere Problemlösungen herbeisehnen.
Die Effektivität von OpEx-Programmen beruht vereinfacht gesprochen auf drei Säulen: Kommunikation, schnelle Problemlösung und der gezielten Ausrichtung am Kunden bzw. der Nachfrage. Zunächst müssen Verfahren definiert und kommuniziert werden, auf deren Grundlage die Projektleiter konkrete Pläne und Messzahlen (Key Performance Indicators) erstellen sowie Zuständigkeiten zuordnen können. "Die Zielerreichung sollte anhand monatlicher Reviews überprüft werden, um negativen Abweichungen frühzeitig gegensteuern zu können. Darüber hinaus ist es wichtig, die Anforderungen der Kunden - z.B. in Form gemeinsamer Geschäftspläne oder gezielter Kundensegmentierungen - von Anfang an in das Programm einzubeziehen" empfiehlt Remy.
OpEx beeinflusst Unternehmensplanung: Zukunft versus Vergangenheit
Auf die Frage, was dem eigenen Unternehmen zum Umsatzwachstum verhelfen würde, standen drei Aspekte ganz oben auf der Liste: beschleunigte Produktentwicklungsprozesse, um Kundenanforderungen schneller gerecht zu werden (25 %), schnelle und effiziente Vertriebsaktivitäten (22 %) sowie die Konsolidierung von Produktfamilien mit Fokus auf die umsatzstärksten Segmente (17 %). Um dies zu erreichen, setzen viele Unternehmen auf Planungstools, die ermitteln, wo das Unternehmen in den jeweiligen Bereichen im Vergleich zum Wettbewerb steht. Was den Planungsansatz angeht, herrscht zwischen Unternehmen mit OpEx Programm und anderen Unternehmen ein deutlicher Unterschied: während erstere vor allem „Echtzeit"-Indikatoren wie marktfokussierte Geschäftsanalysen oder zukunftsorientierte Kundenstrategien als Maßstab nehmen, messen sich Unternehmen ohne Verbesserungsprogramm in erster Linie mit Daten aus der Vergangenheit (Verkaufszahlen, Unternehmens-Performance etc).
„Der Rückblick auf vergangene Vertriebs- und Profitabilitätsdaten ist für die Planung sicherlich nicht verkehrt. Effektiver ist es jedoch zu schauen, was heute getan werden muss, um die Ziele von morgen zu erreichen", sagt Bill Remy.