Starker Dollar bremst Eli Lilly
02.02.2015 -
Eli Lilly zollt dem starken Kursanstieg des Dollar Tribut und senkt sein Umsatzziel für dieses Jahr. Der Arzneimittelhersteller rechnet jetzt nur noch mit Erlösen von 19,5 bis 20 Mrd. USD, wie Eli Lilly am Freitag mitteilte. Bislang hatte Konzernchef John Lechleiter für 2015 einen Umsatz von 20,3 bis 20,8 Mrd. USD in Aussicht gestellt. An der Wall Street wurden zuletzt 20,67 Mrd. USD erwartet. Der Greenback hat seit Mai vergangenen Jahres allein gegenüber dem Euro rund 20% an Wert gewonnen. Auch zu anderen wichtigen Währungen legte der Dollar kräftig zu. Das schmälert nach Umrechnung in Dollar die Auslandsumsätze des Konzerns.
Auch andere Pharmakonzerne wie Pfizer, Johnson & Johnson und Bristol-Myers Squibb hatten in den vergangenen Wochen Prognosen für 2015 veröffentlicht, die unter den Schätzungen der Wall Street lagen. Ein Hauptgrund auch hier: Der Kursanstieg des Dollar.
An dem Gewinnziel 2015 rüttelte Eli Lilly aber nicht. Weiterhin rechnet der Konzern, der seit Anfang 2011 mit dem deutschen Arzneimittelhersteller Boehringer Ingelheim in der Diabetes-Medizin zusammenarbeitet, mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,10 bis 3,20 USD.
Der Konzern leidet seit einigen Jahren unter dem auslaufenden Patenten für wichtige umsatzstarke Arzneien - betroffen sind unter anderem das Schizophreniemittel Zyprexa und das Medikament Evista gegen Knochenschwund. Im vierten Quartal brach der Überschuss um 41% auf 428,5 Mio. USD ein. Sonderlasten von 401 Mio. USD unter anderem für Restrukturierungen schmälerten den Gewinn. Lilly setzte von Oktober bis Dezember 5,12 Mrd. USD um - ein Rückgang von 12%.