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Hohe Investitionen im Industriepark Höchst

10.12.2014 -

Rund 370 Mio. EUR investierten die Unternehmen im Industriepark Höchst im Jahr 2014, die Gesamtsumme der seit dem Jahr 2000 am Standort Höchst getätigten Investitionen beläuft sich nunmehr auf rund 6,3 Mrd. EUR.

„Durch die erheblichen Investitionen der Standortgesellschaften, die mit den fortlaufenden Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit der Standortinfrastruktur einhergehen, hat sich der Industriepark Höchst wie kein anderer Chemie- und Pharmastandort in Deutschland auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehr erfolgreich weiterentwickelt", sagte Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz der Standortbetreibergesellschaft. Dr. Roland Mohr, Geschäftsführer von Infraserv Höchst, betonte: „Der Industriepark Höchst hat in diesem langen Zeitraum seine Rolle als führender Forschungs- und Produktionsstandort der Chemie- und Pharmabranche ausgebaut und ist auch ein wesentlicher Motor für die Wirtschaftsregion Frankfurt/Rhein-Main."

Infraserv Höchst-Gruppe: 1,1 Mrd. EUR Umsatz in 2014
Bei der Standortbetreibergesellschaft entwickelten sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr positiv. 924 Mio. EUR bei der Infraserv GmbH & Co Höchst KG beziehungsweise 1,1 Mrd. EUR bei der Infraserv Höchst-Gruppe entsprechen einer Steigerung um rund 10%. „Im Kerngeschäft am Standort Höchst konnten wir ein im Vergleich zum Markt deutlich stärkeres Wachstum erzielen, so dass wir insgesamt trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung zu verzeichnen haben", kommentierte Jürgen Vormann die Zahlen. Ein wesentliches Arbeitsgebiet von ist die Energieversorgung. „Durch die konsequente Nutzung der mit der Energiewende verbundenen Möglichkeiten konnten wir uns in diesem Bereich von den Marktentwicklungen abkoppeln und Umsatzsteigerungen generieren", erläuterte Dr. Roland Mohr.

Perspektive 2015+: Umsetzung ist im Zeitplan, Ziele werden erreicht
Die Geschäftsentwicklung ist auch ein Beleg dafür, dass das Unternehmen rechtzeitig mit umfassenden Effizienzsteigerungsmaßnahmen auf den Wettbewerbsdruck reagiert hat, dem es weiterhin ausgesetzt ist. Vor nunmehr zwei Jahren hatte es mit dem Projekt „Perspektive 2015+" ein Programm gestartet, um die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu steigern. „Wir sind bei der Umsetzung dieses Projektes voll im Plan", erklärte Dr. Roland Mohr.

Das Einsparziel von 75 Mio. EUR innerhalb von drei Jahren werde durch eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen weitgehend erreicht. Die Personalmaßnahmen werden durch Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen, freiwillige Abgänge und die natürliche Fluktuation realisiert. Zudem konnten Arbeitsplätze durch Neugeschäft und die Übernahme von bislang fremdvergebenen Leistungen gesichert werden. „Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich verbessern, damit wir den Kunden auch weiterhin optimale Rahmenbedingungen bieten können und der Industriepark Höchst im internationalen Vergleich gegenüber anderen Forschungs- und Produktionsstandorten weiterhin attraktiv bleibt", so Vormann.

Schwierige Rahmenbedingungen für energieintensive Industrien
Denn die Rahmenbedingungen für die Industrie in Deutschland bleiben schwierig, vor allem für energieintensive Branchen. „Durch die Veränderung der gesetzlichen Grundlagen fehlt den Unternehmen die Planungssicherheit, gerade bei Investitionen in die Energieerzeugung", sagte Dr. Roland Mohr. Die einseitige Subventionierung des Stroms aus erneuerbaren Energien wirke sich auf den Strommarkt aus - so könnten derzeit beispielsweise hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen nicht wirtschaftlich betrieben werden. „Das konterkariert die Klimaschutzziele der Bundesregierung, wonach bis zum Jahr 2020 der Anteil des Stroms aus KWK-Anlagen bei 20% liegen soll", sagte Dr. Roland Mohr, aus dessen Sicht die verschiedenen Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung der Energiewende sehr viel besser koordiniert und aufeinander abgestimmt werden müssten.

Verkehr, Bildung und Regionalpolitik sind zentrale Themen
Auch die Verkehrspolitik ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für den Standort Deutschland. „Der Industriestandort Deutschland braucht eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur", sagte Dr. Roland Mohr mit Blick auf den Sanierungsstau bei Fernstraßen und Autobahnbrücken. An die Bildungspolitiker richten die Infraserv-Geschäftsführer den Appell, die Duale Ausbildung als zentralen Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu erhalten und dem Trend der Akademisierung entgegen zu treten. Die Lerninhalte müssten besser auf die beruflichen Anforderungen abgestimmt werden, und vor allem sei es erforderlich, Jugendliche stärker als bisher für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. „Der wichtigste ‚Rohstoff‘ für den Standort Deutschland sind die Menschen", so Jürgen Vormann. Der demographische Wandel sei ein zentrales Thema für Industrieunternehmen, aber auch für die Gesellschaft insgesamt. In Bezug auf die Wirtschaftsregion Frankfurt Rhein-Main fordern die Geschäftsführer Entwicklungsmöglichkeiten für Industriestandorte und Planungssicherheit für Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes. „Die Industrie braucht geeignete Flächen für Forschung, Entwicklung und Produktion und langfristig planbare Rahmenbedingungen für die unternehmerische Entwicklung", so Jürgen Vormann, aus dessen Sicht die Ausweisung ebenfalls erforderlicher neuer Wohngebiete über kommunale Grenzen hinweg vorangetrieben werden müsse. „Deshalb begrüße ich die gemeinsame Arbeit mit der Stadt Frankfurt am Masterplan Industrie und hoffe, dass wir perspektivisch mit der Politik auch über Entwicklungsmöglichkeiten für die gesamte Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main nachdenken können."

Tag der offenen Tür bot spannende Einblicke
Wichtig für die Entwicklung der Industrie in Frankfurt/Rhein-Main ist auch die Akzeptanz der Menschen in der Region. „Daher haben wir gemeinsam mit den Standortgesellschaften in diesem Jahr gern die Gelegenheit genutzt, im Rahmen des bundesweiten Tages der offenen Tür des Verbandes der Chemischen Industrie auch im Industriepark Höchst Betriebe und Laboratorien zu öffnen", erinnerte Jürgen Vormann an die erfolgreiche Veranstaltung, zu der rund 15.000 Besucher gekommen waren. „Diese Veranstaltung bot die optimale Möglichkeit, die Aktivitäten der Unternehmen zu präsentieren und faszinierende Einblicke in die spannende Welt von Forschung und Produktion zu ermöglichen", sagte Dr. Roland Mohr. Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Gäste, wie wichtig die Industrie für die Wirtschaftsregion Frankfurt/Rhein-Main ist und welch beeindruckende Projekte sich hinter den gewaltigen Investitionszahlen der vergangenen Jahre verbergen.