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BASF investiert in SmartAHC, ein auf künstliche Intelligenz in der Tierhaltung spezialisiertes Technologieunternehmen

Digitale Lösungen für große Schweinezuchtbetriebe im wichtigen Markt China

20.07.2020 - BASF Venture Capital investiert in SmartAHC, einen führenden Anbieter digitaler Lösungen für Schweinehaltung im chinesischen Markt. SmartAHC wurde 2014 von Absolventen der Technischen Universität Nanyang in Singapur gegründet. Das junge Unternehmen mit Sitz in Shanghai bietet maßgeschneiderte digitale Lösungen zur Effizienzsteigerung entlang der Wertschöpfungskette für Schweinefleisch. Weitere Investoren sind der Spezialchemie-Hersteller Evonik und das chinesische Unternehmen Shenzhen Sinoagri E-Commerce.

Mit Hilfe der Digitalisierung können Zuchtbetriebe ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten. Die Schweine können zum Beispiel jederzeit während der Aufzucht und der Mast einfach gezählt, identifiziert und beobachtet werden. SmartAHC nutzt Sensoren, Kamerasysteme und Künstliche Intelligenz, um verschiedene Daten zu sammeln, zu analysieren und aufkommende Probleme frühzeitig zu erkennen. Schweinezüchter können so den Zustand ihrer Tiere kontinuierlich beobachten und schnell und effizient geeignete Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören zum Beispiel das gezielte Verabreichen von Medikamenten, eine Anpassung des Futters und die Isolierung kranker Tiere.

Die Schweinezucht ist vor allem in China ein wichtiger Markt. Der weltweite Bedarf an Schweinefleisch liegt bei etwa 1,4 Milliarden Tieren pro Jahr, die Hälfte davon wird in China nachgefragt. 2018 züchteten chinesische Betriebe etwa 700 Millionen Tiere. Schweinefleisch ist zudem die beliebteste Fleischsorte in China: Zwei Drittel des im Land konsumierten Fleischs stammt vom Schwein.

Da der Kontakt zwischen Mensch und Tier als eine Ursache für die Übertragung von Krankheiten auf Tierbestände gilt, haben die chinesischen Schweinezuchtbetriebe in großem Umfang in Technologien investiert, die den menschlichen Eingriff in der Tierhaltung reduzieren können. Daneben bieten digitalisierte Prozesse zusätzliche neue Möglichkeiten für Züchter und andere Mitwirkende im frühen Stadium der Wertschöpfungskette, zum Beispiel im Hinblick auf die zuverlässige Versorgung des Online-Handels mit Schweinefleisch, auf eine höhere Produktqualität und auf die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln. Insbesondere in China mit seiner riesigen, in Megastädten konzentrierten Bevölkerung gibt es einen Trend zu immer größeren Farmen und Fleischlieferanten. Große Betriebe nutzen die Einführung digitaler Technologien, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

„Unsere Künstliche Intelligenz nutzt die im Schweinestall gesammelten Daten, um Prozesse in der Aufzucht, Schlachtung und Verarbeitung zu optimieren“, erklärt Lan Song, Geschäftsführer von SmartAHC. „Gleichzeitig wollen immer mehr Verbraucher wissen, wo ihr Fleisch herkommt. Unser System kann diese Transparenz bieten. Wir freuen uns, dass BASF uns auf unserer Reise hin zur smarteren Schweinezucht begleitet. Mit dem Investment wollen wir unsere Forschungskapazitäten aufstocken und unsere Marktpräsenz ausweiten.“

„SmartAHC ist ein junges Unternehmen, hat aber bereits ein tiefgehendes Verständnis für den chinesischen Markt und einen guten Ruf bei seinen Kunden in China“, so Markus Solibieda, Geschäftsführer von BASF Venture Capital. „Die Technologie von SmartAHC kann einen wesentlichen Beitrag sowohl zur Tiergesundheit als auch zur wirtschaftlichen Optimierung entlang der Wertschöpfungskette beim Schweinefleisch leisten. SmartAHC passt gut zu unseren Investmentschwerpunkten AgTech und Digitalisierung. Außerdem ergänzen wir damit die Strategie der BASF, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung zu fördern.“

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