Dow sucht Käufer für deutsche Infrastruktur-Assets
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Dow seine deutsche Infrastruktur zum Verkauf angeboten. "Dow hat die Mitarbeiter in Deutschland darüber informiert, dass das Unternehmen Möglichkeiten in Bezug auf bestimmte Infrastrukturanlagen und Dienstleistungen an den Standorten Stade, Schkopau und Böhlen prüft, aber es wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen", sagte ein Unternehmenssprecher.
Bereits Ende November berichtete das Neue Stader Wochenblatt, dass Dow beabsichtige, in seinem Werk Stade Teile der Infrastruktur und des Dienstleistungsbereiches zu verkaufen. Allerdings gäbe es laut Dow-Pressesprecher Stefan Roth (zum damaligen Zeitpunkt) noch keine konkreten Pläne.
Ein Deal könnte 800 Mio. EUR wert sein, die Dow zur Finanzierung von Investitionen, kleineren Akquisitionen oder Aktienrückkäufen verwenden würde. Der Konzern werde an den Standorten weiterhin Kunststoffe und Chemikalien produzieren und Nutzungsgebühren an einen neuen Eigentümer der Infrastruktur-Assets zahlen. Dow produziert in Böhlen Olefine und Aromaten, darunter rund 565.000 t/Jahr Ethylen, sowie PE in Schkopau und in Stade Chemikalien wie Propylenglykol, MDI und Chloralkali.
Berichten zufolge hat das Unternehmen Informationspakete an potenzielle Bieter verschickt, zu denen Private Equity- und Asset Management-Gruppen wie KKR, Blackstone, BlackRock, Brookfield Asset Management, Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA), First Sentier und DIF Capital Partners gehören.
Die geplante Veräußerung ist Teil der Überprüfung des Besitzes von nicht-produzierenden Vermögenswerten durch den US-Chemiekonzern. Im vergangenen Juli hatte Dow zugestimmt, seine Schieneninfrastruktur an sechs Standorten in Nordamerika an das Transportunternehmen Watco aus Kansas zu verkaufen. Die Vermögenswerte befanden sich an Dows Standorten in Plaquemine und St. Charles in Louisiana, Freeport und Seadrift in Texas sowie Fort Saskatchewan und Prentiss in Alberta, Kanada.
In einem ähnlichen Deal verkauften die deutschen Unternehmen Bayer und Lanxess 2019 ihren gemeinsamen Chemiestandortbetreiber Currenta für 3,5 Mrd. € an Macquarie. Currenta verwaltet und betreibt die Infrastruktur, die Energieversorgung und andere wesentliche Dienstleistungen in den Chempark-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen.
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