Eli Lilly hebt trotz Gewinneinbruchs Ziele an
30.07.2012 -
Patentabläufe haben dem US-Pharmakonzern Eli Lilly im abgelaufenen Quartal einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Das einstige Top-Medikament Zyprexa gegen Schizophrenie büßte in vielen Ländern den Patentschutz ein und Generikakonkurrenten schnappen Eli Lilly mit ihren Nachahmern große Teile des Geschäfts weg. Mit seinen am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal sorgte der in Indianpolis ansässige Konzern dennoch für eine positive Überraschung. Analysten hatten mit noch weniger Gewinn gerechnet. Zudem hob das Unternehmen seinen Geschäftsausblick für das Gesamtjahr an.
Bei Anlegern kam der Zwischenbericht für die Monate April bis Juni gut an. Die Lilly-Aktie gewann an der Wall Street zeitweise 2,2 %.
Lilly verdiente im Zeitraum April bis Juni unter dem Strich 923,6 Mio. US-$. Im Vergleich zum Vorjahr ist das auf bereinigter Basis ein Gewinneinbruch um 30 %. Pro Aktie stand ein Ergebnis von 83 Cent in den Büchern. Analysten hatten nach einer Umfrage im Schnitt sechs Cent weniger erwartet.
Mit Zyprexa erwirtschaftete Lilly noch 379,5 MillionMio. US-$ im Quartal - das sind 73 % weniger als vor Jahresfrist. Eli Lilly gehört zu den Unternehmen, die derzeit Patentabläufe bei mehreren umsatzstarken Präparaten verkraften müssen. Im nächsten Jahr dürfte auch das Präparat Cymbalta gegen Depression die Konkurrenz durch billigere Kopien zu spüren bekommen. Mit Cymbalta erwirtschaftete Lilly zuletzt immerhin fünf Mrd. US-$ Umsatz im Jahr.
Lilly profitiert von starkem Dollar
Konzernchef John Lechleiter zog dennoch ein positives Fazit: "Trotz des anhalten Rückgangs der Zyprexa-Umsätze nach dem Patentablauf im vergangenen Jahr in den meisten Märkten außerhalb Japans haben wir starkes Wachstum bei anderen Produkten erzielt." So schnellten die Erlöse mit dem Cymbalta um 22 %auf 1,22 Mrd. US-$ in die Höhe. Die Umsätze mit dem Präparat Forteo gegen Knochenschwund zogen um 20 % auf 276,4 Mio. US-$ an.
Rückenwind bekam der Konzern zudem durch einen starken Dollar, was sich positiv auf die Kosten des Konzerns im Ausland auswirkte. Dies ist einer der Gründe, warum Lilly seine Geschäftsziele für das Gesamtjahr anhob. Nunmehr erwartet der Konzern einen bereinigten Gewinn je Aktie von 3,30 bis 3,40 US-$. Bislang wurden 3,15 bis 3,30 US-$ in Aussicht gestellt. Aber auch der erhöhte Ausblick bedeutet immer noch einen Gewinnrückgang von 23 % verglichen mit 2011. Verglichen mit dem Jahr 2010 entspricht dies sogar einem Minus von 28 %.